Atomkrise in Japan - Atomausstieg-Forderungen im Weserbergland: Was sagt Buttes Gegner dazu?

CDU-Landratskandidat Dr. Walter: "Eines dürfen wir jetzt nicht abschalten - die Vernunft"

Hameln/Stuttgart (wbn). Die erste Landtagswahl nach dem Atomdesaster in Japan ist auch eine Abstimmung über die Energiepolitik der schwarz-gelben Koalition von Angela Merkel in Berlin. 7,8 Millionen Baden-Württemberger sind heute an die Wahlurnen gerufen worden und werden unter anderem die Frage nach den Halbwertzeiten dieser Bundesregierung beantworten. Und nach dem verbliebenen Rückhalt der CDU in ihrem „Muster-Ländle“ Baden-Württemberg. Dem Land der Häuslebauer und der Autokonstrukteure. Auch das Weserbergland wird in wenigen Monaten zur Wahlurne gerufen – in der Kommunalwahl und der Landratswahl.  Landrat Rüdiger Butte (SPD) hat bekanntermaßen aus seiner kritischen Distanz gegenüber der Kernenergie kein Hehl gemacht und spontan an der Mahnwache in der Hamelner Münsterkirche zum Gedenken an die Erdbeben- und Atomkraftopfer in Japan teilgenommen. Dr. Stephan Walter, CDU-Herausforderer von Rüdiger Butte, war nicht dabei. Wie hält er es mit der Kernenergie?

Mehr als sonstwo in Niedersachsen muss er sich im Weserbergland mit der Atomenergie auseinandersetzen, denn schließlich gibt es in dem Landkreis, in dem er Landrat werden will, das Kernkraftwerk in Grohnde.  Eine erste, weitergehende  Antwort hat er darauf gegeben als er sich im Hotel Stadt Hameln als Landratskandidat den CDU-Mitgliedern präsentierte. Hier ein Auszug aus seiner Kandidaten-Rede zum Thema Energieversorgung und Kernenergie: „Meine Damen und Herren! Die Frage der Energieversorgung ist eine der wichtigsten Zukunftsfragen. Das ist mit den furchtbaren Ereignissen in Japan erst recht deutlich geworden. Viele haben jetzt viele Antworten parat. Manche haben schon immer recht gehabt. David McAllister sagt: „Die Kernenergie hat jetzt…keine wirkliche Zukunft mehr.“ Das stimmt. Aber eines dürfen wir jetzt nicht abschalten: Die Vernunft.

(Zum Bild: Dr. Stephan Walter mit Innenministern Uwe Schünemann. Im Hintergrund der Landtagsabgeordnete und Parteifreund Otto Deppmeyer. Foto: Lorenz)

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"...es macht keinen Sinn, jetzt alle deutschen Kernkraftwerke abzuschalten"

Ich will den Weg in das Zeitalter der erneuerbaren Energien gehen. Möglichst zügig. Doch es macht keinen Sinn, jetzt alle deutschen Kernkraftwerke abzuschalten und dafür zum Beispiel Strom aus tschechischen und französischen AKW zu kaufen.

Wir brauchen einen planvollen und geordneten Ausstieg, der nicht zu Engpässen führt und uns dennoch ein möglichst schnelles und rechtssicheres Abschalten ermöglicht.

Hameln-Pyrmont ist ein Energie-Landkreis. Wir haben hier so gut wie alle Formen der Energieerzeugung, von der Wasser- bis zur Atomkraft. Hier gibt es Erfahrungen, Wissen und Innovationen. Dieses Potential ist eine große Chance. Gerade jetzt!

Ich möchte, dass wir so bald wie möglich ein emissionsfreier Landkreis werden, dass wir führend sind bei den erneuerbaren Energien. Schon 2007 wurden 27 % unseres Stromverbrauchs in Hameln-Pyrmont durch eine örtliche Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien abgedeckt. Das ist bis 2020 steigerbar auf 49 Prozent. Voraussetzung: Weniger Verbrauch durch Effizienzsteigerung, mehr Strom aus Bionmasse, Kraft-Wärme-Kopplung und Windenergie, Ausbau der Photovoltaik.

"...das Ziel setzen, die Wende in der Energiepolitik möglichst im Konsens umzusetzen"

Im Bereich der Photovoltaik sind wir bereits auf einem guten Weg. Aber neue Impulse können nicht schaden. Mit dem Aufbau eines Solarkatasters und einem 1000-Dächer-Programm kann der  Landkreis zusammen mit der Handwerkerschaft und heimischen Kreditinstituten zusätzliche Impulse für Umwelt und Investitionen geben.

Wir müssen uns im Klaren sein: Der schnellere Ausbau regenerativer Energien wird nicht überall ohne Konflikte möglich sein. Der Anblick von Windrädern erfreut nicht jeden. Biogasanlagen erfordern Anlieferverkehr und notwendige neue Stromtrassen sollten auch möglichst immer woanders verlaufen.

Mir ist wichtig: Wir sollten uns in Hameln-Pyrmont das Ziel setzen, die Wende in der Energiepolitik möglichst im Konsens umzusetzen. Wir haben dazu die Chance.

Wir sollten sie nutzen."

 
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