Ein Streitgespräch, das gar nicht mehr so strittig war

Rückenwind für Tom Jürgens: Der Grüne aus Emmerthal will die Energiewende bis 2035 vollzogen sehen

Emmerthal/Hannover (wbn). Der lokale Grünen-Kommunalpolitiker Tom Jürgens in Emmerthal verspürt den starken Rückenwind nach Fukushima. Ein kompletter Umstieg auf erneuerbare Energien sei bis 2035 möglich, zeigte sich der Emmerthaler Ratsherr zuversichtlich.

Bislang stand er mit solchem Optimismus in der politischen Landschaft von Niedersachsen weitgehend allein auf weiter Flur, handelte sich sogar Häme ein, doch jetzt bekommt er sogar auch grundsätzliche Zustimmung von Niedersachsens Christdemokraten. Der umweltpolitische Sprecher  der CDU und vorherige Ausstiegskritiker Martin Bäumer machte sich jedenfalls bei einem Streitgespräch des NDR in Emmerthal, bei dem gar nicht so sehr gestritten worden war, wie es sich die Radiomacher wohl erhofft hatten, für den zügigen Ausstieg aus der Kernenergie stark.

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Gestritten wird seitens der Grünen und Schwarzen nur noch um das Wie und den Zeitablauf. Tom Jürgens will die Energiewende auf breiter Basis und mehr dezentrale Energieerzeuger in kleinen Einheiten. Denn die großen Kraftwerke, die sich schwieriger zurückfahren ließen, würden den kleineren alternativen Energieerzeugern das Leben schwerer machen, sagte er gegenüber dem NDR Niedersachsen. Das NDR-Streitgespräch war nach der Grohnde-Demonstration in Emmerthal und damit gewissermaßen „vor Ort“ aufgezeichnet worden.

Die 20.000 Kernkraftgegner vor der AKW-Pforte in Grohnde hatten mit ihrer Meinungsbezeugung im Weserbergland erkennbar ihre Wirkung hinterlassen. Für den zügigen  Ausstieg aus der Kernkraft in Grohnde und den anderen Standorten hatte sich in einem Interview mit den Weserbergland-Nachrichten.de auch der Landratskandidat Dr. Stephan Walter ausgesprochen. Prompt reagierte die Kreistags-SPD wiederum mit einem Angebot zu einer gemeinsamen Resolution.