Ludwig Appel kennt die Kinder und die Kindeskinder von Coppenbrügge...

Der treue Diener im Geiste der Gräfin - Ludwig Appel (86) gibt zum 55. Mal die Neujahrsstuten aus

Von Ralph L o r e n z

Coppenbrügge (wbn). Er ist selbst schon eine lebende Legende. Zum 55. Mal gibt Ludwig Appel die Neujahrsstuten heraus. Der ehemalige Gemeindebedienstete aus dem Coppenbrügger Bauhof hat in diesen 55 Jahren gut 17.000 Neujahrsstuten an die Coppenbrügger Dorfjugend verteilt. Ihr Kinderlein kommet, einmal anders.

Und wie selbstverständlich stand der inzwischen 86-jährige treue Diener und Sachwalter des Wohlfahrtsgedankens der einstigen Gräfin Spiegelberg, die den Neujahrsbrauch für bedürftige Kinder  Anno 1570 verfügt haben soll, ab 9 Uhr hinter dem provisorisch im Rathausflur aufgestellten Tisch und hielt den kleinen Kinderpatschhändchen die Stutenbrotlaibe entgegen. An ihm sind die Generationen vorbeigezogen. Die Kinder von einst haben heute selbst ihren Nachwuchs auf dem Arm. Sie sind gewiss nicht mehr bedürftig, nehmen aber alle Jahre wieder die traditionelle Brotgabe im Coppenbrügger Rathaus entgegen.

(Zum Bild: Jedes Jahr ein vertrautes Gesicht: Ludwig Appel gibt die Neujahrsstuten aus. Foto: Lorenz)

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Was sich nicht geändert hat, ist das stets freundliche Lächeln des irgendwie zeitlos wirkenden weißhaarigen Herrn im grauen Pullover, der sich selbst nicht allzu wichtig nimmt. Gräfin Ursula von Spiegelberg und Lippe hätte sich sicher gefreut über diesen zuverlässigen Coppenbrügger, der ihrem Vermächtnis soviel Würde verleiht.

Ein kurzer in Holz gerahmter Text am Ausgabetisch kündet von dem schaurigen Hintergrund und der guten Tat: “…In einem sehr strengen Winter machten sich zwei Kinder aus Brünnighausen auf den Weg nach Coppenbrügge um im Schloß Hilfe für die notleidenden Menschen zu erbitten. Sie erfroren, von Hunger geschwächt, auf dem Weg in der grimmigen Kälte. Die damals residierende Gräfin Ursula von Spiegelberg und Lippe setzte daraufhin eine Stiftung aus, die in Zukunft allen notleidenden Kindern der Grafschaft zugute kommen sollte. Zum Neujahrstage sollten alle Kinder ein kleines Weißbrot, den „Neujahrsstuten“, erhalten. Dafür bekamen die Bäcker 200 Pfund Mehl und einen Raummeter Holz. Später wurde Geld dafür eingesetzt…“

Eine Anmerkung noch: Die alte Grafschaft Spiegelberg bestand bis zum Jahre 1819. Hauptort war Coppenbrügge. Es gehörten neben Brünnighausen noch die Dörfer Brullsen, Herkensen, Hohnsen und Öhrsen dazu.

(Zum Bild: Gut 300 Neujahrsstuten bringt Ludwig Appel jedes Jahr zum 31. Dezember unters junge Volk. Foto: Lorenz)

 

 
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