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Schutzhütten, Info-Tafeln, penible Wegweisung - der Wanderer von heute bricht nicht mehr ins Blaue auf

Ein Schritt in die richtige Richtung? Der "Qualitätswanderweg" durch das Weserbergland

Von Ralph L o r e n z

Hameln (wbn). Einmal  am offenen Fenster tief durchatmen. Die Augen schließen. Und dann diesem eingängigen Wortpfad folgen: „Über allen Gipfeln / ist Ruh, / In allen Wipfeln / spürest du / kaum einen Hauch…“  Goethe hat das 1776 vom Ettersberg aus an Frau von Stein geschrieben. In „Wandrers Nachtlied/Ein Gleiches“.

Der romantisch veranlagte Herr ist im Thüringer Wald gern und oft gewandert. Seine begnadetsten Eingebungen sind ihm sicher an der frischen Luft gekommen, bei einem ordentlichen Adrenalin- und Sauerstoff-Doping in abendlicher Kühle am Waldesrand. Aus heutiger Sicht unglaublich: Goethe war ohne Navi unterwegs, ohne Jack Wolfskin-Klamotten und all dem Trekking-Plunder, den die Leute tragen, die so tun als würden sie am Lagerfeuer mit dem Grizzly kuscheln. Auch hat der Altmeister nicht Wert darauf gelegt, dass sein Outdoor-Zeug zum nächsten Parkplatz mit Wanderkarten- und Touristenbeschilderung schon mal vorabgekarrt wird zur Erleichterung des Marschgepäcks. Der Mann erscheint – ohne i-Phone und Follower auf Twitter - aus heutiger Sicht wie ein zauseliger Kulturbanause. Für die unverfälschte Begegnung mit der Natur stellt der Wanderer von heute ganz andere Ansprüche. Hameln-Pyrmonts Landrat Rüdiger Butte, selbst bekennender Wanderer, zudem Vorsitzender der Weserbergland Tourismus e.V. und Wilhelm Kuhlmann, Geschäftsführer Naturpark Weserbergland, haben das rechtzeitig geschnallt und zur Jahreswende im Gleichschritt verkündet: „Umsetzung Weserberglandweg zum Qualitätswanderweg ist gesichert“.

(Zum Bild: Landrat Rüdiger Butte und Wilhelm Kuhlmann, Naturpark-Geschäftsführer, haben bei der Planung des Qualitätswanderweges die Fäden in die Hand genommen. Sie sehen in der Tourismusförderung für das Weserbergland eine große Chance. Foto: Lorenz)

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Damit sprechen sie den zahlungskräftigen Wandersmann von heute an, der von dem Tourismusgewerbe erwartet, dass es ihm in gebückter Haltung devot vorauseilend, jeden Stein aus dem Wege räumt. Das klingt nach DIN-Norm, Schritteinheiten und viel Geld. Einer Pressemitteilung ist zu entnehmen: „Für die Umsetzung des Weserberglandweges zum Qualitätswanderweg gewährt das Land Niedersachsen einen Zuschuss von 311.600 Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“, die sich je zur Hälfte aus Bundes- und Landesmitteln zusammensetzen.“ Insgesamt werden 664.000 Euro auf der Strecke bleiben. Sogar ein Planungsbüro für die genaue Streckenfestlegung ist beauftragt und mehrere Landkreise sind beteiligt. Es geht um die Verkehrssicherungspflicht für die Nutzung als Wanderweg, die Ausschilderung des Weges einschließlich der Parkplätze durch die örtlichen Beschäftigungsgesellschaften in den Landkreisen und natürlich die Wegeverbesserungen. Schutzhütten, Sitzgruppen, Schau- und Informationstafeln werden aufgestellt, wenn noch nicht vorhanden.

Dem Wanderer wird der rote Teppich ausgerollt, vom Landrat persönlich, der natürlich um die Bedeutung des Tourismus als Weiße Industrie weiß. Fehlen nur noch die Stiefelputzer am Wegesrand, die ambulanten Shoeshine-Boys. Möglicherweise gelingt es der findigen Jägerschaft sogar zu verlässlichen Zeiten einen Sprung Qualitäts-Rehe am Wegesrand zu drapieren.  Zur Tourismusförderung mit Erlebnisqualitätssicherung. Das dürfte zumindest im besonders wilden Naturpark Solling-Vogler gelingen, wo die Landkreise Holzminden und Northeim die Federführung übernommen haben und im Zuge des demographischen Wandels die Population des Deutschen Feldhasen ohnehin die des Menschen übertreffen wird. Wohin die Reise geht, haben Butte und Kuhlmann, die Ober-Scouts, in den besinnlichen Stunden zwischen Weihnachten und Neujahr wegweisend definiert: „Wir sind optimistisch, dass der Weserberglandweg von Porta Westfalica bis nach Hannoversch Münden im dritten Quartal 2011 so weit fertiggestellt ist, dass eine Qualifizierung durch den Deutschen Wanderverband möglich ist und damit ein wichtiger Schritt zur Entwicklung der Tourismusregion Weserbergland vollendet ist.“  

Jetzt müsste zum Qualitätswanderweg nur noch der förderungswürdige Qualitäts-Einheitsschritt bemessen werden. Gewissermaßen als Schritt in die richtige Richtung. Goethe, der gedankenversunkene Rennsteig-Poet aber, der über Frau von Stein und andere Miracel gestolpert ist, hätte sich darauf keinen Reim mehr machen können.

 

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