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Feierstunde mit dem Hamelner Historiker Gerhard Gelderblom

 

Eine Gedenktafel macht jüdisches Leben als Teil der Dorfgeschichte sichtbar

 

Es berichtet Ralf N e i t e

 

Bisperode/Vancouver (wbn). Die hebräischen Worte eines jüdischen Gebetes klingen über den Friedhof in Bisperode. Der ungewohnte Gesang ist Teil einer Zeremonie, mit der eine Gedenktafel neben den Grabsteinen des jüdischen Ehepaares Esther und Moses Spiegelberg der Öffentlichkeit präsentiert wird. Die Tafel soll Besuchern den ungewöhnlichen Standort dieser Grabsteine und ihre Geschichte erläutern.

 

Die Eheleute Spiegelberg hatten im 19. Jahrhundert in Bisperode gelebt und waren in der Nähe des Friedhofs beerdigt worden. Da nur wenige Juden im Ort lebten, gab es weder eine Synagoge noch einen jüdischen Friedhof. Dass die Spielgelbergs sich trotzdem lieber in Bisperode beerdigen ließen als auf dem nächstgelegenen jüdischen Friedhof, spreche für ihre Verbundenheit mit ihrem Heimatort und für ein geglücktes Zusammenleben, sagte der Historiker Bernhard Gelderblom bei der Feierstunde. Die Familie Spiegelberg hatte 1850 in Bisperode ein Haus gekauft und dort einen Kaufladen betrieben.

 

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Mit der neuen Gedenktafel werde das jüdische Leben als Teil der Geschichte des Ortes angenommen, hieß es während der Zeremonie. „Es ist unsere Aufgabe als Christen und als Bürger, die Erinnerung an die Geschichte wachzuhalten“, sagte Pastor Peter Frost. Und Helmut Zeddies, stellvertretender Bürgermeister des Fleckens Coppenbrügge, erklärte: „Wir müssen heute den Mut aufbringen, die volle Wahrheit über unsere Geschichte auszusprechen.“

 

Das Familiengrab der Spiegelbergs hatte sich nahe dem Friedhof am Rande der Straße nach Harderode befunden. Als während der Progromnacht am 9. November 1938 die jüdischen Friedhöfe in der Umgebung zerstört wurden, blieb diese Grabstelle verschont. Nach dem Krieg wurden die Grabsteine zum Schutz vor Vandalismus auf den Friedhof gerückt und flach hingelegt. Inzwischen haben sie einen neuen Platz am Eingang des Friedhofes gefunden und wurden wieder aufrecht hingestellt.

 

Eine Ur-, Ur-Enkelin lebt heute in Vancouver

 

Die Nachfahren der Verstorbenen gemeinsam mit dem Ortsrat und der Kirchengemeinde am Ith hatten die Ergänzung durch eine Gedenktafel veranlasst. Dr. Susan Comay, eine Ur-Ur-Enkelin der Eheleute Spiegelberg, die heute in Vancouver lebt, hatte zu Gelderblom Kontakt aufgenommen und mit ihm Bisperode besucht. Sie war im Internet auf den Namen des Historikers gestoßen, als sie Informationen über ihre Ur-Großmutter suchte.

 

Elise Rudnicki, geborene Spiegelberg, kam in Bisperode zur Welt. Sie wurde als 79-Jährige aus Berlin nach Theresienstadt verschleppt und starb wenig später. Ihre Kinder entkamen durch Flucht ins Ausland. Elise Rudnicki jedoch hatte ihr Heimatland Deutschland nicht verlassen wollen. Nachkommen der Spiegelbergs leben heute in Deutschland, England, Frankreich, Kanada, Australien und Südafrika.

 

An der Zeremonie auf dem Friedhof nahm neben Superintendent Christian Castel auch die Vorsitzende der liberalen jüdischen Gemeinde in Hameln, Rachel Dohme, teil. Es habe zwar anfangs in ihrer Gemeinde Bedenken gegeben, die Grabsteine auf einem christlichen Friedhof aufzustellen, sagte Dohme. Letztlich sei man aber froh darüber, da es im Sinne der Familie und ein sicherer Standort sei.

 

 

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