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Auch auf Landesebene wird intensiv über Ausbildungszuschuss für benachteiligte Bewerber nachgedacht

Start-Hilfe mit Startschwierigkeiten - doch gerade Wirtschaftsminister Bode (FDP) gibt Landrat Rüdiger Butte (SPD) recht

Hameln/Hannover (wbn). Es war ihm ein Herzensanliegen – Landrat Rüdiger Butte hat im Jugendhilfeausschuss des Kreistages Hameln-Pyrmont einen ersten Sieg für das von ihm favorisierte Jugendförderprojekt „StartHilfe – Ausbildungszuschuss für Ausbildungsstellen“ erzielen können und sich dabei gegen die Mehrheitsfraktion durchgesetzt.

Dabei kam ihm die besondere Zusammensetzung dieses Gremiums zugute und die große Frage bleibt jetzt, ob ihm das auch in der Beschlussfassung des Kreistages gegen den Widerstand von CDU und FDP gelingen wird. Für die Dauer von einem Jahr sollen maximal 40 Ausbildungsverhältnisse mit besonders benachteiligten Bewerbern mit jeweils 400 Euro bezuschusst werden. Und das nicht irgendwann, sondern schon im August, wenn ein erheblicher Verdrängungswettbewerb auf dem regionalen Ausbildungsmarkt zu befürchten ist und den Letzten wieder einmal die Hunde beißen – mit sozialen und volkswirtschaftlichen Folgen, die die Gesellschaft im Kreis noch wesentlich teurer kommen können. So weit, so gut.

Wirtschaftsminister will ebenfalls benachteiligte Bewerber fördern

Doch CDU, FDP und Grüne im Kreistag wollen stattdessen lieber auf ein qualifiziertes Ausbildungscoaching sowie Berufswahlbegleitung setzen. Das sehen die eigenen Landespolitiker in Niedersachsen freilich nochmal anders.

(Zum Bild: Niedersachsens Wirtschaftsminister Bode und Landrat Rüdiger Butte haben den gleichen Gedanken. Foto: Wirtschaftsministerium)

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Dem Vorkämpfer auf Landkreisebene Rüdiger Butte (SPD) kommt hier kein geringerer als Landeswirtschaftsminister Jörg Bode (FDP) zu Hilfe. Auf Anfrage der Weserbergland-Nachrichten.de bestätigte am Wochenende der Pressesprecher des Wirtschaftsministers in Hannover, dass Bode über ein Förderprogramm für eben jenen Personenkreis nachdenkt, den auch der Hamelner Landrat im Visier hat. Entsprechende Äußerungen machte Wirtschaftsminister Bode vor kurzem auch vor Handwerkern in Holzminden und erntete dafür Sonderapplaus. Dabei geht Bode nicht von einem mutmaßlichen Erfolg aus, sondern er weiß entgegen seinen Parteifreunden vor Ort im Kreistag, dass der Hamelner Landrat letztlich recht hat. Denn 2008 gab es auf Landesebene bereits ein Programm „2000 mal 2500“.

Dabei wurden 2000 Altbewerber und benachteiligte Bewerber mit jeweils 2.500 Euro gefördert. Das Programm sei sehr erfolgreich gewesen, weiß Bodes Pressesprecher Christian Budde im Gespräch mit den Weserbergland-Nachrichten.de. Die Erfolgsmeldung aus dem FDP-geführten Landesministerium scheint sich indessen noch nicht an der Parteibasis im Weserbergland herumgesprochen zu haben. Das Programm „2000 mal 2500“ war im Jahr 2008 aufgelegt worden.

Landrat Butte könnte analog auch sein Programm in einer bescheideneren Version, ausgerichtet an den Möglichkeiten des Landkreises Hameln-Pyrmont „40 mal 400“ nennen. Ulrich Watermann, Fraktionschef der SPD-Kreistagsfraktion und Landrat Butte wollen auf jeden Fall verhindern, dass die benachteiligten Jugendlichen mit einem geringeren Bildungsniveau im knallharten Wettbewerb mit Abiturienten vollends unter die Räder kommen und scheinen deshalb auch allerlei kreativen Lösungen gegenüber aufgeschlossen zu sein. Denn eines kann auch im Kreistag nicht wegdiskutiert werden: Das Aussetzen der Wehrpflicht und der doppelte Abiturjahrgang nehmen die benachteiligten Bewerbergruppen unbarmherzig in die Zange.

 

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