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Tjark Bartels dritte Pressekonferenz zum Fall Lügde hat es in sich

Jugendamtsmitarbeiterin hat deutlichen Hinweis auf pädophile Neigungen des Dauercampers gelöscht - kurz vor Beschlagnahmung der Akten durch die Staatsanwaltschaft!

Dienstag 19. März 2019 - Hameln (wbn). Im Zusammenhang mit der Handhabung der unerträglichen Vorgänge auf dem Campingplatz in Lügde, wo von einem Dauercamper immer wieder Kinder über Jahre hinweg missbraucht worden sein sollen, ist im Jugendamt des Landkreises Hameln-Pyrmont eine weitere personelle Konsequenz gezogen worden.

Wie Landrat Tjark Bartels heute im Rahmen einer Pressekonferenz mitgeteilt hat, ist eine Jugendamtsmitarbeiterin vom Dienst freigestellt worden. Sie soll einen Eintrag gelöscht haben. Und zwar kurz vor der Beschlagnahmung der Akten durch die Staatsanwaltschaft in Detmold. Die Ermittler der Staatsanwaltschaft konnten den gelöschten Akteneintrag jedoch wieder lesbar machen.

 

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Daraus war zu entnehmen, dass der 56 Jahre alte Dauercamper „Addy“ V., dem das heute acht Jahre alte Kind einer Hamelner Mutter zur Pflege überlassen worden war, wiederkehrend Kontakt zu jüngeren Mädchen suche und sie in ein Abhängigkeitsverhältnis bringe.

Nachdem noch in der ersten Pressekonferenz Landrat Tark Bartels – auch unter Hinweis auf die von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmten Akten – versichern musste, dass dem Jugendamt von Missbrauchsfällen und pädophilen Neigungen des "Pflegevaters" in Lügde keine Kenntnis gegeben worden sei sondern lediglich die problematischen Wohnverhältnisse angesprochen wurden, muss der Hameln-Pyrmonter Landrat nunmehr in der dritten Pressekonferenz einen deutlich anderen Sachstand einräumen.

Das Jugendamt habe sehr wohl drei (!) einzelne Hinweise auf einen möglichen sexuellen Missbrauch von Kindern erhalten. Den einzelnen Hinweisen sei jeweils auch nachgegangen worden. Die zuständigen Betreuer hätten jedoch im Einzelfall keine Gefährdung des Kindeswohls feststellen können.

Erst die „Gesamtschau“ der Hinweise hätte das Problem erkennen lassen und ein Einschreiten erforderlich gemacht.

Ende Oktober 2018 hatte dann die Polizei die Ermittlungen im lippischen Lügde aufgenommen.

Der von Tjark Bartels als „rheinische Frohnatur“ beschriebene tatverdächtige Dauercamper habe mit seiner Fassade das Jugendamt Hameln-Pyrmont und die beteiligten Behörden über Jahre hinweg getäuscht.

Inzwischen gehören 34 Kinder zu seinen Opfern. Aber es gibt noch mehr als zehn weitere Verdachtsfälle. Neben dem Dauercamper als mutmasslichen Haupttäter sitzen noch zwei weitere Tatverdächtige in Untersuchungshaft.

Die Weserbergland-Nachrichten.de  werden noch ein Interview mit Tjark Bartels senden und wesentliche Passagen der Aufzeichnung dieser mehrstündigen Pressekonferenz im Hamelner Kreishaus.

Fakt ist: Es hat nunmehr sehr wohl gezielte Hinweise auf sexuelle Übergriffe des Tatverdächtigen gegeben, die allesamt das Jugendamt Hameln-Pyrmont erreicht haben und bearbeitet worden sind - und es hat eine zweite, noch viel schwerwiegendere  Aktenmanipulation in Form einer Datenlöschung in der Hameln-Pyrmonter Kreisjugendbehörde gegeben, nachdem zuvor schon ein Abteilungsleiter "Akten geglättet" hatte und dafür die Konsequenzen tragen musste.

 

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