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Der Gastkommentar

Martin Schulz hat einen tollen Start hingelegt. Er ist authentisch

Von Johannes S c h r a p s

Ich freue mich sehr darüber, dass Martin Schulz als Kanzlerkandidat für die SPD in den Bundestagswahlkampf zieht. Martin Schulz ist ein erfahrender Wahlkämpfer. Er ist überzeugend und authentisch.

Ich durfte dies als Kandidat auf Platz 67 der SPD-Bundesliste für die Wahlen zum Europäischen Parlament im Jahr 2014 selbst erleben. Martin Schulz war unser europaweiter Spitzenkandidat und gewann für die SPD in Deutschland 27 Prozent der Wählerstimmen. Als Sozialdemokraten stellen wir seither 27 von 96 deutschen Abgeordneten im Europaparlament. Auf Platz 67 dieser Liste ist man damit – realistisch betrachtet – lediglich ein ganz kleines Licht, ein so genannter Zählkandidat zum Auffüllen der Liste. Ich habe den Wahlkampf genutzt, um Erfahrungen zu sammeln – und hatte die Möglichkeit, Martin Schulz in dieser Zeit bei vielen Treffen und Veranstaltungen aus nächster Nähe zu beobachten und zu erleben.

Zum Autor: Johannes Schraps aus Aerzen ist der offizielle Kandidat der SPD im Wahlkreis 46 zur Bundestagswahl. (Foto:SPD)

 

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Ich habe ihn in dieser Zeit als einen sehr bodenständigen Menschen erlebt, der offen auf alle Menschen zugeht – ganz gleich welche Position sie inne haben. Er ist auch einem kurzem Schnack mit „unwichtigen“ Zählkandidaten nie aus dem Weg gegangen und hat damit gezeigt, dass er sich selbst nicht zu wichtig nimmt.

Mit diesem offenen Umgang hat er schon damals die Wahlkämpfer und die Wähler gleichermaßen mitgerissen und dazu motiviert sich einzubringen. Es ist toll, dass er diese Euphorie nun auch in der SPD und darüber hinaus entfacht hat. Seine Art kommt ganz offensichtlich gut an. Als Direktkandidat der SPD im Bundestagswahlkreis 46 freue ich mich jedenfalls sehr auf den Bundestagswahlkampf und darauf, erneut mit Martin Schulz im Wahlkampf erfolgreich zu sein!

In der Euphorie über Martins Nominierung als Kanzlerkandidat darf man jedoch nicht vergessen, wer diese Kandidatur möglich gemacht hat. Ich habe sehr großen Respekt vor der Entscheidung von Sigmar Gabriel. Er hat die SPD länger geführt als jeder andere Vorsitzende seit Willy Brandt und hat die Partei in den vergangenen Jahren zusammengehalten und stabilisiert. Für ihn war es sicher kein leichter Schritt auf die Kandidatur zu verzichten. Aber es war die richtige Entscheidung.

Martin Schulz hat einen tollen Start hingelegt. Nun müssen wir aufpassen, dass er nicht überhöht und mit Chuck Norris oder sonstigen Superhelden verglichen wird, so dass die Erwartungen ins Unermessliche steigen. Auch er ist nur ein Mensch und seine Bodenständigkeit macht ihn aus.

Als SPD sollten wir die neue Euphorie aber mitnehmen und sie mit den vielen guten Inhalten unterfüttern, die wir zweifellos haben. Gute Arbeit und gerechte Bezahlung sollten dabei ganz deutlich im Mittelpunkt stehen. Es ist wichtig für mehr Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft zu arbeiten.

Persönlich freue ich mich sehr, dass Europa durch Martins Kandidatur im Bundestagswahlkampf sicher eine größere Rolle spielen wird. Unsere heutigen Problemstellungen können wir in einer zunehmend globalen Welt nicht alleine in Deutschland lösen. Das geht nur mit unseren europäischen Partnern. Deshalb halte ich es für einen großen Vorteil, jemanden an der Parteispitze zu haben, der den europäischen Rahmen immer als etwas vollkommen Normales mitdenkt. Durch die Art und Weise, wie er dem direkt gewählten Europäischen Parlament in den letzten Jahren eine immer stärkere Stimme verliehen hat, steht er für Europa, die EU und vor allem für die europäischen Bürger.

Die Europäische Union ist das Beste, was diesem Kontinent je passiert ist: Nicht nur als Friedensunion, sondern durch die vielen Möglichkeiten und Freiheiten, die sie jedem Einzelnen von uns tagtäglich bietet. All das ist keine Selbstverständlichkeit, man muss jeden Tag neu dafür arbeiten.

Als geografisch und wirtschaftlich zentrales Land kommt Deutschland auch eine zentrale Verantwortung in Europa zu. Ein starkes Europa wird es nur mit einem solidarischen und sozial starken Deutschland geben. Als SPD müssen wir den Anspruch haben, dieses Land zu führen und stärkste politische Kraft in Deutschland zu werden. Erst recht und ganz besonders mit dem Kandidaten Martin Schulz. Im Weserbergland will ich meinen Beitrag dazu leisten.

 

 

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