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Einstimmig für die erneute Kandidatur nominiert

Der seltene Panda vom Weserbergland - Hans-Ulrich Peschka ist der einzige CDU-Bürgermeister im Kreis und will es wieder werden

Von Ralph L o r e n z

Coppenbrügge/Hohnsen (wbn). Nein, so richtig am Zeug flicken wollte dem Bürgermeister-Kandidaten Peschka niemand. Dabei hatte der Gemeindeverbands-Vorsitzende der Coppenbrügger CDU, Thorsten Kellner,  allen Mitgliedern nebst Presse ein Näh-Etui mit Sicherheitsnadel, zwei Knöpfen und vier Sorten Zwirn mitsamt Nähnadel auf die Tische gelegt.

Auch ist niemand aus der Versammlung rausgeflogen. Denn ein Reiseset (mit etwas unklaren Utensilien) lag auch dabei. Das Ganze zeigt nur, wie fürsorglich die Christdemokraten am Ith miteinander umgehen. In absoluter Wohlfühlatmosphäre, ohne Gegenkandidat ist Hans-Ulrich Peschka, der 52-jährige Gemeindebürgermeister von Coppenbrügge gestern Abend im "Kasten" in Hohnsen in geheimer Wahl in lupenreiner Einstimmigkeit zum Bürgermeister-Kandidaten gewählt worden. Peschka ist eine Rarität im Landkreis. So rar wie die Spezies des trolligen Panda-Bären in China. Denn Peschka ist der einzige CDU-Gemeindebürgermeister im Landkreis Hameln-Pyrmont. Ein facettenreiches kommunalpolitisches Juwel, das schon so kostbar erscheint, dass Thorsten Kellner, der umsichtige CDU-Fraktionsvorsitzende und CDU-Gemeindeverbands-Chef in einem Nebensatz eher unbeabsichtigt seine geheimsten Ängste verrät. Nämlich dergestalt, dass er sich dankbar zeigt, dass „Herr Peschka uns erhalten bleibt“.  Halluziniert CDU-Frontmann Kellner schon davon, dass ihm der Spitzenkandidat und Spitzenbürgermeister irgendwann mal aufgrund des Erfolges über die Karriereleiter in die oberen Stockwerke der nächst größeren Stadt abhanden kommen könnte?

(Zum Bild: Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau. Hans-Ulrich Peschka gibt die Blumen, die er gerade von Thorsten Kellner zur einstimmigen Nominierung überreicht bekam, an seine Frau weiter. Mit Küsschen. Foto: Lorenz)

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Peschka macht auf eine aufreizende, unangreifbare Art offenbar alles richtig und dazu irgendwie auch noch eine ziemlich gute Figur. Und wenn Peschka über die zurückliegenden Leistungen und Erfolge spricht, dann ist für den politischen Gegner das Ärgerliche daran, dass alles nachvollziehbar und nicht mal geschönt ist. So schaffte es Peschka sogar noch beim Valentins-Empfang seine Neider zur Weißglut zu bringen, indem er aus der üblichen Valentinsansprache treuherzig einen Tätigkeitsbericht machte und von einem leibhaftig anwesenden Landesminister, der nicht mal von der eigenen Partei war, demonstrativ Szenenapplaus bekam.

Peschka hat in seiner zurückliegenden Amtszeit das Gesicht von Coppenbrügge nachhaltig verändert – und weil das für sich selbst spricht und für jedermann erkennbar ist, kann er sich so betont gelassen geben.

Ute Fehn, die Kandidatin der SPD, die schon mal für kurze Zeit im Coppenbrügger Gemeinderat war, ohne seinerzeit große Spuren zu hinterlassen, soll ihn jetzt herausfordern und gibt sich redlich Mühe. Das Dumme ist nur: Bürgermeister Peschka, der heftig betont, er wolle für alle Bürger ansprechbar sein und das mit einem beispiellosen, nicht immer vergnügungssteuerpflichtigen Bürger-Sprechstundenmarathon seit Jahren gnadenlos durchzieht, lässt sich nicht in eine Ecke drängen. Schon garnicht in eine politische. In den wesentlichen Gestaltungsfragen hat er sogar mit guten Argumenten und diplomatischem Geschick jeweils die SPD mit eingebunden. Und zwar so gut, dass er jetzt schon gelegentlich zur Spurensicherung betonen muss, dass die erfolgreichen Lösungsansätze aus den eigenen Reihen der Mehrheitsfraktion gekommen sind.

