Vortrag in Ottenstein

Landwirtschaftsminister Meyer: Betriebsbezogenes Düngekataster der nächste Schritt in der Dokumentation der Nährstoff-Kreislaufwirtschaft

7. Mai 2014 - Ottenstein (wbn). Niedersachsen hat als erstes Bundesland eine umfassende Dokumentation der Nährstoff-Kreislaufwirtschaft vorgelegt.

Damit findet die Landesregierung bestätigt, dass nach wie vor in erheblichem Maße gegen geltendes Düngerecht verstoßen wird. Es ist aber noch unklar wer die Verursacher sind. Diesen Sachverhalt soll ein betriebsbezogenes Düngekataster klären. Christian Meyer, Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Niedersachsen,  hat diesen Sachverhalt kürzlich bei einem Vortrag auf der Ottensteiner Hochebene klargemacht.



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Nachfolgend ein Verlaufsbericht von Alexander Titze vom Bündnis'90/Die Grünen  im Landkreis Holzminden: „Am Sonntag waren alle Interessierten zu ökologischem Kaffee und Kuchen mit dem Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Niedersachsen Christian Meyer von Bündnis'90/Die Grünen in Kiels Sonnengarten nach Ottenstein eingeladen. In lockerer Runde hat der hiesige Minister und Landtagsabgeordnete über die sanfte Agrarwende in Niedersachsen berichten. Mehr als 30 Teilnehmer stellten zahlreiche Fragen und viele Themen wurden diskutiert. Am nächsten Sonntag, den 11. Mai  findet um 15 Uhr im Cafe Engel in Stadtoldendorf eine weitere Veranstaltung mit dem hiesigen Minister statt.

Besonders erfreut war der Minister, dass Niedersachsen jetzt am europäischen Schulobstprogramm teilnimmt. Damit bekommen mehr als  100.000 Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen jetzt kostenlos Obst und Gemüse. Für das landesweite Schulobstprogramm werden pro Schuljahr bis zu vier Millionen Euro für Kinder von sechs bis zehn Jahren bereitgestellt wird. Somit soll Kindern der Zugang zu gesunder und guter Ernährung ermöglicht werden. Dabei soll auch auf regionale Produkte und ökologisches Obst geachtet werden. Es ist auch möglich ausschließlich Bioobst zu beziehen, sagte Meyer. An dem Schulobstprogramm können sich Schulen freiwillig beteiligen. Christian Meyer:" Ich ermutige alle Grundschulen im Landkreis Holzminden an dem Schulobstprogramm teilzunehmen und einen Beitrag für die gesunde Ernährung unserer Kinder zu leisten."

Christian Meyer berichtete ferner, dass das Land Niedersachsen kürzlich als erstes Bundesland eine umfassende Dokumentation der Nährstoff-Kreislaufwirtschaft vorgelegt hat. Der im Auftrag des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums von der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen erstellte „Nährstoffbericht 2012/2013" verschafft erstmals eine Übersicht darüber, wo wieviel Wirtschaftsdünger und Gärreste anfallen und wohin über dem örtlichen Bedarf anfallender Wirtschaftsdünger verbracht wird. Wesentliches Ergebnis des Berichts: „Es wird zwar bereits in erheblichem Umfang Wirtschaftsdünger aus den Massentierhaltungsregionen im Nordwesten in andere, viehärmere Regionen verbracht, allerdings längst noch nicht in ausreichendem Maße. Im Landkreis Cloppenburg etwa wird rund 1/3 des überschüssigen, weil vor Ort bei Einhaltung der Vorgaben der Düngeverordnung nicht einsetzbaren, Wirtschaftsdüngers noch nicht dorthin verbracht, wo Stickstoff und Phosphat gebraucht werden.

Wir wissen damit, dass nach wie vor in erheblichem Maße gegen geltendes Düngerecht verstoßen wird, wir wissen aber nicht von wem. Darüber soll ein betriebsbezogenes Düngekataster Aufschluss geben, an dem derzeit intensiv gearbeitet wird. Mit diesem Kataster sollen Tierzahlen und Flächenausstattung des einzelnen Betriebs zueinander ins Verhältnis gesetzt werden. Mit dem Verschneiden dieser Daten mit überbetrieblichen Stoffstromdaten nach der niedersächsischen Meldeverordnung kann überprüft werden, ob überschüssiger Dünger tatsächlich abgegeben wird, ob der aufnehmende Betrieb die von ihm aufgenommenen Mengen an Gülle, Geflügelkot etc. überhaupt auf seinen Flächen einsetzen kann, etc. Nur so werden wir das Düngeproblem und damit das Problem der nach wie vor in erheblichen Teilen Niedersachsens zu hohen Nitratbelastung unseres Grundwassers in den Griff bekommen.“

Heute erhalten 87 Prozent aller Geflügelbestände mindestens eine Antibiotikabehandlung, manche bis zu 8 Behandlungen in nur 28 Tagen. Von 1.700 Tonnen Antibiotika für Tiere, gehen alleine 500 Tonnen in den Postleitzahlenbereich 47 in Westniedersachsen. Dieser hohe Antibiotikaeinsatz, machte Christian Meyer klar, soll in den nächsten fünf Jahren in ganz Niedersachsen halbiert werden. Wichtigster Rechtsrahmen zur Erreichung dieses Ziels ist eine im April 2014 in Kraft getretene Änderung des Arzneimittelgesetzes. Damit müssen die landwirtschaftlichen Tierhalter Art und Menge der bei ihnen eingesetzten Antibiotika künftig an eine Datenbank melden. Mit diesen Daten ist es möglich, Maßnahmen zunächst gezielt in den Betrieben einzuleiten, deren Antibiotikaeinsatz bezogen auf die gehaltenen Tiere deutlich über dem Durchschnitt liegt. Daraus wird sich in der Praxis ein „Top-Runner-Modell“ entwickeln.

Die Agrarumweltprogramme und die Förderung des ländlichen Raumes werden in der kommenden Förderperiode bis 2020 insgesamt deutlich ausgebaut. Obwohl es in der sogenannte Zweite Säule der Agrarpolitik bundesweit zu Kürzungen gekommen ist, stehen in Niedersachsen in den nächsten sieben Jahren insgesamt rund 1,12 Milliarden Euro und damit deutlich mehr Geld als bisher im Europäischen Landwirtschaftsfonds zur Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) zur Verfügung. Christian Meyer ist dabei wichtig, dass die Honorierung ökologischer Leistungen und Tierschutzleistungen der Bäuerinnen und Bauern deutlich ausgeweitet wird. Dazu gehört unter anderem die Förderung des Ökologischen Landbaus, worin sich Niedersachsen vom Schlusslicht zum bundesweiten Spitzenreiter entwickelt hat, die Förderung von Blühstreifen, die unter anderem unserem wichtigsten Nutztier, der Honigbiene, zugute kommen. Die Agrarinvestitionsförderprogramme wird stärker auf Investitionen in tiergerechtere Haltungsformen konzentriert.“

 

 

 
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