Trotz Videoüberwachung gibt es neue Beanstandungen

Tierschutzbüro will weitere Fälle von Tierquälerei in niedersächsischen Schlachthöfen aufgedeckt haben

Dienstag 20. November 2018 - Laatzen / Berlin (wbn). Eine Sauerei: Schweine werden in einem niedersächsischen Schlachthof bis zu 40 Mal mit Elektroschockern gequält. So der Vorwurf einer Tierschutzorganisation aus Berlin.

Das Deutsche Tierschutzbüro hat erneut Fälle von Tierquälerei und Verstößen gegen die Tierschutz-Schlachtverordnung in einem Schlachthof in Niedersachsen aufgedeckt. In dem Betrieb der Leine-Fleisch GmbH, der auch über eine BIO-Zertifizierung verfügt, würden jährlich mehr als 500.000 Schweine geschlachtet. Auffällig sei, dass der Schlachthof augenscheinlich videoüberwacht ist und somit bereits umgesetzt habe, was in Niedersachsen und bundesweit momentan diskutiert und von der Politik gefordert wird.

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Trotzdem zeige das vorliegende Material, das von Aktivisten vor wenigen Wochen mit versteckten Kameras aufgenommen und an das Deutsche Tierschutzbüro übergeben wurde, Fälle von Tierquälerei. Die Videos zeigten, wie eine Vielzahl von Schweinen verbotenerweise bis zu 40 Mal mit Elektroschockern malträtiert und gequält würden, während sie keine Möglichkeit zur Bewegung hätten. Dazu das Tierschutzbüro: „Der Schlachthof ist ein Beweis, dass auch eine selbstverpflichtende Überwachung von Schlachthöfen durch Videokameras keine funktionierende Lösung ist und Tierquälerei nicht verhindert.“

Und weiter heißt es: „Es ist erschütternd, dass das nun der dritte niedersächsische Schlachthof in kürzester Zeit ist, in dem Tierquälerei aufgedeckt wird. Deutschland hat ein eindeutiges Problem mit Schlachthäusern“, so Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Tierschutzbüros e.V.

Das Deutsche Tierschutzbüro hat die Zustände bei der zuständigen Staatsanwaltschaft in Hannover, dem zuständigen Veterinäramt und beim Ministerium in Hannover zur Anzeige gebracht. „Auch bei diesem Schlachthof muss sofort gehandelt werden, damit die Tierquälerei beendet wird. An diesem Beispiel zeigt sich auch, wie wenig Videoüberwachung für die Tiere bringt“, so Peifer.

 

 

 
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