Wahltaktische Gründe unterstellt

"Wahlbeteiligung wird nach unten gedrückt!" - FDP-Landratskandidat Wennemann über Verzicht der Grünen enttäuscht

Hameln (wbn). Die Entscheidung der Grünen, keinen eigenen Landratskandidaten im Landkreis Hameln-Pyrmont aufzustellen, ist erwartungsgemäß im konservativ-liberalen Lager mit Bedauern aufgenommen worden. Es werden diesem Verhalten wahltaktische Gründe unterstellt, die vor allem dem SPD-Kandidaten Rüdiger Butte zugute kommen würden.

Der Landratskandidat der FDP, Klaus-Peter Wennemann, hat in einer Stellungnahme gegenüber den Weserbergland-Nachrichten.de die Situation aus seiner Sicht analysiert: „Die Entscheidung der Grünen keinen eigenen Kandidaten für die Landratswahl aufzustellen, hat mich überrascht und enttäuscht. Die Grünen sind damit bei den „Wahltaktikern“ angekommen, was ich sehr bedauere. Die Landtagswahlen am vergangenen Wochenende haben gezeigt, dass viele Wähler, vor allem auch Erstwähler den Grünen ihre Stimme gegeben haben.

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Die potentiellen Wähler der Grünen im Weserbergland haben für die Landratswahl bei uns, getreu dem Motto „ Nur wo Grün draufsteht ist auch Grün drin“ keine Möglichkeit ihre politische Meinung in einer Wahl unverfälscht zum Ausdruck zu bringen. Dieses wird nach meiner Einschätzung die Wahlbeteiligung nach unten drücken, denn nicht jeder potentielle Wähler der Grünen wird sich bei Herrn Butte wiederfinden. Das ist bedauerlich.

Mit Blick auf die Erstwähler möchte ich den Satz von Joachim Gauck, dass er nach seinen Erfahrungen in einer Diktatur jede Möglichkeit einer freien Wahl, solange er lebt wahrnehmen wird, dahin gehend ergänzen, dass auch eine demokratische Partei mit eigenem Profil sich bei jeder Wahl dem Wähler als Alternative stellen sollte. Es gilt der Wahlmüdigkeit und Politikverdrossenheit in unserem Land aktiv entgegen zu treten. Die Entscheidung der Grünen zeigt auch, dass man großen Respekt vor den anderen Kandidaten hat, denn man traut offenbar weder Herrn Butte, noch einem eigenen Kandidaten eine ausreichende Stimmenzahl zu, wenn man selbst antritt.“