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Gelungene Überraschung: Pyrmonter Stadtwerke fahren in Sachen E-Mobilität allen anderen davon

Mittwoch 13. September 2017 - Bad Pyrmont (wbn). Bad Pyrmont fährt in Sachen E-Mobilität allen anderen Städten und Gemeinden in Niedersachsen mutig voraus und beeindruckt zeitnah auch mit dem ersten öffentlichen Elektro-Bus auf der Linie 63. Zum Jahreswechsel 2018/19 soll es soweit sein. Das wäre nicht nur im Weserbergland sondern auch in ganz Südniedersachsen eine Pionierleistung. Stadtwerke-Geschäftsführer Uwe Benkendorff und Stadtoberhaupt Klaus Blome hatten eine Pressekonferenz anberaumt, in der sie das erstaunlich komplexe  Zukunftskonzept als Überraschung präsentiert hatten.
Und diese ist ihnen auch gelungen. Eine dichte Ladesäulen-Infrastruktur mit „diskriminierungsfreien Zugängen“ soll der E-Mobilität in dem Staatsbad zu Zeiten der Energie- und Automobilwende einen ordentlichen Schub geben.


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Inspiriert fühlen sich die Pyrmonter von der Anwesenheit des High-Tech-Unternehmens Phoenix, das – der Zufall will’s – ohnehin die entscheidenden und unverzichtbaren Technikmodule für die neue Generation der E-Ladesäulen im Programm hat. Stadtwerke-Chef Benkendorff hat gegenüber den Weserbergland-Nachrichten.de das Konzept in groben Zügen erläutert.

Nachfolgend die Pressemitteilung der Stadtwerke Bad Pyrmont im Wortlaut:

Präambel

Erhöhte Feinstaub- und Lärmbelastungen stellen Städte und Kommunen zunehmend vor große Probleme. „Zwar sind wir in Bad Pyrmont - aktuell gespiegelt an den Richtwerten - nicht davon betroffen, aber gerade als Kurstadt sind vorbeugende Maßnahmen für die Luft- und Lebensqualität Herausforderung und Anspruch zugleich“, so Bad Pyrmonts Bürgermeister Klaus Blome. Vor diesem Hintergrund und den öffentlich diskutierten Themen, wie Dieselgate und Einführung von Quoten für E-Autos, ist die E-Mobilität ein zentraler Lösungsbaustein. „Als Tochterunternehmen der Stadt Bad Pyrmont wurden die Stadtwerke beauftragt, die Voraussetzungen zu schaffen, damit E-Mobilität in der Kurstadt Fuß fassen kann“, erklärt Geschäftsführer der Stadtwerke Uwe Benkendorff. Grundlage dafür ist ein tragfähiges, umfassendes Konzept, das auf 6 Modulen beruht. Ziel ist es, die einzelnen E-Mobilitätsfacetten – welche in Wechselbeziehungen zueinander stehen – bis spätestens 2018 zeitnah umzusetzen. „Erste konkrete Umsetzungsschritte haben wir in Absprache mit der Verwaltung und Politik bereits eingeleitet“, ergänzt Uwe Benkendorff.

Gemeinsam mit der Stadt, dem Staatsbad Pyrmont und der Bad Pyrmont Tourismus (BPT) wurde ein Markenlogo entworfen, unter welchem die Partner ihre E-Mobilitäts-Aktivitäten darstellen und bündeln – ergänzt durch das jeweilige Cooperate-Design des Partners.

Ladesäuleninfrastruktur

Basis für die erfolgreiche Etablierung ist der Aufbau einer umfassenden Ladesäuleninfrastruktur mit Schnellladesäulen (AC- und DC-Ladesäulen). In einer ersten Ausbaustufe werden die Stadtwerke an öffentlich zugänglichen Parkplätzen im Kernbereich von Bad Pyrmont bis Anfang 2018  4 Ladesäulen bzw. 8 Ladepunkte installieren. Bis spätestens Ende des Jahres 2018 wird dieses Konzept um 2 weitere Ladesäulen bzw. 4 Ladepunkte ergänzt (s. Anhang E-Mobilitätskarte). „Mit insgesamt 6 Ladesäulen und damit 12 Ladepunkten sorgt die Stadt Bad Pyrmont für ausreichend Ladekapazität für E-Cars im öffentlichen Raum – dies hat insbesondere für eine Kurstadt mit vielen Tages- und Kurgästen Vorbildcharakter“, erläutert Uwe Benkendorff. Im nationalen Städtevergleich wird Bad Pyrmont einen Spitzenplatz mit ca. 0,6 Ladepunkten pro 1.000 Einwohner einnehmen (Spitzenreiter Ulm mit 0,77).

Ziel ist es, Gäste und Bürger zu motivieren, künftig ein E-Car in Bad Pyrmont zu nutzen. Mit dieser Infrastruktur wird die Angst vor fehlenden Ladesäulenstellplätzen minimiert, z. B. bei Großveranstaltungen wie Landpartie und Goldener Sonntag. Art und Höhe der Bezahlung für die Betankung wird in Abhängigkeit von der technischen Machbarkeit sowie der Diskriminierungsfreiheit bei der Bezahlung in den nächsten Monaten festgelegt – perspektivisch ist es das Ziel, eine gerechte kWh-Betankung umzusetzen.

