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Der Text zum WBN-"Hör-Beitrag"

Eine theologische Betrachtung - Epiphanias mal pfingstlich

Von Carsten Krabbes, Pastor i.R.

„Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ (2. Timotheus 1,7)

Spruch für den ersten Monat dieses Jahres, Januar 2016.

Ein biblischer Vers, der uns stärken, aufbauen, ermutigen möchte. Gottes Geist, den wir heilig nennen, er befreit von Angst und schenkt stattdessen positive Energie, Energie zum Leben und Lieben, zudem auch Ruhe und Gelassenheit im Blick auf das, was zu Beginn des Jahres alles vor uns liegen mag, das es zu tun (oder auch zu unterlassen) gilt. Besonnen alles anzugehen – kraft- und gleichsam liebevoll. Eine Aufgabe, zu deren Verwirklichung uns Gott mental unter die Arme greift. Er hat uns seinen Geist dazu gegeben.

 

Fortsetzung von Seite 1

Das passt, weil wir Menschen nicht nur körperlich verfasst sind, sondern ganz wesentlich auch geistig. Hier gibt es sogar Wechselwirkungen: Geistige Befindlichkeiten wirken sich körperlich aus – so oder so. Wir wissen längst um psycho-somatische Zusammenhänge, sind Leib und Seele, gleichsam Seele und Leib. Seit dem guten alten Platon wird ja diesbezüglich schon differenziert. Mit Recht: Wir Menschen können körperlich, somatisch leiden, aber auch seelisch, psychisch. Dieses Nebeneinander stellt sich in der Realität meist als Nach- und Ineinander dar. Körperliche Gebrechen wirken sich mitunter negativ auf unsere Seelen aus, und seelische Probleme können körperliche Auswirkungen haben; dann wird es doppelt schwierig zu genesen. Indes – positiv formuliert –: Sind wir seelisch stabil, können körperliche Leiden ertragen, sogar überwunden werden.

Seinen Geist gibt er, damit Leben gelingt

Wenn Gott uns also seinen Geist gibt, den Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit, dann stabilisiert er unser gesamtes Befinden und lenkt unser Bewusstsein wie (damit) auch unser Denken und Handeln in Richtung Leben. Selbst den Tod hat er in, mit und durch seinen Sohn Jesus Christus für uns überwunden. Ja: Gott will, dass wir leben – immerdar. Seinen Geist gibt er, damit Leben gelingt, damit es uns gelingt zu leben.

Pure Fitness reicht dazu nicht aus, wenngleich uns das die moderne Religion des 20./21. Jahrhunderts, der Gesundheitswahn mit seinen Wellness-Gurus, mitunter weismachen möchte. Bisweilen scheint es, als wünsche man sich, dass man, wenn der Tod schon nicht in Gänze zu besiegen sei durch qualifizierte Bewegung und gute Ernährung, doch wenigstens zum Schluss mit einem Salto in die Kiste springen könne. So beweglich möchte man als Mitneunziger doch wohl noch sein, dass einem diese finale Figur kurz vor der eigenen Trauerfeier noch glückt...

Mein Geist ist stärker als mein Körper

Allem Körperkult, der dem Materialismus unserer westlichen Welt und Werte entspricht, allem Körperkult zum Trotz sei konstatiert: Mein Geist ist stärker als jedwede Materie, mein Geist ist stärker als mein Körper – er vermag Letzteren zu lenken und zu leiten. Umgekehrt ist das nicht der Fall. Und ganz am Ende meines irdischen Lebens, so durfte ich es persönlich nun schon zweimal erfahren, am Ende löst sich mein Geist von meinem Körper und bewegt sich fort – schmerzfrei und entspannt, wohlig warm und hoffnungsvoll. Dabei bleibe ich mir meiner selbst bewusst, ganz und gar ich selbst, immateriell unterwegs zu einem Ziel, das noch niemand von uns irdisch Lebenden kennt. Darauf dürfen wird getrost gespannt sein und bleiben.

In der 3. Person seiner Trintität kommuniziert Gott mit uns Menschen. Gottes Heiliger Geist wird uns seiner Natur nach ebenso gerecht wie sein Mensch gewordener Sohn, Jesus Christus – nur eben unkörperlich. Und auf dieser Ebene befreit uns Gott von Furcht, wie Paulus seinem Freund und Weggefährten Timotheus schreibt. Geistig will uns Gott stärken, mit Liebe und Besonnenheit segnen.

Wo, wann und wie wird geistige Erfrischung spürbar?

