Offensive überzeugt im dritten Gruppenspiel:

Viele Chancen vertan, 28 Schüsse aufs Tor, doch Gomez erzielt Siegtreffer gegen die Nordiren – Deutschland als Gruppensieger im Achtelfinale

Von Maximilian Wehner

Mittwoch, 22. Juni 2016 – Hameln / Paris (wbn). Der Weg ins Achtelfinale ist geebnet: Unter dem Himmel von Paris fällt in der 30. Spielminute der Treffer für die Deutsche Nationalmannschaft. Gomez bugsiert den Ball nach Vorlage von Müller über die Torlinie in das Netz der Nordiren. Gefühlt hätte es aber ein haushoher Sieg werden müssen. Denn vor allem in der ersten Halbzeit wurden traumhaft herausgespielte Tormöglichkeiten albtraummässig vergeigt.

Nach einer eher durchwachsenen Gruppenphase zogen die Deutschen Kicker unterm Strich verdient als Gruppensieger in das Achtelfinale ein. Aber jeden Fan konnte die Deutsche Nationalelf noch nicht überzeugen: Weder beim 2:0-Sieg gegen die Ukraine noch beim 0:0 gegen die Polen am vergangenen Donnerstag. Doch gegen die Nordiren stellte Bundestrainer Jogi Löw auf zwei Positionen um: Im Sturm agierte Mario Gomez, der seinen Namensvetter Mario Götze auf den linken Flügel verbannte, und als Rechtsverteidiger durfte Joshua Kimmich für Benedikt Höwedes ran. Mit beiden Umstellungen bewies Löw wieder einmal sein glückliches Händchen. Gomez erzielte das Siegtor, Kimmich erwies sich vor allen Dingen für das Offensivspiel der Deutschen als Bereicherung und Mario Götze war auf der linken Außenbahn viel aktiver und präsenter als noch in den Spielen zuvor. (Hinweis der Redaktion: Heute Nachmittag folgte ein Filmbericht mit Impressionen aus der feiernden EM-Szene in der verrückt-fröhlichen Kneipe "Crazy" und auf der Deisterstraße in Hameln.)

Fortsetzung von Seite 1

Mit viel Druck nach vorne gingen die Deutschen ins Spiel und kamen so auch schon schnell zu guten Torchancen, aus denen schon das eine oder andere Tor hätte zwingend fallen müssen. Doch der Keeper der Nordiren Michael McGovern hielt ein ums andere Mal glänzend.

Erst in der 30. Minute bei einer Kombiantion zwischen Kimmisch, Müller und Gomez musste der nordirische Torhüter sich geschlagen geben. Auch in der folgenden Spielzeit parierte der Schlussmann der Nordiren grandios. 28 Torschüsse gaben die Deutschen Spieler auf sein Tor ab, nur einen ließ er letztendlich durch. Auf Deutscher Seite überzeugte neben Kimmich, Gomez und Götze auch Müller, der typisch für ihn überall zu finden war und zwei mal nur das Aluminium traf. Auch die Abwehr um Jerome Boateng war wieder sehr stark gegen immer wieder konternde Nordiren. Letztendlich siegte die Deutsche Mannschaft verdient im letzten Gruppenspiel, doch schoss gemessen an den Großchancen, die sie hatten, zu wenig Tore.

Auf den Zuschauerrängen sorgten vor allen Dingen die Nordirischen Fans für mächtig Stimmung: Mit ihrem „Will Grigg's on fire“, einer Coverversion des 90er-Hits „Freed from Desire“, feuerten sie ihr Team von der ersten Minute bis in die Nachspielzeit an. Die Deutschen Fans waren dagegen nur sehr selten zu hören. Einziger Wermutstropfen nach einem erfolgreichen Europameisterschaftsabend ist die Verletzung von Boateng an der rechten Wade, wodurch er in der 76. Spielminute ausgewechselt werden musste.

Starke Abwehr, schwacher Sturm

Die Vorrunde ist beendet, Deutschland ist Gruppensieger. Doch wie ist die Mannschaft nach den ersten drei Spielen einzuschätzen? Gegen die Ukraine und vor allem gegen die Polen war die Offensive eher schwach: Das Spiel der Offensivkräfte wirkte sehr statisch, es fehlte das nötige Tempo, um schnell nach vorne zu kombinieren, freie Räume zu schaffen und den Zug zum Tor zu ermöglichen. Dies änderte sich nun im dritten Spiel. Doch erst das nächste Spiel wird zeigen, ob dies an Jogis Umstellungen oder am Gegner lag, der nicht zu den Topmannschaften in Europa zählt. Auf jeden Fall lässt sich feststellen, dass die Offensivkräfte im letzten Gruppenspiel über weite Phasen hervorragenden Fußball ablieferten: One-Touch-Fußball, gute Seitenverlagerungen und viele Pässe in die Lücken der Abwehr sorgten letztendlich auch für den Sieg.

Wie wichtig es ist einen Torwart wie Manuel Neuer zwischen den Pfosten zu haben, bewies dieser in den ersten beiden Spielen, als er immer wieder glänzend die Schüsse der Angreifer hielt. Auch wegen ihm ist die Mannschaft noch ohne Gegentor. Am Meisten überzeugen konnte bisher aber die Abwehr um Jerome Boateng. Letzterer sorgte aus Deutscher Sicht bisher für „die Szene“ der EM, als er artistisch beim Spiel gegen die Ukraine den Ball von der Torlinie wegkickte und so den Ausgleichstreffer verhinderte.

Slovakei der nächste Gegner?

Im Achtelfinale warten höchstwahrscheinlich die Slovaken auf das Deutsche Team, doch auch die Albaner haben noch eine Chance auf das Weiterkommen ins Achtelfinale, auch wenn diese sehr gering ist. Die Slovakische Mannschaft um Superstar Marek Hamsik überzeugte mit guter Verteidigungsarbeit und brandgefährlichen Kontern beim Spiel gegen die Engländer. Doch auch gegen Russland und Wales zeigten sie ihr Können: Sowohl in der Vorwärts- als auch in der Rückwärtsbewegung. So ist es durchaus möglich, dass die Slovaken den Weltmeister überumpeln und Deutschland aus dem Turnier kicken. Doch wenn die Deutsche Mannschaft wieder mit viel Zug zum Tor wie gegen Nordirland und der Top-Verteidigung der ersten Gruppenspiele auftritt, sollte dem Weiterkommen nichts im Wege stehen. Die Nationalmannschaft sollte dabei im kommenden Spiel am Sonntag um 18 Uhr ihre optimale Formation und „ihr Spiel“ finden, denn im Viertelfinale trifft Deutschland entweder auf Angstgegner Italien oder den Europameister Spanien.

 

 
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