Das besondere WBNachrichten-Video von der Münchhausen-Preisverleihung
Preisfrage: Wieviel "Didi" steckt noch in Hallervorden?

Von Ralph Lorenz und Frank Weber

20. Mai 2014 - Wer hätte das gedacht? Vater und Sohn bei der Münchhausen-Preisverleihung. Dieter „Didi“ Hallervorden (78) mit Filius Johannes (16). Und der Apfel fällt natürlich nicht weit vom Baum. Auch der Sohn schauspielert – beide standen zusammen schon auf der Bühne in Hallervordens Schlosspark-Theater. Bei der Münchhausen-Preisverleihung in Buchhagen hatten sie eine Aufgabenverteilung der besonderen Art: Der Sohn durfte der Presse seinen abwesenden Vater erklären. Zum Beispiel: Warum dieser immer noch Lampenfieber hat.

Und sich bis zur Preisverleihung vor dem Publikum in einem Nebenraum versteckt. Kein Witz: Hallervorden war schon am frühen Abend am Veranstaltungsort eingetroffen, hat sich aber nur mal kurz bei den „VIPs“ sehen lassen, beziehungsweise denen, die sich dafür halten, und ist dann in einen abgeschiedenen Raum verschwunden um unbemerkt der Laudatio und anderen Lobreden im Vorfeld der Preisverleihung zuzuhören. Das gab's noch nie: Der für den Münchhausen-Preisträger reservierte Ehrenplatz blieb den ganzen Abend unbesetzt. Ein schwieriger Preisträger also, der dem kampferprobten Münchhausenpreis-Organisator Thomas Greef so manche Schweißperle auf die Stirn gezaubert haben dürfte.



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Greef hätte am Rande der Münchhausenpreisverleihung einen Sonderpreis in eigener Sache verdient gehabt: Für das Bravourstück, dem erwartungsvoll versammelten Publikum das Unmögliche erklären zu können. Dass „Didi“ also da ist, nicht aber wirklich dabei sein mag und lieber heimlich zuhört, dass ferner er erst zur Preisverleihung auf die Bühne kommt, dass dieser TV-Spaßvogel überhaupt keinen Spaß versteht, wenn während seiner Bühnenpräsenz im Saal gegessen und serviert wird, er zudem auch keine Fotos während der Veranstaltung mag… Nur vereinzelt ertönten bei dieser Hallervord’schen Hausordnung Buhrufe aus dem Publikum.

Ach ja, Autogramme gab’s dann auch keine und die Frau in der Bücherecke blieb traurig auf ihren „Didi“-Büchern sitzen, die keiner haben wollte, weil Hallervordern partout keine Lust zu haben schien seinen treuesten Fans eine Widmung auf die Buchseite zu schreiben. Das hatte es so noch nie bei einer Münchhausenpreis-Verleihung gegeben. Der Umgang mit der Presse gestaltete sich ebenfalls schwierig. Eigentlich sollte und wollte Hallervorden nach der Show am Bühnenrand ein paar Interviews geben. Davon wollte er aber nichts mehr wissen.

Zu später Stunde aber besann er sich doch nochmal eines Besseren – und gab unserem Fernsehteam von HPTmedia.tv doch noch einige wohlwollende Antworten auf ein paar artige Fragen. Im Alter von 78 scheint der Theaterintendant aus Berlin und frisch gebackene Filmpreisträger erstaunlich dünnhäutig geworden zu sein.

Von der „Didi“-Komikerrolle, die ihn einst bekannt gemacht und ins Brot gesetzt hatte, will er heute nicht mehr viel wissen. Die alten Sketche, deretwegen das Holzmindener und Hamelner Publikum erschienen war, wurden an diesem Abend rücksichtslos aussortiert. Gleichwohl stieß Hallervorden auf ein dankbares Publikum, das sich auch mit diesen Brosamen begnügte, die von dem Hallervordschen Tisch fielen. Irgendwie erschien dieser Abend als ein einziges Missverständnis. Als eine Begegnung zwischen Preisträger und seinem treuen "Didi"-Publikum, die von Hallervorden aber nicht mehr gewollt war. Ein Komiker, der jetzt ernst genommen werden will - das ist der Stoff aus dem die wahren Tragödien gestrickt sind. Das Didi-Publikum ist aus der Zeit gefallen.

Der Held dieses Abends war nicht Hallervorden sondern Troubleshooter Thomas Greef, der Lampenfieber-Notarzt beim 18. Münchhausenpreis. Der 19. Preis muss für ihn nach diesem Ritt auf der Kanonenkugel der Stimmungskanone Hallervorden das wahre Vergnügen werden. Doch dann wird Ilja Richter fehlen, der mit der kieksenden Stimme von einst und dem unverkennbaren „Licht aus, Spot an“.
 
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