Warnung von Polizei und Landkreis-Sprecher Holzminden
Mysteriöses Paar gibt sich unrechtmässig als Jugendamt-Mitarbeiter aus und will Säugling sehen
Montag 22. Oktober 2018 - Holzminden (wbn). Mysteriöser Besuch an der Haustür: Ein Mann und einer Frau behaupten vom Jugendamt Holzminden zu kommen und wollen den Säugling der Familie sehen, die an dieser Adresse wohnt – doch in der Behörde ist davon nichts bekannt.
Das unbekannte Paar schafft sich so auf dreiste Art Zutritt in die Wohnung, in der zu diesem Zeitpunkt nur ein 25-jähriger Bekannter der Wohnungsinhaber anwesend ist. Er ist aus Algerien und verständigt die Eltern, nachdem der seltsame Besuch weg ist.
Das Jugendamt Holzminden schaltete daraufhin die Polizei ein. Der Zeuge beschrieb das bisher unbekannte Paar als Deutsche. Beide waren etwa Mitte 40 und ca. 175 cm groß. Der Mann hatte kurze, graue Haare (Halbglatze). Er trug eine Brille. Die Frau hatte einen blonden Kurzhaarschnitt. Bekleidet waren beide mit einer Jeans. Weitere Angaben zur Bekleidung konnte der Zeuge nicht machen.
Der Sprecher des Landkreises Holzminden, Peter Drews, in dieser Eigenschaft auch für das Jugendamt Holzminden zuständig, weist an dieser Stelle ausdrücklich darauf hin, dass Hausbesuche und Inobhutnahmen in der Regel nicht von heute auf morgen erfolgen und auch nicht ohne Ankündigung. "Bevor ein Kind in die Obhut des Jugendamtes genommen wird, müssen vorher viele andere Präventionsmaßnahmen gelaufen sein", teilt Drews auf Nachfrage mit. "Das Jugendamt beauftragt keine Fremden. Betroffene kennen ihre Sachbearbeiter", so Drews.
Unter der Telefonnummer 05531/707-272 und -273 können Eltern sich rückversichern, ob es sich tatsächlich um eine Maßnahme des Jugendamtes Holzminden handelt. Zudem sollte man sich die Mitarbeiterausweise zeigen lassen. Peter Drews rät: "Sollte sich jemand Ihnen gegenüber als Mitarbeiter des Jugendamtes ausgeben, den Sie nicht kennen, dann scheuen Sie sich nicht, telefonisch nachzufragen".