Zum Schluß hatten sie sich der widerlichen Tat gegenseitig beschuldigt
Der grausame Mord an dem Hamelner Briefmarkenhändler: Lebenslange Haftstrafen für zwei aus Köln angereiste Täter
Hannover/Hameln (wbn). Es war Mord, aus Geldgier! Lebenslange Haftstrafen für zwei der drei aus Köln nach Hameln angereisten Täter, die einen Briefmarkenhändler brutal in dessen Wohnung überfallen und getötet hatten.
Der dritte Angeklagte erhielt bei dem heute vor dem Landgericht in Hannover ergangenen Urteil drei Jahre und sechs Monate Haft. Mit den Urteilen folgte das Gericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hat jedoch bereits Revision beantragt. Schwerer Raub, schwere räuberische Erpressung und erpresserischer Menschenraub lauteten zudem die Anklagepunkte. Der Mord an dem 53jährigen Briefmarkenhändler wurde als Vertuschungstat gewertet. Im November des vorigen Jahres waren die drei Ganoven von Köln nach Hameln gereist und hatten den Briefmarkenhändler, der einige philatelistische Schätzchen besaß, zusammen überfallen.
Fortsetzung von Seite 1
Das Verbrechen war sorgfältig geplant. Vadyn C. (22), Adolf B. (56) und der Andrej L. (23) hatten sich vorsorglich mit Fesselungsmaterial ausgestattet. Sie nahmen dem Mann die Tresorschlüssel ab und plünderten den wertvollen Briefmarkenbestand. Das Opfer wurde sodann getötet um die Tat zu vertuschen. Dabei wurde dem 53-Jährigen Briefmarkenhändler mit einer Statue auf dem Kopf geschlagen. Wie das Hamburger Abendblatt heute berichtet seien „B. und L. schließlich übereingekommen, dem Opfer eine Plastiktüte über den Kopf zu ziehen und den Mann mit dem Kopf unter Wasser in die Badewanne zu legen“. Vadyn C., der nicht direkt an dem Mord beteiligt gewesen ist, hat zu dem Verbrechen später umfangreiche Aussagen und den Verbrechensverlauf, der einige Rätsel aufgab, nachvollziehbar gemacht.