Der Kommentar

Puurer Reinfall

Von Ralph L o r e n z

Der Pharmakonzern Pfizer hat die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen und die Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie den Bundesgesundheitsminister Jens Spahn regelrecht vorgeführt.

Und mit ihnen die Regierungschefs in ganz Europa. Er hat zur Lieferung des Corona-Impfstoffes verbindliche Zusagen gemacht, von denen er seit gestern Nachmittag angeblich erst weiß, dass er sie nicht einhalten kann. Der Lieferengpass für das Vakzin besteht in Europa. Nicht in den USA. Das Nadelöhr ist das Pfizer-Werk im belgischen Puur. Es soll in den kommenden Wochen auf erhöhte Produktionskapazitäten eingerichtet werden. Und das bedeutet erstmal Rückgang der Produktion, Unterbrechung der Lieferkette. Aber die Leistungsfähigkeit der Produktionsstätte in Belgien ist doch nicht erst seit dieser Woche bekannt! Warum hat sich der Pharmakonzern, zweitgrößtes Unternehmen der Welt in der Branche, dann mit seinen Zusagen so gewaltig verhoben und falsche Erwartungen geschürt?

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Wollte er sich dem deutschen Unternehmen BioNTech und den Großkunden in den europäischen Hauptstädten kraftmeierisch als potenten alternativlosen Idealpartner andienen? Mit Versprechungen hinsichtlich seiner Produktionskapazitäten aus dem Stand heraus, die er jetzt definitiv nicht halten kann?

Das käme geradezu einem Betrug gleich. Die Kapazität in Belgien soll von 1,3 Milliarden Impfdosen gegen Corona auf zwei Milliarden Dosen pro Jahr angehoben werden. Dieses spektakuläre Defizit ist also verschwiegen oder verschleiert worden. Oder war zum Zeitpunkt der Vereinbarungen nicht überprüft worden.

Doch zu solch gravierenden Fehleinschätzungen gehören immer auch zwei. Warum haben die Behörden in Brüssel und Berlin nicht zum Zeitpunkt der Planungen die Fähigkeiten der Pfizer-Produktion auf ihre Belastbarkeit hin  abgeklopft? Das ist doch bei diesem gigantischen Auftragsvolumen die erste Frage!

Jeder Einkäufer in der Wirtschaft hinterfragt nicht nur den Preis und die Qualität, sondern will vor allem auch wissen: Kannst Du liefern? Bis wann? Was gibt der Markt her?  In Fällen, bei denen das nicht geklärt werden kann, wird schnell nach einem Plan B, nach einer Alternative  gesucht. Oder Alarm geschlagen.

Das euro-bürokratische Planungsmonster Brüssel, mit nunmehr Ursula von der Leyen an der Spitze, wohlgemerkt Ärztin von Beruf, hat sich hier nicht mit Ruhm bekleckert. Es geht hierbei nicht um ehrbare Kaufmannschaft. Es geht um Leben und Tod auf dem neuen Höhepunkt der Pandemie mit weltweit zwei Millionen Toten. Und 93 Millionen bestätigte Corona-Infektionen (Quelle. Johns Hopkins Universität, Baltimore). Die Dunkelziffer dürfte weit darüber liegen.

Und die Pandemie hat Deutschland mit voller Wucht erreicht. In Deutschland haben wir inzwischen insgesamt mehr als 43.881 Todesopfer im Zusammenhang mit Corona. Das ist so als wäre eine ganze Stadt ausradiert worden. Hameln zum Beispiel.

Ausbaden muss den Pfizer-Reinfall auch der Landrat vor Ort. Hier im Weserbergland.

„Nach einem äußerst gut gelungenen Impfstart hier im Landkreis Hameln-Pyrmont ist es höchst bedauerlich, dass wir bereits nach zwei Lieferungen schon wieder ausgebremst werden und nicht weitermachen können“, hat Landrat Dirk Adomat in Hameln gestern bekennen müssen. Es hat ihn kalt erwischt, wie auch die Gesundheitsministerin in Hannover. Und Adomat kann absolut nichts dafür. Genauso wenig wie die motivierten Impfteams.

Das Weitere lässt sich mit Verzögerung in den kommenden Todesanzeigen ablesen.

 

 
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