Die Zeichen stehen auf Sturm

Hermann Grupe und gut 250 Landwirte drohen Landwirtschaftsminister Meyer mit einer „Schlepper-Einkaufsfahrt“ nach Hannover

Von Ralph Lorenz

Montag 8. Dezember 2014 - Hessisch Oldendorf (wbn). Jahrelang haben sie nicht mehr öffentlichkeitswirksam demonstriert, doch der grüne Landwirtschaftsminister Christian Meyer habe sie jetzt „fast so weit gebracht“, befindet Hermann Grupe, Vorsitzender des Bauernverbandes Weserbergland e.V. bei einer Großveranstaltung von mehr als 250 Landwirten im Baxmann-Zentrum in Hessisch Oldendorf.

Grupe und seine Mitstreiter aus den Landkreisen Holzminden, Hameln-Pyrmont und Schaumburg fühlen sich von der rot-grünen Landesregierung und speziell deren Landwirtschaftsminister Meyer verraten und verlassen. Wenn der grüne Landwirtschaftsminister weiterhin auf Konfrontationskurs zur heimischen Landwirtschaft bleibt und deren Kritik nicht erhört, kann Grupe sich vorstellen, dass seine Bauern mal „mit dem Trecker zum Einkaufen nach Hannover fahren“. Soll heißen, dass dann die Straßen verstopft sind, weil die Landwirte natürlich allerlei Gerätschaften dabei haben. Kreativ sind sie ja schon immer gewesen.

(Zum Bild: Ulrich Löhr, Vorsitzender Braunschweiger Land und Vizepräsident Landvolk hatte in Hessisch Oldendorf sein Rededebut als "Vize". Foto: Lorenz)

 

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Auch vor dem Baxmann-Zentrum sind heute Nachmittag die Schlepper aufgefahren. Mit großen Transparenten. Im Baxmann-Zentrum – der alte „Baxmann“ war auch einer, der ordentlich zulangen konnte – formulierten die Landwirte aus dem Weserbergland eine Resolution mit sechs Punkten. Die will Hermann Grupe beim Landwirtschaftsministerium in Hannover abliefern.

Und wenn niemand die Thesen entgegennimmt, „dann werden die eben an die Tür genagelt“, ließ er die Weserbergland-Nachrichten.de wissen. Da kennt der Grupe-Hermann nichts. Wie Martin Luther mit seinen lauten Hammerschlägen an die Tür der Schloßkirche zu Wittenberg will Grupe unüberhörbar ein Zeichen setzen um auf die Nöte der Landwirtschaft im Kreis Holzminden und im Weserbergland aufmerksam zu machen.

Hier die heute nahezu einmütig verabschiedete Resolution im Wortlaut: „Wir Bauern im Weserbergland unterhalten die Familienbetriebe, die andere zu Tode schützen wollen. Wir rücken zusammen, wenn andere mit Kampfbegriffen zurück zu einer Landwirtschaft aus dem letzten Jahrhundert wollen. Denn wir wollen auch in Zukunft im Weserbergland gesunde Nahrungsmittel für die immer weiter steigende Weltbevölkerung erzeugen können.  Deshalb fordern wir:

  1. Schluss mit dem ständigen Landfraß, der im Weserbergland allein durch Baumaßnahmen jedes Jahr drei weiteren Familienbetrieben ihre wichtigste Betriebsgrundlage raubt.
  2. Schluss mit immer weiter ausufernden Naturschutzauflagen, weil geplante Auflagen mit den festgelegten Schutzzielen oft nichts mehr zu tun haben und zum Selbstzweck werden. Wir fordern „Vorrang für Landwirtschaft“ für unsere Nutzflächen.
  3. Schluss mit Begriffen wie „Massentierhaltung“ und „Agrarindustrie“, solange nicht endlich auch die Größenordnungen hierfür unmissverständlich genannt werden.
  4. Schluss mit der ideologischen Behinderung von Stallbaumaßnahmen, weil gerade dadurch die Haltungsbedingungen verbessert und modernen Anforderungen angepasst werden könnten.
  5. Schluss mit überhasteten Tierschutzauflagen, weil wir mangels wissenschaftlicher Erkenntnisse bei der Umsetzung das Schlimmste für die Tiere in den Ställen befürchten. Die „Ringelschwanzprämie“ würde zu mehr Tierleid führen.
  6. Schluss mit der ständigen Diffamierung des ganzen Berufsstandes, wenn einzelnen Rechtsbrechern mit den vorhandenen Gesetzen das Handwerk gelegt gehört.

Die Landesregierung beteuert die Wichtigkeit der Landwirtschaft als zweitstärkster Branche in Niedersachsen. Wir waren und sind bereit, unser Fachwissen in Entscheidungsprozesse einzubringen. Aber wir fordern auch ein klares Bekenntnis zum Berufsstand und verlässliche Rahmenbedingungen für unsere jungen Landwirtinnen und Landwirte, damit sie diesen wichtigen Beruf auch in der Zukunft mit Zuversicht und Freude ausüben können.“

Landvolk-Vizepräsident Ulrich Löhr - Vorsitzender Braunschweiger Land – und Eric Brenneke, Vorsitzender der Jungen Landwirte Niedersachsen, flankierten Grupes Vorstoß mit deckungsgleichen Forderungen.  Und sie werden sich bei nächster Gelegenheit bei Meyers „Chef“ beschweren, bei Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). Die Landwirte im Weserbergland haben jetzt im begonnenen Winter viel Zeit ihren „Bauernaufstand“ vorzubereiten. Die Zusammenkunft im Baxmann-Zentrum zu Hessisch Oldendorf wollen sie als furioses Auftaktsignal verstanden wissen. Der Ort ist nicht schlecht gewählt: Dort finden auch verwegene Hexenbälle statt…

 

 
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