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Wegen 36 neuen Rissen an sicherheitsrelevanten Rohren

Atomkraftgegner und Bürgerinitiativen: AKW Neckarwestheim darf nicht wieder ans Netz gehen

Donnerstag 23. Juni 2022 - Neckarwestheim (wbn). Im von Korrosion betroffenen AKW Neckarwestheim sind bei der aktuellen Jahresrevision 36 neue Risse an sicherheitsrelevanten Rohren entdeckt worden.

Hierzu erklären Armin Simon von .ausgestrahlt und Franz Wagner vom Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar (BBMN): „In der aktuellen Revision des Atomkraftwerks Neckarwestheim sind 36 neue Risse an den Außenseiten der Dampferzeuger-Heizrohre aufgefallen. Seit 2017 sind schon mehr als 300 solcher Risse, die es in der Theorie nie hätte geben dürfen, gefunden worden.

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Zum Glück ist es bisher nicht zum Auf- oder Abreißen eines Rohres gekommen, aber die Sicherheitsreserven dieser extrem belasteten Rohre des Primärkreislaufs existieren schlicht nicht mehr, wodurch der AKW-Betrieb mindestens seit 2018 gegen geltendes Recht verstößt.

Obwohl EnBW seit 2018 angeblich alles im Griff hat und von ihren Maßnahmen überzeugt ist (Flicken und geänderte Wassersteuerung), waren auch 2020 sieben neue Risse entdeckt worden. Noch mehr zusätzliche Risse waren 2021 gefunden worden, nämlich 17 weitere, das Umweltministerium hatte dies auf geradezu peinliche Art als nur 0,6 Promille Zuwachs schöngerechnet.

Auch die Darstellung der EnBW, es gäbe kein Problem, weil ja bisher noch alle Rohre dicht geblieben seien, ist nur eine dreiste Nebelkerze. Damit lenkt EnBW nur von der eigentlichen Frage ab, ob die Reststabilität der Rohrwände noch störfallfest ist. Denn genau dieses kann die EnBW bisher nicht belegen, ein Nachweis ist auch angesichts der Schwere der Schäden gar nicht mehr möglich.

Leider haben das Umweltministerium in Stuttgart und die EnBW in gleicher Dreistigkeit dem Verwaltungsgerichtshof in Mannheim vorgespielt, die Situation durch ihre Behelfs­maßnahmen im Griff zu haben. Auf dieser falschen Grundlage hatte das Gericht kürzlich die Eilbedürftigkeit der von Anwohnern und Anwohnerinnen des AKW eingereichten Stilllegungsklage verneint (bei weiterhin offenem Hauptsache­verfahren).

Spätestens jetzt, mit den 36 neuen Riss-Befunden, muss klar sein: EnBW hat die Rohr-Korrosion nicht im Griff, die Atomaufsicht hat ihre Aufgabe nicht im Griff, und das Gericht hat in falschem Vertrauen auf das baden-württembergische Umweltministerium seine Kontrollaufgabe verspielt.

Wir fordern Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) auf: Das AKW Neckarwestheim darf keinesfalls, wie intern der EnBW schon zugesichert, morgen wieder hochgefahren werden. Dieses Höchstrisiko-AKW ist irreparabel gealtert und muss sofort und endgültig stillgelegt werden.“

 

 

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