Die üblen Tricks der Diebe im Weserbergland:

Der Rempel-Trick, der Drängel-Trick, der Taschenträger-Trick...

Salzhemmendorf (wbn). Erst kam die warmherzige 90-Cent-Spende einer 81-Jährigen in Salzhemmendorf – dann folgte eine süßlich-heimtückische Umarmung einer jungen Dame mit südosteuropäischem Aussehen.

Und dann war plötzlich die Geldbörse der spendenwilligen Seniorin weg. So endete die Begegnung mit einer Trickdiebin in Salzhemmendorf, die ihr Gauner-Handwerk perfekt beherrscht hat. Angeblich sammelte diese für Gehörlose, doch es ging ihr nur darum den Opfern das Geld auf diebische Weise aus der Tasche zu ziehen. Die Hamelner Polizei hat aus diesem Anlass eine Reihe von Tricks aufgelistet, mit denen die Trickdiebe durchs Weserbergland ziehen.

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„Eine Seniorin (81) wurde am Dienstag, 1.10.2013, gegen 12Uhr, in der Hauptstraße durch eine junge Trickdiebin bestohlen. Auf offener Straße wurde die Seniorin von einer bislang unbekannten Jugendlichen  angesprochen und um eine Spende für Gehörlose gebeten.

Dabei wedelte die Trickdiebin auch mit einem Klemmbrett vor der Nase der 81-Jährigen herum.

Doch die Spendenbereitschaft der 81-Jährigen nutzte die Unbekannte skrupellos aus: Nachdem die Seniorin 90 Cent aus ihrer Geldbörse entnommen und gespendet hatte, wurde sie von der Jugendlichen herzhaft umarmt. Dann entfernte sich die Jugendliche in unbekannte Richtung. Der Glaube der Seniorin, etwas Gutes getan zu haben, wurde schon wenige Minuten später und in einer nahe gelegenen Apotheke jäh zerstört. Dort nämlich stellte die Seniorin fest, dass aus ihrem Portemonnaie ein hoher Geldbetrag entwendet worden war. Die Trickdiebin wurde wie folgt beschrieben: Etwa 160 cm groß, Alter etwa 15 Jahre, schlanke Figur, südosteuropäisches Aussehen. Die Jugendliche hatte schwarze, nach hinten zusammengebundene Haare und trug einen roten Pullover. Zudem hielt sie ein Klemmbrett in der Hand und sammelte für einen Verein für Gehörlose.

Hinweise zur Tat oder zur Trickdiebin erbittet die Polizei Salzhemmendorf unter der Rufnummer 05153/5122.

Die Polizei warnt: Das Grundmuster der Taschendieb ist Ablenken und dabei in die Geldbörse oder in die Tasche greifen! Das Repertoire zum Ablenken der Taschendiebe ist dabei äußerst umfangreich, fast täglich werden neue Finessen bekannt:

Der Rempel-Trick: Das Opfer wird im Gedränge angerempelt oder "in die Zange" genommen; beim Einsteigen stolpert der Vordermann, er bückt sich oder bleibt plötzlich stehen. Während das Opfer aufläuft und abgelenkt ist, greift ein Komplize in die Tasche.

Der Drängel-Trick: In vollen Bussen oder Bahnen rückt ein Dieb unangenehm dicht an das Opfer heran, das ihm den Rücken zuwendet und so die Tasche "griffbereit" anbietet.

Der Geldwechsel-Trick: Fremde bitten das Opfer, eine Münze zu wechseln. Wenn das Opfer die Geldbörse zieht und das Münzfach öffnet, wird es vom Täter abgelenkt. Während dieser beispielsweise seine Münze in die Börse wirft, nimmt er Banknoten heraus.

Der Supermarkt-Trick: Im Supermarkt fragen Fremde das Opfer nach einer bestimmten Ware. Während es danach sucht, wird die Tasche am Einkaufswagen ausgeräumt.

Der Taschenträger-Trick: "Taschenträger" oder "-trägerinnen"

spähen ältere Frauen beim Einkaufen aus und bieten ihnen scheinbar hilfsbereit an, den Einkauf nach Hause zu tragen. Dort eilen sie mit der Tasche die Treppe hinauf, während der ältere Mensch nicht so schnell hinterher kommt. Unterwegs nehmen sie die Geldbörse heraus, stellen die Tasche vor die Tür und kommen dem Opfer grüßend entgegen.

Der Verlust wird erst später bemerkt.

So sind Taschendiebe chancenlos - Ratschläge und nützliche Verhaltensregeln der Polizei ,wie Sie sich vor Taschendieben schützen

können: 1. Im Fall der Spende wahren Sie Abstand zu den Spendensammlern! 2. Tragen Sie Geld, Schecks, Kreditkarten und Papiere immer in verschiedenen verschlossenen Innentaschen der Kleidung möglichst dicht am Körper. 3. Tragen Sie Hand- und Umhängetaschen verschlossen auf der Körpervorderseite oder klemmen Sie sie sich unter den Arm. 4. Benutzen Sie einen Brustbeutel, eine Gürtelinnentasche, einen Geldgürtel oder eine am Gürtel angekettete Geldbörse.“