Althusmann: Es gab keinen Täuschungsversuch von meiner Seite

Niedersachsens Kultusminister verteidigt sich und stellt seine Doktorarbeit für jedermann sichtbar ins Internet

Hannover (wbn). Transparenz kontra Unterstellungen. Die Botschaft aus dem Kultusministerium lautet: Es gibt kein „Althusmann-Plag“ in Anlehnung an den Plagiatsskandal im Falle Guttenberg!  Der Niedersächsische Kultusminister Dr. Bernd Althusmann hat heute in der Landespressekonferenz zu Veröffentlichungen in der angesehenen Wochenzeitung „Die Zeit“ Stellung genommen.

Aufgrund des Zeitungsberichts könnte aus Sicht von Kritikern  der Eindruck entstehen, ausgerechnet der niedersächsische Kultusminister und derzeitige Vorsitzender der Kultusministerkonferenz habe sich bei seiner Dissertation in unzulässiger Weise fremder Quellen bedient, beziehungsweise ungenaue oder bewusst verschleiernde  Quellenangaben gemacht. Er habe seine Arbeit nach bestem Wissen und den seinerzeit gültigen Zitierstandards angefertigt, konterte der Minister heute vor der Presse.  Die Universität Potsdam habe er umgehend um eine Prüfung seiner wissenschaftlichen Arbeit gebeten. Althusmann geht noch einen Schritt weiter.  Er stellt gleich die ganze Dissertation zur „Prozessorganisation und Prozesskooperation in der öffentlichen Verwaltung – Folgen für die Personalentwicklung“ ins Internet. Für jedermann sichtbar. So selbstbewusst hat sich bisher noch keiner bei Zweifeln an seiner Doktorarbeit verteidigt. Die Weserbergland-Nachrichten.de veröffentlichen nachfolgend die heutige Stellungnahme des Kultusministers Dr. Bernd Althusmann vor der Landespressekonferenz in Hannover in vollem Wortlaut:

(Zum Bild: Kultusminister Althusmann ist eine der starken Figuren im Kabinett von McAllister. Wird er jetzt unter Plagiatsverdacht gestellt und von den Kritikern angezählt? Foto: Ministerium)

 

Althusmann: Ich bedanke mich ausdrücklich für die Hinweise der „Zeit"

Fortsetzung von Seite 1

„Am Donnerstagabend vergangener Woche wurde ich mit offensichtlich lang recherchierten Vorhalten der Wochenzeitung „Die Zeit“ zu meiner Dissertation „Prozessorganisation und Prozesskooperation in der öffentlichen Verwaltung – Folgen für die Personalentwicklung“ konfrontiert. Vorab wird seit einer halben Stunde über Agenturen darüber berichtet. Auch wenn es dabei um Vorhalte gegen mich als Privatperson handelt, erhalten diese eine besondere Relevanz durch mein derzeitiges Amt als Präsident der Kultusministerkonferenz und natürlich als Niedersächsischer Kultusminister. Ich nehme die Vorhalte sehr ernst.

Es handelt sich dabei in erster Linie aber um eine wissenschaftliche Auseinandersetzung über die korrekte Zitierweise in wissenschaftlichen Arbeiten und nicht um Textübernahmen ohne Quellenangabe. Ich bin mir im Klaren darüber, dass solche Meldungen in vielen Redaktionen in der aktuellen Situation einen hohen Stellenwert haben können. Daher möchte ich mit meinem heutigen Erscheinen eines erreichen:

Ich möchte Sie zeitnah und vor allen Dingen persönlich informieren. Sie können ab sofort alle relevanten Informationen zu meiner Arbeit erhalten. Dazu habe ich sie online gestellt. Sie finden sie unter www.bernd-althusmann.de Ebenso habe ich Ihnen die fünf vorgehaltenen Passagen als Kopie mitgebracht. Ich habe auf Transparenz und Offenheit immer großen Wert gelegt und tue dies auch, wenn es um mich persönlich geht.

Zu den Vorhalten: Es handelt sich nicht um den Vorwurf der Übernahmen fremder Texte ohne Quellenangabe wie bei vergleichbaren Fällen der letzten Wochen und Monate. Vielmehr geht es um den Vorhalt, dass in meiner 2007 abgegebenen Arbeit einzelne Zitate möglicherweise nicht einem ausreichenden wissenschaftlichen Standard entsprechen könnten.

Es geht um die Frage, ob der Verweis „vgl.“ ausreichend ist, um auf einen anderen Autoren hinzuweisen, oder ob ein „nach“/ „in“ / „so auch bei“ bzw. ein direktes Zitat wissenschaftlich korrekter gewesen wäre.

Dazu nehme ich wie folgt Stellung:

1. Ich habe meine Arbeit nach bestem Wissen und den mir damals bekannten Zitierstandards angefertigt. Meine Dissertation entstand im Wesentlichen in den Jahren 2000 - 2004 und danach

bis 2007. Aufgrund der jetzt erhobenen Vorhalte habe ich bereits die Universität Potsdam gebeten, umgehend eine Prüfung einzuleiten. Dieser Prüfung sehe ich sehr gelassen entgegen, sie wird in vier Wochen – nach Rücksprache mit der Universität - abgeschlossen sein. Eine wissenschaftliche Arbeit

muss in der Tat nach vielen Kriterien beurteilt werden und auch einer erneuten Prüfung standhalten. Darunter fällt natürlich auch der fachkundige Umgang mit Quellen. Eine solche Beurteilung oder Bewertung steht mir allerdings nicht zu. Das muss jetzt die Universität entscheiden. Bis dahin gilt es jetzt, in aller Ruhe abzuwarten.

2. Alle übernommenen Textstellen habe ich mit Quellenangabe und Seitenzahl gekennzeichnet. Es gab keinen Täuschungsversuch von meiner Seite.

3. Für mögliche handwerkliche Fehler in meiner Arbeit entschuldige ich mich aufrichtig. Als KMK Vorsitzender und als Niedersächsischer Kultusminister ist es meine Pflicht - auch im Umgang mit eigenen Fehlern - mit gutem Beispiel voranzugehen.

4. Ich bedanke mich ausdrücklich für die Hinweise der „Zeit“. Die freie Berichterstattung ist ein hohes Gut. Das gilt für gute, aber auch für krisenhafte Zeiten. Zuletzt, bevor ich auf Ihre Fragen eingehe, erlauben Sie mir noch eine persönliche Bemerkung: Als Politiker mit Leidenschaft habe ich bisher immer für Sachthemen, zum Beispiel für eine bessere Bildungspolitik gekämpft. Auch in meinem eigenen Fall werde ich für Sachlichkeit und Angemessenheit in dieser Sachfrage werben. Die Menschen in unserem Land dürfen von uns Politikern erwarten, dass Politiker auch in Krisenzeiten nicht davon laufen, sondern sich stellen. Darauf bin ich vorbereitet und freue mich nun auf Ihre Fragen. Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit!“

 

 
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