„Alternativlos“ – Merkels nerviges Lieblingswort in Berlin – findet sich in der vom allgemeinen kommunalen Schuldenstand vorgegebenen Vernunftregentschaft des Coppenbrügger Bürgermeisters als durchgängiges Leitmotiv in der Praxis wider. Das hat Peschka bis heute so unkaputtbar gemacht. Selbst Hochwasser kann ihm nichts anhaben. In seinem Rückblick, den im Grund genommen in der CDU jeder schon auswendig kennt, aber wie einen alten Erfolgsschlager irgendwie wieder gerne hört, erklärt Peschka auch an diesem Abend: „Eine besondere Herausforderung waren die Hochwasserereignisse in den Ortsteilen Herkensen, Bisperode, Harderode und Dörpe sowie Behrensen. Mit großen Kraftanstrengungen konnten die Schäden gemeinsam mit den Freiwilligen Feuerwehren, den Hilfeleistungen aus den Dorfgemeinschaftsvereinen behoben werden. Unbürokratisch haben wir durch Fördermittel aus dem LEADER-Bereich und dem Fließwasserschutzprogramm bis heute die Planungen für die notwendigen Maßnahmen zum Hochwasserschutz mit großer Unterstützung aus den Ministerien Umweltschutz und Landwirtschaft und wiederum mit großer intensiver Einbindung der Dorfgemeinschaftsmitglieder auf den Weg gebracht.“ Ein Beispiel dafür, wie das Chaos der Naturgewalt von dem Pragmatiker im Rathaus an der Schloßstraße auch als Chance begriffen wird.

Im Grünen Bereich ist auch alles, was mit Umwelt zu tun hat. „Bis heute haben wir insgesamt 750 qm Photovoltaikflächen auf kommunalen Dächern installiert, weitere Flächen werden folgen im Rahmen der Bädersanierung.“ Das stimmt leider auch schon wieder. Während andere Kandidaten erzählen, was sie zu tun gedenken, erzählt Peschka, der Strahlemann, der aufgrund seines Alleinstellungsmerkmales unter der besonderen Beobachtung seiner Kollegen steht, was er so alles getan hat. Weiteres Beispiel:  „Auch das vom Bund geforderte 35 %ige Krippenplatzangebot ab 2013 wurde verwaltungsseitig zeitnah angeschoben. 2 Kindergärten-Standorte mit jeweils Krippenplatzangeboten von 15 Plätzen in der Schloßstraße und ab Ende August in einer neuen Einrichtung in Bisperode mit weiteren 15 Plätzen, dies in Gemeinsamkeit mit der Kirche als Träger.“

Das ist vor allem auch für die Presse eine undankbare Situation, weil die im Sog der zu erzählenden anhaltenden, anscheinend makellosen Erfolgsstory gleich mit in den Generalverdacht der Schönfärberei und Rathausnähe gerät.  Der Bürgermeister mit dem Pandabär-Status im Landkreis wäre zumindest nicht mehr so allein, wenn bei der anstehenden Kommunalwahl ein weiterer Hoffnungsträger dieses Abends zum Zuge käme. Es ist Stephan Walter, der CDU-Landratskandidat aus dem Innenministerium und selbsternannte „Ideensammler“. Gewissermaßen die kompatible Ergänzung zum Tatensammler Peschka. „Hameln-Pyrmont muss besser regiert werden“, läuft sich Walter als Vorredner für Peschka warm und sagt so denkwürdige Sätze wie: „Der demographische Wandel ist keine Naturkatastrophe“. Er will „einen Zukunftsrat bilden mit einem Leitbildprozess“ und markiert den politischen Gewichtheber: „Wir können was reißen.“ Für ihn ist Peschka schon dort, wo er mit dem Landkreis noch hinwill. Peschka hat bei Modellvorhaben – etwa bei der energetischen Sanierung des Hallenbades – beherzt den Finger gehoben als es Fördergelder des Landes zu ergattern galt. Eine solche Pionierrolle stellt sich Walter auch für den Landkreis vor. Wohl deshalb ist er auch so gern in Coppenbrügge zu Gast, bei Uli Peschka, dem Bruder im Geiste.

Am 11. September stellen sich beide jeweils auf ihrer Ebene zur Wahl. Bis dahin werden sich ihre Wege wohl noch mehrfach kreuzen. Der stets verbindlich auftretende schwarze Bürgermeister in dem dynamischen Coppenbrügge ist aus christdemokratischer Sicht im überwiegend sozialdemokratisch dominierten Landkreis Hameln-Pyrmont wie die Insel im Strom. Berechenbarkeit zahlt sich aus. Das Unberechenbare ist freilich der Wähler.

 

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