Zahl der jüngeren Arbeitslosen hat allerdings saisonbedingt etwas zugenommen

Erstaunliche Entwicklung: Zahl der Arbeitslosen im Weserbergland erreicht den niedrigsten Juli-Wert seit 1992!

Hameln (wbn). Im Juli 2010 waren 17.689 Frauen und Männer in den Geschäftsstellen der Arbeitsagentur Hameln und den Job-Centern arbeitslos gemeldet. Das sind 167 (+1,0 %) mehr als im Juni, aber 506 (-2,8 %) weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der Arbeitslosen im Weserbergland erreicht damit den niedrigsten Juli-Wert seit 1992.

Die Arbeitslosenquote betrug 8,8 Prozent (Vormonat 8,7 Prozent). Im Juli 2009 hatte sie bei 9,0 Prozent gelegen. Die leichte Zunahme der Arbeitslosigkeit ist allein auf den saisonal üblichen Anstieg bei den jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren zurückzuführen: Jugendliche, die ihre Schule oder Ausbildung abgeschlossen haben und keinen nahtlosen Übergang in Schule, Studium oder Arbeit realisieren können, melden sich arbeitslos. „In diesem Jahr ist der übliche Anstieg der Arbeitslosigkeit in den Sommerferien erfreulich niedrig ausgefallen. Ohne den saisonalen Ausschlag bei den jüngeren Arbeitslosen hätte es sogar einen Rückgang gegeben. Ich hoffe, dass sich diese positive Entwicklung in den nächsten Monaten fortsetzt – die Nachfrage nach Arbeitskräften steigt jedenfalls kontinuierlich seit Jahresbeginn“, erklärt Ursula Rose, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hameln.

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Rose fügt hinzu: "Schade, dass die Nachfrage nach Auszubildenden sich nicht in gleicher Weise entwickelt.“ Kurzarbeit: Die Anzahl der Betriebe, die Kurzarbeit neu nutzen möchten, bewegt sich inzwischen auf recht niedrigem Niveau: Im Juli 2010 haben 24 Betriebe für 110 ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kurarbeit angezeigt.

Ausbildungsmarkt: Seit Oktober 2009 wurden den Geschäftsstellen der Agentur für Arbeit Hameln 2.175 Ausbildungsstellen gemeldet, 143 weniger als im vergangenen Jahr. Damit vergrößert sich der Abstand zum Vorjahresergebnis auf minus 6,2 Prozent (Vormonat Juni: -6,0%). Die größten Einbrüche sind bei den gemeldeten Ausbildungsstellen der Industrie- und Handelskammer (- 7,0%) und der Handwerkskammer (- 7,6%) zu verzeichnen. Im gleichen Zeitraum meldeten sich 2.890 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle bei der Berufsberatung. Das sind 312 gemeldete Ausbildungssuchende mehr als im vergangenen Jahr (+ 12,1 %).

Arbeitsmarkt: Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den beiden Rechtskreisen verlief im Juli unterschiedlich. Die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen, die von den Geschäftsstellen der Agentur für Arbeit Hameln betreut worden sind, ist um 250 (+4,5 %) auf 5.850 angestiegen (Arbeitslosengeld I-Bezieher oder Arbeitslose ohne Leistungsanspruch). Gegenüber dem Vorjahr lag die Arbeitslosigkeit um 10,6 Prozent niedriger. Die Anzahl der durch die Job-Center betreuten Erwerbslosen (Bezieher von Arbeitslosengeld II) sank um 83 (- 0,7 %) auf 11.839. Das Vorjahresniveau wurde um +1,6 Prozent überschritten.

Junge Erwachsene: Die Anzahl der jüngeren Erwerbslosen unter 25 Jahren ist im Juli gegenüber dem Vormonat um 386 auf 2.161 gestiegen (+ 21,7 %). Ursache dieses jahresüblichen Anstiegs ist das Ende des Schuljahres und der betrieblichen Ausbildungen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Juli 2009 sind 12 junge Menschen weniger arbeitslos gemeldet (- 0,6 %).

Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt: Im Juli haben sich 4.324 Menschen bei den Geschäftsstellen der Arbeitsagentur Hameln und den Jobcentern arbeitslos gemeldet. Davon waren 1.436 zuvor in Beschäftigung. Wegen Beendigung der Ausbildung oder von Fortbildungsmaßnahmen meldeten sich zusätzlich 1.676 Menschen arbeitslos. Für 4.165 Frauen und Männer konnte die Arbeitslosigkeit beendet werden. Davon haben 1.636 Menschen eine Erwerbstätigkeit aufgenommen. Saisonal bedingt (z.B. Betriebsferienzeiten) waren das 73 weniger als im Vormonat Juni (-4,3%), aber 224 mehr als vor einem Jahr (+ 15,9 %). Seit Jahresbeginn konnten 11.485 Menschen eine Arbeit aufnehmen. Das sind 1.140 mehr als im Vorjahreszeitraum (+ 11,0 %).

Stellenangebote: Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcentern wurden im Juli 1.003 Stellen aus dem ersten Arbeitsmarkt zur Besetzung gemeldet. Die neu gemeldete Nachfrage nach Arbeitskräften lag damit leicht unter dem Niveau des Vormonats (-21 /-2,1 %). Große Nachfrage nach Arbeitskräften kam im Juli aus dem Bereich Gesundheits- und Sozialwesen (140 Stellenzugänge), aus dem verarbeitenden Gewerbe (111 Stellenzugänge) und dem Baugewerbe (66 Stellenzugänge). Die Zeitarbeitsbranche war mit 324 neu gemeldeten Stellen wieder stark vertreten. Viele Betriebe decken ihren wieder steigenden Arbeitskräftebedarf zunächst über befristete Leiharbeitnehmer ab, bevor sie Festeinstellungen vornehmen.

Seit Jahresbeginn sind 6.491 Stellen zur Besetzung gemeldet worden. Das sind 726 (+ 12,6 %) mehr als im Vorjahreszeitraum.