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Auch zur Jahreswende wird aus dem Gegenspieler aus den Reihen der CDU ein Geheimnis gemacht

Ein Landratskandidat ohne Gegner - Rüdiger Buttes ganz persönlicher Krimi der Wiederwahl

Von Ralph Lorenz

Hameln (wbn). Er will es nochmal wissen. Im kommenden Jahr wird Hameln-Pyrmonts Landrat Rüdiger Butte (SPD) turnusgemäß erstmalig zur Wiederwahl anstehen.  Der ehemalige Chef des Landeskriminalamtes mit ausgeprägten kommunalpolitischen Ambitionen für das Weserbergland hat schon im Mai seine Bereitschaft zu diesem Fortsetzungskrimi erklärt. Doch bis heute weiß der dann 62-Jährige nicht wer gegen ihn eigentlich kandidieren wird. Die üblichen Verdächtigen am politischen Tatort Weserbergland kommen nicht in Frage.

Einige haben sogar ein Alibi. Beim Grünkohlessen der CDU in Coppenbrügge-Hohnsen haben die Weserbergland-Nachrichten.de die investigative Chance genutzt und den Vorsitzenden der CDU-Kreistagsfraktion Otto Deppmeyer nach dem hurtigen Wegkippen eines „Meyerschen Grünen“ – löst bei manchen die Zunge – nach einer Personalentscheidung in den Reihen der CDU befragt. Doch dieses Verhör erbrachte nur den alten Sachverhalt. Es werde ein geeigneter Kandidat von außerhalb sein, was immer das heißt. Und Deppmeyer weiß auch schon wer, wolle es aber nicht verraten. Erst im kommenden Jahr werden Namen genannt. Aus taktischen Gründen. Da Deppmeyer nur einen Meyerschen Grünen runtergekippt hatte, war nicht mehr zu erfahren. Es bleibt also ein spannender Krimi, möglicherweise wird noch vor der Wahl Wikileaks die Deppmeyerschen Geheimprotokolle in Sachen Landratsgegenkandidat ins Internet stellen.

(Zum Bild: Alles neu macht der Mai, Rüdiger Butte im Mai diesen Jahres mit "LöMö" bei der Bekanntgabe seiner erneuten Kandidatur. Seitdem darf er raten mit welchen Gegenkandidaten er es eigentlich zu tun haben wird. Foto: Lorenz)

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Jedenfalls ist auch für die Grünen  im Weserbergland  der ominöse Mister X der Schwarzen (oder ist es eine Kandidatin?) eine spannende Frage, wie Helmut Schmiedekind, Kreistagsfraktionschef der Grünen, heute nachmittag bekannte. Ob die Grünen einen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken oder eine Wahlempfehlung für einen anderen aussprechen ist noch völlig offen. Doch wenn, dann wäre es sicher ein Name aus dem Weserbergland. Dass in Niedersachsen dazu noch die Stichwahl abgeschafft worden ist, macht die Sache für kleinere Fraktionen auch nicht leichter. Schmiedekind selbst legt in diesem Landrats-Kandidatenkrimi ein erstes Geständnis ab. Er habe, so seine persönliche Meinung, nichts dagegen wenn Butte weitermacht.

Das ist schon deshalb bemerkenswert, weil Schmiedekind mit Deppmeyer im Kreistag als Fraktionschef gemeinsame Sache macht und er dieses Jamaika-Bündnis gestern gegenüber den Weserbergland-Nachrichten.de ausdrücklich gelobt hatte. Legt Schmiedekind für den Kommissar Butte eine Spur? Nicht zu vergessen: Der grüne Kommunalpolitiker aus Salzhemmendorf ist auch stellvertretender Landrat. Genau das war vor Schmiedekind Helmut Zeddies von den Blau-Gelben. Der altgediente FDP-Mann Zeddies wüsste auch zu gern, wen Deppmeyer von ausserhalb des Landkreises Hameln-Pyrmont ins Rennen  schickt. Wenn der einigermaßen mit den Liberalen kompatibel und attraktiv genug ist, dann würde die FDP-Riege diese Personalentscheidung sicher in alter Kreistagsverbundenheit mittragen. So die persönliche Sicht von Zeddies, die er heute Nachmittag ebenfalls auf Anfrage der Weserbergland-Nachrichten.de kund tat.

Der einzige, der sich zur Jahreswende einigermaßen entspannt zurücklehnen kann, ist der amtierende Landrat. Möglicherweise auch deshalb weil er schon das Krimi-Drehbuch kennt. Butte hat soeben die Klimaschutzagentur unter Dach und Fach gebracht und darf sich in der Einschätzung bestätigt fühlen, dass die Bildungspolitik auch im Weserbergland eine größere Rolle spielt. Hinzu kommt das Glück des Wirtschaftsaufschwungs auch in der Region. Doch Butte hat eine Lehre aus der vergangenen Landratswahl verinnerlicht. Gerade Außenseiter von außerhalb sollte man nicht unterschätzen.

Er selbst war ja auch so einer.

Die Weserbergland-Nachrichten.de werden am 11. September, dem Wahlabend der Kommunalwahl, zur besten Tatort-Zeit die Auflösung dieses Landratskrimis  bringen und an der Spurensicherung arbeiten. Möglicherweise gibt es mehrere Leichen. 

 

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