Heute, gegen 16 Uhr will er im niederländischen Hemsteede sein

So weit die Füße tragen... Helmut Eichmann läuft für den Frieden - und es läuft gut. Er ist kurz vor seinem Ziel!

Von Ralph Lorenz

Mittwoch 6. September 2017 - Amsterdam / Bad Pyrmont (wbn). Er ist ein zäher Bursche, dieser Helmut Eichmann. Nach Hunderten von Kilometern ist er gestern Abend auf seinem Fußmarsch in Amsterdam „einmarschiert“. Als Friedensbote!

Im Gedenken an das Grauen beider Weltkriege hatte sich der Pyrmonter Vorsitzende der örtlichen Kriegsgräberfürsorge auf den Weg nach Heemstede gemacht, der Partnerstadt von Bad Pyrmont in den Niederlanden. Heute Morgen hat er sich aus Amsterdam aus einer Jugendherberge gemeldet. Aus dem Frühstücksraum umgeben von einem internationalen jugendlichen Publikum. Der „alte Knacker“ mittendrin. Genau das ist der Plan an allen Stationen. Mit den Generationen ins Gespräch zu kommen, über die Wunden des Krieges zu sprechen, über die vielen noch ungeklärten Schicksale von Soldaten auf beiden Seiten, die zu Opfern des Krieges wurden – aber zuweilen auch Täter waren.

(Zum Bild: On the road again... - Helmut Eichmann hatscht heute gen Emsteede und sieht sich dem Ziel sehr nahe. Foto: Lorenz)

 

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Eichmann gestaltet seit Jahren den Volkstrauertag in Bad Pyrmont, mit zunehmenden Erfolg. Weil seine Gedenkfeiern nicht in der Routine ersticken sondern der Zusammenführung von Menschen dienen.

„Wie läuft’s?“ hatten wir heute Morgen den Mann gefragt, der seit Tagen läuftundläuftundläuftundläuft. Wie ein VW. Und der, der immer läuft, hat das Lachen nicht verlernt. Er freut sich über die vielen Begegnungen.Und natürlich „läuft’s gut“.

Jetzt, da er so kurz vor dem Ziel Heemstede ist. Er will heute zwischen 16 Uhr und 17 Uhr dort aufschlagen, im Rathaus. Und dann mit dem Verwaltungsdirektor und der Bürgermeisterin zum Ehrendenkmal gehen.

Auf seinem Friedensmarsch wird er dort schon erwartet. Der Mann aus dem Weserbergland hat sich mit seinem Friedensmarsch viel Sympathien erlaufen.

„Jetzt steckt‘s mir in den Knochen“, hat er heute morgen eingeräumt. Ab er er wirkt ausgeschlafen und tatendurstig, das Ziel vor Augen auf einem Weg, den ihm viele wohl insgeheim nicht zugetraut hatten.

Reservistenkamerden hatten ihn streckenweise begleitet. Selbst schon in die Jahre gekommen. An der niederländischen Grenze hatten sie aber halt machen müssen.  Weil sie in Uniform nicht ohne weiteres über die Grenze dürfen.

Aber einer hat sich doch mit ihm drei Meter über die Grenze gewagt. In Reeken war das. Dort hat er an einer deutsch-niederländischen Kaffeerunde in einem Privatggarden teilgenommen und war herzlich willkommen.

Jetzt, gegen 9 Uhr, schnürt Helmut Eichmann nochmals den Rucksack und die Wanderschuhe. Orientiert sich Richtung Heemstede, will sich nicht verspäten. Die Deutschen sind pünktlich.

Er stammt noch aus dieser Generation des Pflichtberwusstseins und der deutschen Pünktlichkeit.

Weil Eichmann ein einfaches Handy und kein Smartphone hat, kann er keine Nachrichten „googeln“. Sonst hätte er heute morgen lesen können, dass UN-Generalsekretär Guterres vor dem Hintergrund des Nord-Korea-Konfliktes zur Vorsicht gemahnt hat. Und auf den ersten Weltkrieg verwies, wie schnell alles ging. Deshalb hat es Helmut Eichmann so eilig auf seinem Friedensmarsch.

Er will ein Zeichen setzen.

 
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