Der Kommentar

Man muss nicht über alles berichten

Von Ralph L o r e n z

Einmal mehr ist an einer Schule im Weserbergland ein Amoklauf angedroht worden. Es blieb bei der anonymen Drohung.

Die Sicherheitsbehörden müssen Ereignisse dieser Art immer ernst nehmen und angemessen reagieren. Auch wenn sie frühzeitig erahnen, dass hier mal wieder heiße Luft produziert wird und eine unbekannte Person ihr perverses Spiel treibt.  Die Motive der feigen Urheber, die solche gezielten Fehlalarme auslösen, sind banal. Es geht um Unterrichtsausfall, Angst vor Prüfungsaufgaben, Wichtigtuerei.

In nicht wenigen Fällen werden die Urheber ermittelt und strafrechtlich belangt. Dann ist Schluss mit lustig.

Die Weserbergland-Nachrichten.de halten sich mit der Berichterstattung über solchen Androhungs-Terror zurück. Weil sie nicht das Geschäft der Wichtigtuer mit einer Berichterstattung belohnen wollen.

Denn darauf kommt es diesen Typen in hohem Maße an: Aufmerksamkeit zu erheischen weil sie als Null im Hintergrund selbst ein erregungsarmes Dasein fristen.

Das haben diese Geisteskranken auch mit Brandstiftern gemein.

Die Weserbergland-Nachrichten.de waren frühzeitig über den "Amoklauf-Alarm" informiert und haben es anderen überlassen mit leichenbitterem Besorgnisunterton medial Amok zu laufen.

Das Credo der Weserbergland-Nachrichten.de lautet bei solchen Sensations-Placebos: Man muss nicht über alles berichten. Schon gar nicht, wenn tatsächlich erkennbar n i c h t s passiert und passiert ist.

Gänsehaut und Schnabel-nicht-halten-können, das passt schnattermässig irgendwie zusammen.