Der Kommentar

Fürstenlauf war gestern, E-Mobilitäts-Rallye ist morgen

Von Ralph Lorenz

Eine Buslinie 63, die mit Elektroantrieb auf leisen Reifen daherkommt und die Umwelt nicht belastet. Das hat was. In absehbarer Zeit wird sie durch die Innenstadt von Bad Pyrmont rollen. Als die denkbar sauberste Lösung des öffentlichen Nahverkehrs von Morgen.

„Aufgeladen…Abgefahren“ lautet das Konzept, das gestern von den Stadtwerken Bad Pyrmont im Beisein des Pyrmonter Bürgermeisters Martin Blome präsentiert worden ist. Damit setzt sich die traditionsreiche Kurstadt aus dem grünen Herz des Weserberglandes an die Spitze der E-Mobilitätspioniere nicht nur in Niedersachsen. Um es vorweg zu sagen: Hier wurde nicht für teures Geld ein auswärtiges Beratungsunternehmen als Dienstleister bemüht, wie es heute in Ministerien und Behörden so beliebt ist, wo das Denken lieber kostenträchtig ausgelagert wird. Vielmehr haben kluge Köpfe, angeführt von Dipl.Oec. Uwe Benkendorff, Geschäftsführer der Stadtwerke, nach vorne gedacht. Pyrmont, die Stadt von gestern, mit einem Tag die Stadt von morgen?

 

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Noch stehen die Stadtwerke mit ihrem ehrgeizigen Projekt erstmal an der Startlinie. Und gestern ist der öffentliche Startschuss gefallen. Was aber beeindruckt, ist der professionelle Ansatz. Das lassen die konzeptionellen Module zur Verankerung der E-Mobilität erkennen. Mit einer Ladesäulen-Infrastruktur, die sofort signalisiert: Die in Bad Pyrmont meinen es wirklich ernst. Die denken das Projekt vom Verbraucher her.

Hier schlägt sich auch die Professionalität von Phoenix Contact nieder, ziehen Staatsbad und Verkehrsgesellschaft Hameln-Pyrmont an einem Strang.

Die Weserbergland-Nachrichten.de wurden Zeuge als vor Jahren ein Konvoi von Fahrzeugen mit Elektroantrieben in den Kurpark rollte. Das nahm sich damals noch kurios aus, wurde amüsiert zur Kenntnis genommen.

Damals als es noch keine Tesla-Welt gab. Und keine Ladesäulen-Infrastruktur. Noch heute frage ich mich: Wie haben die das bis nach Pyrmont geschafft mit ihrer E-Mobil-Rallye? Doch jetzt ist mir klar: Es war ein Vorbote der Automobilwende, die das VW-Land Niedersachsen jetzt wie ein Keulenschlag trifft.

Weil nicht nur dieser Großkonzern sondern auch die Bundesregierungen in allen Farbspielen den Schuss nicht wirklich gehört hatten. Den Startschuss in eine neue Zeitenwende. Donald Trump ist in dieser Hinsicht weiterhin taub auf den Ohren, vielleicht ist ihm auch das Trommelfell geplatzt im Lärm der Weltvereinfacher und Treibhauseffekt-Leugner, die allesamt einen Knall haben.

Doch die Deutschen werden endlich munter. Und die Chinesen waren es vor ihnen, weil die im Smog ihrer Industriezentren nur noch die Flucht in die E-Mobilität antreten können.

China ist zum Pionier wider Willen geworden.

Pyrmont zum Pionier aus Überzeugung.

Und das gibt mir das Gefühl: Ich lebe gern im Weserbergland. Wie auch Klaus Töpfer in Höxter, der erste deutsche Umweltminister, der wirklich diese Bezeichnung verdient hatte.

Ich wünsche mir, dass Töpfer den Startschuss für eine Neuauflage der Rallye der Elektro-Autos gibt, die vom Pyrmonter Kurpark aus medienwirksam nach Berlin startet. Eine Demonstration der Reichweite – sowohl der Technik und des Denkens.

Fürstenlauf war gestern, E-Rallye ist morgen. Und Bad Pyrmont mittendrin.

 
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