ÖPNV-Elektrifizierung

Ein weiteres zentrales Modul ist die Elektrifizierung des öffentlichen Busverkehrs in Bad Pyrmont. Dabei wurde gemeinsam zwischen Stadtwerken, Verkehrsgesellschaft Hameln-Pyrmont (VHP), Phoenix Contact und Staatsbad festgelegt, dass – nach Klärung offenen Fragen wie u. a. Finanzierungsform -die erste rein elektrifizierte Buslinie im Landkreis Hameln-Pyrmont in der Kurstadt Bad Pyrmont zum Jahreswechsel 2018/2019 fahren soll (s. Anhang E-Mobilitätskarte). Der relativ lange Umsetzungszeitraum ist der Lieferzeit eines E-Busses geschuldet. „Die Linie 63 bietet sich als Pilotprojekt in einer Kurstadt hervorragend an, um Erfahrungen zu sammeln und die Elektrifizierung zusätzlicher Busse im Landkreis auf Grundlage dieser

Erfahrungswerte voranzutreiben“, so Geschäftsführer Behrens, VHP. Außerdem ist in 2018 geplant, das Angebot „MobilCard“ (Öffi-Abo & E-Pedelec) auch in Bad Pyrmont verfügbar zu machen. Insgesamt reduziert sich die durch den ÖPNV ausgelösten Feinstaub- und Lärmbelastungen damit in Bad Pyrmont erheblich - ein Meilenstein für das überregionale Ansehen der Kurstadt Bad Pyrmont.

E-Sharing

Herauskristallisiert hat sich in den letzten Jahren der gesellschaftliche Trend „E-Sharing“ und damit ein weiteres Modul für die E-Mobilität in Bad Pyrmont. Dieser Trend hat nicht mehr den Besitz eines Verkehrsmittels, sondern vielmehr den Zugang im Fokus. In einem ersten Schritt wird ein standortbasiertes E-Sharing-Modell durch das Tourismus-Center (BPT) Anfang des Jahres 2018 eingeführt (s. Anhang E-Mobilitätskarte). Das Angebot für Touristen und Bürger umfasst in einer zweijährigen Pilotphase die zeitbegrenzte Nutzung von E-Bikes, E-Rollern und E-Cars. Bei entsprechender Nachfrage findet eine Weiterentwicklung unter Einbeziehung der Digitalisierung – z. B. Nutzungszugang durch Freischaltung über eine App – statt.

Elektrofahrzeuge

Natürlich läuft die sukzessive Umstellung des Fuhrparks bei den Stadtwerken, der Stadt und dem Staatsbad auf E-Fahrzeuge bereits auf Hochtouren. Bei positiver Erfahrung – natürlich in Abhängigkeit von der technischen und preislichen Entwicklung sowie Fördermöglichkeiten – wird der gemeinsame Hochlauf forciert. Schon heute rechnet sich – bezogen auf die Gesamtkosten – die Anschaffung eines kleineren E-Cars gegenüber einem entsprechenden Fahrzeug mit Verbrennungsmotor.

Mitarbeiter-Elektromobilität & Dienstleistungsprodukte

Es gilt aber auch, die eigenen Mitarbeiter für E-Mobilität zu begeistern. Als innovative Arbeitgeber werden die Stadt, Stadtwerke und das Staatsbad ihren Mitarbeitern E-Bikes vergünstigt zur Verfügung stellen, um damit u. a. den Gesundheitsaspekt zu fördern. Die Stadtwerke werden gemeinsam mit Partnern die Voraussetzung für die E-Mobilität in Bad Pyrmont schaffen. „Gleichzeitig stehen wir mit unseren Erfahrungen und unserer Kompetenz bei E-Mobilitätsfragen -insbesondere bei der aus Kundensicht komplexen Errichtung von Ladesäulen – unseren Kunden und Bürgern jederzeit zur Verfügung“, so Geschäftsführer Uwe Benkendorff.

Fazit

Mit diesem umfassenden strategischen Konzept zur E-Mobilität ist Bad Pyrmont über regionale Grenzen hinaus Vorreiter – der Spagat zwischen traditioneller und smarter Kurstadt gelingt. „Vor dem Hintergrund der ungewissen technischen und preislichen Entwicklung auf der einen Seite und fehlender regulatorischer Rahmenbedingungen sowie dem nicht prognostizierbaren Nachfrageverhalten auf der anderen Seite, ist dies ein mutiger Schritt,“ erläutert Bürgermeister Blome „und daher ist die entsprechende Weiterentwicklung bei sich verändernden Rahmenbedingungen ein zwingendes Muss für unsere gesundheitsorientierte Kurstadt.““

(Zum Bild: Konzeptionelle Module zur Etablierung der E-Mobilität. Quelle: Stadtwerke Bad Pyrmont)

 
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