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Jagdhunde, Menschenkette oder Warnpieper
Tiere vor dem Mäh-Tod schützen: Jagdbehörde informiert Landwirte über Vorsichtsmaßnahmen

Donnerstag 28. Mai 2015 - Detmold (wbn). Grün soweit das Auge reicht: Der Wonnemonat Mai lässt derzeit auch in Lippe die Natur aus dem Winterschlaf erwachen und sorgt unter anderem dafür, dass viele Landwirte bald zum ersten Mal ihre Wiesen mähen werden. Mit hoch gewachsenem Gras bieten diese derzeit vielen heimischen Tieren Deckung und Schutz. Und hier liegt die Gefahr, denn jedes Jahr werden unzählige Jungtiere, insbesondere Junghasen und Rehkitze aber auch Mäuse, Erdhörnchen, Igel, Kiebitzküken, Rebhühner oder Fasane, von den Mähwerken der landwirtschaftlichen Maschinen erfasst und getötet.

„Daher ist es notwendig, bestimmte Vorsichtsmaßnahmen vor jeder Wiesenmahd durchzuführen, um die Jungtiere vor dem sicheren Mähtod zu retten“, erklärt Rolf Wenke von der Unteren Jagdbehörde des Kreises Lippe. Gemeinsam mit Jörg Westphal vom Fachgebiet Landschaft, Naturhaushalt und Dr. Michael Schürmann vom Fachgebiet Veterinärangelegenheiten, Lebensmittelüberwachung appelliert er jetzt an die Wiesenbesitzer, entsprechende Maßnahmen durchzuführen, um die Tiere zu schützen.

(Zum Bild: Derzeit kein seltener Anblick: Ein Rehkitz sucht Deckung im hohen Gras. Die Jungtiere wissen nicht, dass die Mähwerke der schweren Maschinen den sicheren Tod bedeuten Landwirte sollen deshalb Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz des Wild-Nachwuchses treffen. Foto: Robin Jähne)

 

 

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„Zu diesen sind die Besitzer auch verpflichtet, denn das nachweisbare Unterlassen von Vorsichtsmaßnahmen stellt kein Kavaliersdelikt, sondern ein Vergehen gegen das Tierschutzgesetz dar. Daher sollte der Mähtermin dem zuständigen Jäger immer rechtzeitig mitgeteilt werden, in dessen Revier die zu mähende Wiese liegt, damit dieser Vorsichtsmaßnahmen veranlassen kann“, erläutert Dr. Michael Schürmann.

Experte empfiehlt Absuche mit Jagdhunden am Vorabend

„Sehr wirksame Maßnahmen sind das Absuchen der Wiesen mit Jagdhunden, das Abgehen der Wiesen in einer langen Menschenkette oder das Aufstellen von Wildscheuchen in Form von raschelnden Tüten und raschelnden Flatterbändern mit akustischen Wildrettern jeweils am Abend vor der Mahd“, sagt Jörg Westphal. „Auch technische Möglichkeiten sind hilfreich. Zum einen gibt es sogenannte Wildretter, die über den Boden schleifen und durch Berührung das Wild zur Flucht bewegen. Zum anderen können Warnpieper eingesetzt werden, die einen extrem lauten, schrillen Ton von sich geben. Mit einem Schalldruck von 105 Dezibel auf drei Meter Entfernung verscheuchen sie alle Wildtiere“, fügt Dr. Michael Schürmann an.

Für Fragen zum Thema stehen Dr. Michael Schürmann unter der Rufnummer (0 52 31) 62229 oder Jörg Westphal unter Telefon (0 52 31) 626311 zur Verfügung.

 

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