Der Kommentar

Wie sicher ist die Fahrt mit dem Bus?

Von Ralph L o r e n z

Mittwoch 8. Oktober 2014 - Ist Busfahren gefährlicher geworden? Überhaupt: Wie sicher ist der Bus als öffentliches Verkehrsmittel? Kann ich ihm heute früh mein Schulkind noch anvertrauen?

Fragen, die unweigerlich auch nach dem schweren Unfall in Hameln auftauchen, der mit dem spektakulären Aufprall eines Motorradfahrers auf einen Linienbus auf der Bundesstraße 1 zwischen Hameln und Aerzen landesweit für Schlagzeilen gesorgt hat. Festzuhalten ist, die Businsassen selbst sind nicht verletzt worden. Doch sie stehen unter Schock, drang doch der Körper des getöteten Unfall-Bikers bis tief in den Mittelgang. Es sind Horrorbilder jenseits der Grenze des Erträglichen. Lebensgefährlich verletzt wurde hingegen der Busfahrer, der bei diesem Unglück keine Chance zu haben schien, so wie sich der Hergang der Tragödie darstellt.


Fortsetzung von Seite 1

Ihm und allen anderen Angehörigen der Unfallopfer gilt unser stilles Mitgefühl und die Hoffnung, dass die Kunst der Ärzte in der Medizinischen Hochschule Hannover zumindest sein Leben retten kann. Diesem Busfahrer trifft, wie es aussieht, keinerlei Mitschuld. Er war, wie eine Redewendung besagt, gewissermaßen mit seinem Bus zur falschen Zeit am falschen Ort.

Die Öffi-Fahrer sind gut ausgebildet und verantwortungsvoll

Doch zurück zur Eingangsfrage: Fährt jetzt auch im öffentlichen Busverkehr die Angst und das Unbehagen mit? Festzustellen bleibt zunächst: Sicherheit hat in den in Hameln und im Weserbergland verkehrenden Bussen nachweislich oberste Priorität. Die gut ausgebildeten Fahrer und Fahrerinnen sitzen mit hohem Verantwortungsbewusstsein am Steuer. Es sind aus den vergangenen Jahren keine Vorkommnisse bekannt, die das auch nur annähernd in Frage stellen könnten.

Die bundesweite Unfallstatistik spricht für den Bus

Bleibt ein genereller Blick in die bundesweite Unfallstatistik. Und da erweist sich der Bus objektiv gesehen als ein sehr sicheres Verkehrsmittel. Die statistischen Zahlen, die für das Jahr 2011 vorliegen, sprechen eine klare Sprache: Bei einer Beförderungsleistung von mehr als 5,3 Milliarden (!) Busfahrgästen liegt die Zahl der getöteten Businsassen bei ("nur") zehn Menschen. Zum Vergleich: 1.986 Personen kamen in diesem Zeitraum als Pkw-Insassen ums Leben. Auch im Vergleich nach geleisteten Personenkilometern schneidet der Bus überdurchschnittlich gut ab. Von 2000 bis 2009 starben Pro Milliarde Personenkilometer statistisch gesehen 0,19 Businsassen, bei der Bahn waren es 0,31 Fahrgäste (Quelle: Omnibusverband Hessen). Personenkilometer werden durch Multiplikation der Insassenzahlen mit der zurückgelegten Fahrtstrecke ermittelt.

Somit ist die Eingangsfrage klar beantwortet: Wer im Weserbergland – und nicht nur da – auf Nummer sicher gehen will, der vertraut sich den Sicherheitsstandards der Öffis an.

Noch unklar ist, wie die zunehmende Zahl der neuen Fernbusfahrten im Sicherheits-Check und in den Unfallstatistiken zu Buche schlägt. Doch das ist eine ganz andere Baustelle, hat nichts mit den hiesigen Öffis zu tun. Es fehlen belastbare Zahlen und in diesem Fall ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.

 

 
female orgasm https://pornlux.com analed