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Neue Anlaufstelle für Opfer von sexueller Gewalt:
St. Bernward Krankenhaus in Hildesheim wird 31. Partner im „Netzwerk ProBeweis“

Dienstag 12. September 2017 - Hildesheim (wbn). Die Hilfsangebote für misshandelte und vergewaltigte Frauen in Niedersachsen werden ausgeweitet. Das St. Bernward Krankenhaus in Hildesheim ist heute dem „Netzwerk ProBeweis“ beigetreten.

„Die weitere Ausdehnung des Angebots im Flächenland Niedersachsen ist von großer Bedeutung, denn das Netzwerk leistet einen wichtigen Beitrag, von Gewalt betroffene Frauen zu unterstützen“, erklärt Gesundheitsministerin Cornelia Rundt.

 

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Die Arbeit des Netzwerkes dient dem Opferschutz, denn wichtige Beweise über Verletzungen werden auch ohne Strafantrag gesichert. Mit der professionellen Spurensicherung wird eine spätere Beweisführung vor Gericht ermöglicht. Mit „ProBeweis“ ist also eine frühzeitige anonymisierte Dokumentation von Beweisen möglich, um auch Jahre später Anzeige zu erstatten.

Aktuellen Studien zufolge ist in Deutschland mehr als jede fünfte Frau von körperlicher und/oder sexueller Gewalt durch ihren Partner oder Ex-Partner betroffen. „Opfer häuslicher Gewalt sind meist stark traumatisiert, sind voller Scham und haben wegen der engen Bindung zu ihrem Peiniger oft Hemmungen, ihn sofort anzuzeigen. Da ist das Netzwerk eine wichtige Anlaufstelle. Dort werden gerichtssicher Gewaltspuren dokumentiert und bewahren die Frauen in dieser für sie sehr belastenden Situation davor, umgehend Anzeige erstatten zu müssen“, so Rundt.

Rechtsmedizinische Schulungen für die Ärzte vor Ort

Wie in allen Partnerkliniken erhalten auch die Ärztinnen und Ärzte des St. Bernward Krankenhauses in Hildesheim zukünftig regelmäßige rechtsmedizinische Schulungen, um Handlungssicherheit in der gerichtsfesten Dokumentation und Spurensicherung zu bekommen. Zusätzlich stellt das „Netzwerk ProBeweis“ dem Krankenhaus Material zur Spurensicherung sowie Dokumentationsbögen zur Verfügung. Den betroffenen Frauen werden bei Bedarf Informationen und Kontakte zu weiteren Hilfseinrichtungen und regionalen Beratungsstellen vermittelt.

Hintergrund: Das „Netzwerk ProBeweis“ startete im Jahr 2012 mit Förderung des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung unter der Leitung des Institutes für Rechtsmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Es bietet niedersachsenweit Betroffenen von häuslicher und/oder sexueller Gewalt eine standardisierte verfahrensunabhängige Dokumentation und Spurensicherung. Mittlerweile können sich Betroffene von häuslicher und/oder sexueller Gewalt in 27 Städten kostenfrei ihre Verletzungen dokumentieren und Spuren sichern lassen. Mit der Einbindung des St. Bernward Krankenhauses in Hildesheim verfügt das „Netzwerk ProBeweis“ nun über 31 Untersuchungsstellen und steht flächendeckend in Niedersachsen zur Verfügung.

Weitere Informationen sowie Materialen zum Netzwerk sind auf der Homepage unter www.probeweis.de abrufbar. Telefonisch ist das „Netzwerk ProBeweis“ unter der Rufnummer 0511 - 532 4599 zu erreichen.

 

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