Zum Wochenanfang gab's noch einen kleinen Blackout-Krimi

Jetzt gehört den Stadtwerken in Hameln auch das Stromnetz in den Ortsteilen - es strebt zusammen, was zusammen gehört

Von Ralph L o r e n z

Hameln (wbn). Ein bisschen schräg mutete es schon an. Am Sonntagmorgen war in der Kernstadt Hameln plötzlich das Licht ausgegangen. Bei Radio Aktiv, das eben auf Sendung gehen wollte, war daraufhin der Server ausgefallen. An einem Montag, zur gleichen Zeit, wäre das zur mittleren Katastrophe ausgeartet, denn dann fahren in den Betrieben der Rattenfängerstadt die Anlagen hoch und fressen Prozessenergie. So erwischte der Blackout ansonsten nur ein paar notorische Sonntagmorgen-Frühaufsteher im Frühstückstoast-Modus.

Die Stadtwerke haben in Rekordzeit mit ihrem eingefuchsten Personal die Dauer des Blackouts auf wenige Minuten minimieren und auf andere Leitungen umschalten können. Eine Meisterleistung für sich. Sie können inzwischen ihre Hände in Unschuld waschen. Denn nachweislich sind sie nicht der Verursacher des Stromausfalles, über den die Weserbergland-Nachrichten.de gleich am Sonntag vormittag berichtet hatten. Betroffene unkten schon: Wollte E.on nachweisen, dass es doch nicht ohne Atomkraftwerke und ohne E.on-Netztechnik geht? Denn zu diesem Zeitpunkt standen in Niedersachsen sämtliche AKWs still. Die E.on-Verdachtsspur ist aber nicht schlecht gewesen. Denn: Der Störfall ist nicht im Beritt der Stadtwerke verursacht worden, sondern hat sich im Zuständigkeitsbereich des konkurrierenden Monopolisten E.on zugetragen. Es war im Kreis Holzminden aus noch nicht geklärten Gründen zu einer Überspannung gekommen, die dann einen Folgeschaden mit Knall und Blitz in der Stadtwerke-Gerätschaft in Afferde ausgelöst hatte.  

Fortsetzung von Seite 1

Die späte Erkenntnis ist mit ein Rechercheverdienst des DWZ-Krisenreporters Behmann, der hier in hartnäckigen Telefonaten aufschlußreiche Spurensicherung betrieben hat. Denn von E.on ist offenbar niemand auf die Idee gekommen sich bei den Stadtwerken Hameln für das Malheuer dieser Kettenreaktion im Stromnetz zu entschuldigen oder zumindest mal hallo zu sagen.

Wie denn auch? E.on und die Stadtwerke befinden sich in einer heftigen Konkurrenzsituation im Weserbergland. Am gestrigen Mittwoch Abend stand bei der Ratssitzung sogar eine ganze Menge auf dem Spiel. Es ging um die finanzträchtige Zukunftsfrage wer ab 2012 das Stromnetz in den Hamelner Ortsteilen übernimmt. E.on oder Stadtwerke? Da könnte so ein knackiger Stromausfall mit Blitz und Knall in letzter Minute vielleicht doch noch wankelmütige Gemüter in der Rattenfängerstadt beeinflussen und dazwischenfunken… Doch dieser Gedanken-Kurzschluß ist nicht belegbar. Es obwaltete eben wiedermal die Macht des wundersamen Zufalles – und die Stadtwerke hatten ohnehin ein Heimspiel. Einstimmig wurde gestern Abend bei einer Enthaltung vom Hamelner Rat der Beschluß gefasst, das Stromnetz in Hamelns Ortsteilen ab dem 1. Janur 2012 bis zum 31. 12.2031 den Stadtwerken Hameln zu übertragen. Man habe neutral und detailliert geprüft, versichert der Stadtwerke-Aufsichtsrat Schoormann treuherzig.

Bislang war die E.on Westfalen Weser AG für dieses Stromnetzgebiet mit rund 11.000 Stromzählern zuständig. Nun müssen die Stadtwerke Hameln das Netz von der E.on Westfalen Weser AG abkaufen. „Die Verhandlungen beginnen in Kürze“, teilte Stadtwerke-Geschäftsführerin Susanne Treptow heute in einer Pressekonferenz mit. Den Service-Unterschied wird die wechselbereite bisherige Hamelner E.on-Kundschaft sehr schnell erkennen. Direkt-Anruf statt aufgesetzte anonym-kalte Call-Center-Freundlichkeit.

Kundenwechsel erfolgt nicht automatisch - aber denkbar einfach

Wichtig: Wer die verbrauchsorientierten Tarife der Stadtwerke Hameln und die Vorteile eines Nahversorgers nutzen will, muss von sich aus als Kunde zu den Stadtwerken Hameln wechseln. Das geht nicht automatisch! Der Stadtwerke-Vertrieb macht den Stromwechsel aber denkbar einfach und übernimmt alle Formalitäten. Der nahtlose Stromübergang ist stets gesichert. Rund ein Drittel der Haushalte in den Hamelner Ortsteilen sind mit Stadtwerke-Strom schon bestens bedient. Wie kaum ein anderes Unternehmen der Energieversorger-Branche in Niedersachsen haben die Stadtwerke  Hameln und die angeschlossenen Stadtwerke Weserbergland ihr grünes Ökoprofil geschärft und sind damit auch überaus flexible Trendsetter.

Stadtwerke-Aufsichtsrat und eingefleischter Sozialdemokrat Uwe Schoormann feiert die Rückführung des Stromnetzbetriebes in kommunale Hand auch als ordnungspolitischen Erfolg. Er feiert aus guten Gründen die „Renaissance“ der Stadtwerke. Auch Stadtwerke-Chefin Susanne Treptow dürfte innere Genugtuung empfinden. Sie hat zwar schon bisher Stadtwerke-Strom bezogen, war dabei aber persönlich noch auf E.on-Dienstleistungen angeweisen. Sie ist im Netzbereich von E.on in Halvestorf zuhause. Das ändert sich aber zum Jahreswechsel. Dann kommt auch kein E.on-Ableser mehr ins Haus.

So schnell geht sie E.on nicht wieder ins Netz.    

 
female orgasm https://pornlux.com analed