Spontane Protestaktion am Atomkraftwerk in Grohnde

Bis dass sie der Bolzenschneider scheidet... - AKW-Gegner ketten sich an diesem strahlenden Tag an Grohnde an

Grohnde/Hameln (wbn). Gut zwei Stunden dauerte die Aktion. Mehrere Atomkraftgegner haben  sich heute Vormittag am Kernkraftwerk in Grohnde angekettet. Die unzertrennlich erscheinende Hassliebe war aber nicht von Dauer.

Die Atomkraftgegner im Weserbergland riefen die Presse, die Kernkraftwerkbetreiber riefen die Polizei, die wiederum rief die Feuerwehr - und die griff schlußendlich zum Bolzenschneider.

Widerstand mit entwaffnendem Lächeln

Bei dem Demonstranten, der sich den Fahrradsicherungsbügel mit unbewegter Miene unkomfortabel um den Hals und an den Gitterstab des Eingangstores gehängt hatte, ging die Zwangsbefreiung noch einigermassen zügig, ebenso bei der nebenan festgeketteten blonden Aktivistin mit dem Widerstandslied.

Der Sozialarbeiter aus dem Raum Göttingen war da schon eine härtere Nuss, die nicht einfach zu knacken war. Er hatte beide Hände in ein geknicktes Rohr gesteckt, das sich ohne Verletzung nicht ohne weiteres trennen ließ. Die Konstruktion und die Härte des Materials wollte er vor Ort nicht verraten. "Das erzähle ich nachher", sagte er den Weserbergland-Nachrichten.de augenzwinkernd.

(Zum Bild: Eine lächelnde Kernkraftgegnerin, in inniger Hassliebe mit dem Kernkraftwerk Grohnde verbunden - und ein freundlicher Einsatzleiter der Polizei, dem die Deeskalation ins Gesicht geschrieben ist. Momentaufnahme aus dem Widerstand gegen die Atomenergie. Es gab auch schon andere Zeiten des Protestes in Grohnde. Da hatten sich Polizei und Kernkraftgegner regelrecht gekloppt. Bild unten: Umsichtig durchtrennt die örtliche Feuerwehr die mächtige Eisenkette eines Demonstranten. Fotos: Weserbergland-Nachrichten.de)

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Hier erwiesen sich Feuerwehr, Polizei und Demonstranten aber als einigermaßen flexibel. Letztlich ging es um die Widerstands-Show und die Botschaft aus dem Weserbergland an die Öffentlichkeit, dass sämtliche Atomkraftwerke unverzüglich vom Netz zu gehen hätten, weil deren Risiken erwiesenermaßén nicht kalkulierbar sind.  Nachdem die Presseagenturen, die Weserbergland-Nachrichten.de und die DWZ ihre Bilder gemacht hatten und der Aktion den Rücken zuwandten, lösten sich die übrigen der 14 Kernkraftgegner wieder von selbst vom Tor und genossen die Strahlen der Frühlingssonne. Die Polizei spulte ebenso entspannt die Routine ihrer Personenerfassung in Hameln herunter.

Die Vernunft auf Gegenseitigkeit hatte auch deshalb gesiegt weil das Sicherheits-Eingangstor, wäre es zur Befreiung der Gegner zerlegt und durchtrennt worden, sich mit gut 20.000 Euro Schadenssumme zu Buche geschlagen hätte. Peanuts für E.on - aber nicht für die AKW-Gegner, die hätten "wegen Sachbeschädigung" belangt werden können. Doch die Botschaft war klar und ist in den Medien angekommen: Bei aller Kooperationsbereitschaft meinen es die Kernkraftgegner ernst mit ihrem Nein zur Atomenergie.

Nach Japan brauchen sie nicht einmal mehr zu begründen warum. Zumindest denen gegenüber nicht, die noch über eine Resthirnmasse verfügen um über das unversicherbare Restrisiko der Kernkraft für die Menschheit und die Erde nachdenken zu können.

Anti-Atom-Plenum: Grohnde ist vom Sumpfsiebproblem betroffen

Nachfolgend die Pressemitteilung des Anti-Atom-Plenums Göttingen zur heutigen Aktion seiner Aktivisten: Seit 11 Uhr haben sich sechs Atomkraftgegner und Atomkraftgegnerinnen am Tor des AKW Grohnde angekettet.

Zusammen mit etwa 10 Unterstützern protestieren sie damit gegen den sturen Kurs der Kernkraftbetreiberfirmen, trotz der anhaltenden Katastrophe in Fukushima weiter an der Atomenergie festzuhalten. "Solange Atomkraftwerke das Leben unserer und tausender zukünftiger Generationen bedrohen, wird auch der legitime Widerstand dagegen nicht aufhören," meint einer der Angeketteten. Die Aktion findet auch in Solidarität mit Aktivisten in Japan statt. Diese haben in Tokyo für den heutigen Sonntag zu einer großen Demonstration gegen die Kernenergienutzung und zu weltweiten Solidaritätsaktionen aufgerufen. Die Aktivisten rechnen damit, dass der Eingang zum Kraftwerksgelände noch für mehrere Stunden blockiert sein wird. Vertreter der Presse sind eingeladen, vorbeizukommen und sich selbst vor Ort ein Bild der Lage zu machen.

Das Atomkraftwerk Grohnde liegt 5 Kilometer südlich von Hameln bei Hannover, auf der Gemarkung der Gemeinde Emmerthal. Nach den momentanen Plänen der Bundesregierung soll es erst 2032 vom Netz gehen. Zu den bekannten Risiken des AKW Grohnde gehört, wie bei den anderen Kernkraftwerken auch, dass es einen gezielten Absturz eines vollbetankten großen Verkehrsflugzeuges nicht überstehen würde. Außerdem ist Grohnde, wie seit einigen Jahren bekannt, vom sogenannten "Sumpfsiebproblem" betroffen: Im Falle eines Risses in den Kühlleitungen droht Isoliermaterial das Ansaugen von neuem Kühlwassser zu behindern.

 
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