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Wie durch ein Wunder nur leicht verletzt
Dramatischer Augenblick: Wenige Meter vor dem Kernkraftwerk Grohnde gerät Demonstrant unter MOX-Lkw - Atomkraftkritiker ziehen Bilanz vom Wochenende


Grohnde (wbn). Auf den letzten Metern vor dem Kernkraftwerk in Grohnde haben sich Demonstranten kurz vor Mitternacht nochmals dem MOX-Transport entgegengestellt.


Bei dem zweiten Spezialtransport von hochradioaktiven Plutonium-Brennelementen innerhalb weniger Wochen ist ein AKW-Aktivist unter die Räder eines MOX-Transporters geraten und von diesem überrollt und mitgeschleift worden. Dies wurde von einem Zeugen, der den Vorfall aus nächster Nähe gesehen hat,  geschildert.  Wie durch ein Wunder ist der Mann aber nicht ernsthaft verletzt worden. Die Protest-Aktion selbst ist von den Organisatoren als erfolgreich angesehen worden.

Hinweis der Redaktion: Sie können nur mit einem Klick die ausführliche Live-Berichterstattung der Weserbergland-Nachrichten.de ansehen:
(http://www.ustream.tv/channel/wbn-live-news)


Fortsetzung von Seite 1

Nachfolgend eine zusammenfassende Schilderung von Tobias Darge, einem der Demonstranten-Sprecher und Organisatoren aus Göttingen: „Kurz vor Mitternacht ist der 2. MOX-Transport aus Sellafield zum AKW Grohnde erneut ausgebremst worden. Ein Anti-Atom-Aktivist kettete sich für 20 Minuten auf der Hauptzufahrtstraße zum AKW Grohnde an den 2. MOX-LKW.    
Dabei ist auch die 3-5-fach erhöhte Strahlung im Vergleich zur vorher gemessenen Hintergrundstrahlung mit bis zu 0,5mSv gemessen worden. Das ist sogar noch mehr als wir erwartet haben und bestärkt uns in der Kritik gegen den Einsatz von MOX-Brennelementen. 

Am Wochenende waren in der Gegend ums AKW Grohnde mehrere hundert Menschen und insgesamt über 100 Treckern gegen den MOX-Transport aktiv.

Zeitweise waren alle drei Zufahrtstraßen zum AKW Grohnde zum Teil mehrfach mit vier Treckerblockaden,  Sitz-, Tripod- und Fassblockaden versperrt. Auch dir Kletter-Aktivistin Cecile Leconte, bekannt als das "Eichhörnchen" war wieder in den Bäumen aktiv. Auf der  Reherstraße hatten sich Aktivistinnen aus Bayern und Hessen an ein 450 kg schweres Betonfass gekettet. Auch der Hintereingang Ohsener Straße von Grohnde war mit Trecker-, Menschen- und 5 Meter hoher Tripodblockaden versperrt. Nur mit Mühe konnte die Polizei die Treckerblockade auf der Haupzufahrtstraße räumen. Die Polizei musste in Walsrode einen Zwischenstopp einlegen. 

Die Polizei hat uns teilweise nicht zu unseren angemeldeten Mahnwachen durchgelassen und dadurch unsere demokratisches Versammlungsrecht beschnitten. Völlig unverständlicherweise kam gegen angekettete Aktivisten auch Pfeffersprey zum Einsatz. Entgegen der Genehmigung des Landkreises Hameln-Pyrmont konnten Fahrzeuge nicht immer das Camp verlassen.

An den Protesten haben sich trotz Kälte und Nieselregens deutlich mehr Menschen beteiligt als beim ersten Transport. Die Stimmung war gut und niemand versteht, warum die MOX-Brennelemente in Grohnde zum Einsatz kommen sollen.“
 

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