Voll im Trend der Kommunalisierung auf dem Energiesektor

Susanne Treptows Überraschungs-Coup: Mindener Stadtwerke GmbH von den Stadtwerken Hameln gegründet

Minden/Hameln (wbn). Es ist die Überraschung des Jahres auf dem Energiemarkt in der Region Weserbergland: Minden hat ein neues Energieversorgungsunternehmen! Und die Geburtshilfe dazu kam aus Hameln. Die Mindener Stadtwerke GmbH wurde von den Stadtwerken Hameln gegründet. Einen Gesellschaftsvertrag hatte die Hamelner Stadtwerke-Geschäftsführerin Susanne Treptow zu diesem Zweck schon im Juli beim Notar auf den Weg gebracht, wie sie heute Abend auf Anfrage der Weserbergland-Nachrichten.de wissen ließ.

Die Gründe für die kommunalen Stadtwerke in Minden lagen auf der Hand: Im August 2007 wurde bekannt gegeben, dass die Stadtwerke Minden rückwirkend zum 1. Januar mit der EON Westfalen-Weser verschmolzen wurden. Somit endete nach mehr als 100 Jahren die Geschichte der Stadtwerke Minden. Die Grundbedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger aber, die so genannte Daseinsvorsorge, gehören für Bereiche wie die Energieversorgung in die Hand kommunaler Unternehmen.

Ab April wird mit dem Vertrieb von Strom und Gas begonnen

Diese Leistungen müssen sicher, preiswert und umweltfreundlich erbracht werden und sollen nicht von börsennotierten Oligopol-Unternehmen der Gewinnmaximierung unterworfen werden. Die neue Gesellschaft plant, ab April 2011 mit dem Vertrieb von Strom und Gas in Minden zu beginnen und ein Kundencenter zu eröffnen, will aber auch die Stadt beziehungsweise ihre 100-prozentige Tochter, die Mindener Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (MEW), als Gesellschafter gewinnen. Diese Pläne stellte jetzt die Geschäftsführerin der Stadtwerke Hameln GmbH, Susanne Treptow, in Minden vor.

(Zum Bild: Stadtwerke-Geschäftsführerin Susanne Treptow hat in aller Stille einen großen Coup eingefädelt. Foto: Weserbergland-Nachrichten.de)

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 Auch für Mindens Bürgermeister Michael Buhre ist die Rekommunalisierung derzeit ein großes Thema. Er sei deshalb Plänen aufgeschlossen, in Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Partner, künftig auf die kommunale Daseinsvorsorge wieder selbst Einfluss haben zu können. Die Option, Mehrheitsgesellschafter bei der Mindener Stadtwerke GmbH zu werden, sollte in jedem Fall ernsthaft geprüft werden.

Er habe immer Zweifel gehabt, ob es richtig war, die Stadtwerke Minden vollständig aufzugeben, so der Bürgermeister weiter. "Mit der Liberalisierung des Strom- und Gasmarktes ist größtenteils die Verbundenheit zwischen Anbieter und Kunden verloren gegangen", fasst Susanne Treptow zusammen. Die großen Konzerne seien nicht oder nur wenig am Gemeinwohl orientiert. In jüngster Zeit sind auf Initiative der Stadtwerke Hameln zwei neue Gesellschaften für Energieversorgung in der Region gegründet worden: die wiederbelebte Stadtwerke Springe GmbH und die Stadtwerke Weserbergland GmbH.

Zum Aufgabengebiet der Mindener Stadtwerke GmbH sollen neben dem Vertrieb von Strom und Gas auch Investitionen in regenerative Strom- und Wärmeerzeugung gehören. Derzeit seien zwölf Prozent des verkauften Stroms der Stadtwerke Hameln "grün". 2011 sollen es - mit der Fertigstellung eines großen Offshore-Parks - bereits 18 Prozent sein. Mittelfristig planen die Stadtwerke Hameln 50 Prozent ihres angebotenen Stroms selbst zu erzeugen, so Susanne Treptow.

 
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