Ich denke, allmorgendlich zum Beispiel, wenn wir denn gut geschlafen haben und in den neuen Tag starten. Meist sind dann alle Sorgen des Vorabends verflogen – zumindest erst einmal. Der Geist der Furcht ist fort, im Dunkel der zurückliegenden Nacht scheint er sich verflüchtigt zu haben, wir fühlen uns frei, entspannt und voller Vitalität. Das hängt natürlich von unserer Gesundheit ab, auch von unserem Lebensalter. Als Kinder und Jugendliche erleben wir das unbeschwerter, deutlicher, öfter. Zumindest das mit der Kraft. Liebe ist wichtig unser Leben lang. Besonnenheit reift meist erst im Alter. In diesem Sinne möchte uns Gottes Geist umfassend berühren – von Kindesbeinen an, als Jugendliche, alle erwachsenen Jahre lang bis hin zu Tagen, da es schwerer wird im Rücken, in den Beinen und im Kopf. Der Effekt des Schlafes aber besteht irdisch lebenslänglich. Und wer wollte bestreiten, dass wir uns da des Nachts in geistigen Welten tummeln? In Träumen, d.h. geistig „verarbeiten“ wir Erlebtes, Gedachtes, Ängste auch und unsere Hoffnungen.

„Wie schön leuchtet der Morgenstern“

Der Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit möchte hereingelassen werden in unsere Herzen, wenn wir uns fürchten: vor Gewalt – von Köln bis Istanbul –, vor Hunger und Armut – in der 3. Welt, aber auch am Rand unserer eigenen Gesellschaft –, vor Unfall und Krankheit, vor Hass und Einsamkeit. In Schlaf und Traum wirkt er quasi automatisch, von alleine; bei Tageslicht hat es Gottes Geist nicht ganz so leicht bei uns.

Mir scheint: er will erbeten sein, er möchte angerufen werden im Gebet, wir möchten bitten um Kraft, um Liebe, um Besonnenheit. Denn wie leicht geht uns die Kraft aus, die Liebe verloren, Besonnenheit gar stiften?!

Am 6. Januar, zu Epiphanias also, sangen wir gerade nach wunderschönem Satz Johann Sebastian Bachs „Wie schön leuchtet der Morgenstern“. In dem abendlichen Gottesdienst, mir war kurz zuvor die Losung für den laufenden Monat in die Hand gefallen, assoziierte ich einen anderen Text, den wir – für gewöhnlich an Pfingsten – auf ebendiese Melodie zu intonieren pflegen.

Michael Schirmers Gebet aus dem Jahre 1640 ruft Gottes Geist an:

 

O Heilger Geist, kehr bei uns ein und lass uns deine Wohnung sein, o komm, du Herzenssonne.

Du Himmelslicht, lass deinen Schein bei uns und in uns kräftig sein zu steter Freud und Wonne.

Sonne, Wonne, himmlisch Leben willst du geben, wenn wir beten, zu dir kommen wir getreten.

Du Quell, draus alle Weisheit fließt, die sich in fromme Seelen gießt: lass deinen Trost uns hören,

dass wir in Glaubenseinigkeit auch können alle Christenheit dein wahres Zeugnis lehren.

Höre, lehre, dass wir können Herz und Sinnen dir ergeben, dir zum Lob und uns zum Leben.

Steh uns stets bei mit deinem Rat und führ uns selbst auf rechtem Pfad, die wir den Weg nicht

wissen.

Gib uns Beständigkeit, dass wir getreu dir bleiben für und für, auch wenn wir leiden müssen.

Schaue, baue, was zerrissen und beflissen, dich zu schauen und auf deinen Trost zu bauen.

Lass uns deine edle Balsamkraft empfinden und zur Ritterschaft dadurch gestärket werden,

auf dass wir unter deinem Schutz begegnen aller Feinde Trutz mit freudigen Gebärden.

Lass dich reichlich auf uns nieder, dass wir wieder Trost empfinden, alles Unglück überwinden.

O starker Fels und Lebenshort, lass uns dein himmelsüßes Wort in unsern Herzen brennen,

dass wir uns mögen nimmermehr von deiner weisheitsreichen Lehr und treuen Liebe trennen.

Fließe, gieße, deine Güte ins Gemüte, dass wir können Christus unsern Heiland nennen.

Du süßer Himmelstau, lass dich in unsre Herzen kräftiglich und schenk uns deine Liebe,

dass unser Sinn verbunden sei dem Nächsten stets mit Liebestreu und sich darinnen übe.

Kein Neid, kein Streit dich betrübe, Fried und Liebe müssen schweben, Fried und Freude

wirst du geben.

Gib, dass in reiner Heiligkeit wir führen unsre Lebenszeit, sei unsers Geistes Stärke,

dass uns forthin sei unbewusst die Eitelkeit, des Fleisches Lust und seine toten Werke.

Rühre, führe unser Sinnen und Beginnen von der Erden, dass wir Himmelserben werden.

(EG 130)

 

Carsten Krabbes, Pastor i.R. (2003-2009 am Ith in Bisperode)

 

 

 

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