Susanne Bräuer ist neue Leiterin der Bahnhofsmission / Tag der offenen Tür am 28. April

Auf Gleis 2 gibt es immer einen Becher Kaffee und nette Menschen

Von Wiebke Barth

Hildesheim (wbn). Die unscheinbare Tür am Ende von Gleis 2 am Hauptbahnhof ist für viele Menschen ein regelmäßiger Anlaufpunkt. Hier in der Bahnhofsmission gibt es immer einen Becher Kaffee und jemanden zum Reden, ohne dass dafür eine Gegenleistung verlangt wird. Mancher Stammgast spaziert schon eine Stunde vor der Öffnung auf dem Bahnsteig auf und ab. Der Besuch in der Bahnhofsmission ist ein fester Termin und gibt dem Tag Struktur.

Anfang April hat Susanne Bräuer hier die Leitung übernommen. Die fünfjährige Tätigkeit ihrer Vorgängerin Bettina Gehrz endete im Januar, Ehrenamtliche haben dafür gesorgt, dass in der Zwischenzeit die Bahnhofsmission geöffnet bleiben konnte. Nun ist mit Susanne Bräuer wieder eine feste Ansprechpartnerin vor Ort.

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Für die 50-Jährige bedeutet diese Aufgabe eine berufliche Neuorientierung. Die Agraringenieurin hat erst durch ihre Mitarbeit im Kirchenvorstand der St.-Andreas-Gemeinde in Harsum gemerkt, dass eine soziale kirchliche Aufgabe für sie das Richtige sein könnte. Während einer Phase der Vakanz in ihrer Heimatgemeinde musste sie als Vorsitzende im Kirchenvorstand Verantwortung und organisatorische Funktionen übernehmen – und hatte Freude daran. Ihre bisherige Arbeit in einer Gärtnerei wurde für die vierfache Mutter allmählich körperlich zu anstrengend, die freie Stelle in der Bahnhofsmission kam daher für sie wie gerufen.

Susanne Bräuer ist froh, dass sie sich auf einen festen Stamm von neun Ehrenamtlichen verlassen kann, die außerdem zeitweise Verstärkung durch SchülerpraktikantInnen erhalten. Allerdings sind unter den Ehrenamtlichen einige Studierende, deren Abschied aus Hildesheim absehbar ist. Unterstützung durch weitere Freiwillige, beispielsweise RuheständlerInnen, wäre daher sehr willkommen. Geöffnet ist die Bahnhofsmission montags, dienstags, donnerstags und freitags jeweils von 13 bis 17 Uhr, und während der Öffnungszeiten sollten immer mindestens zwei Personen anwesend sein.

Das niedrigschwellige Angebot werde auch gern von Menschen genutzt, die psychische Probleme haben, sodass der Umgang mit ihnen nicht immer einfach sei, erklärt die neue Leiterin. Die Mitarbeitenden der Bahnhofsmission stehen im Kontakt mit dem sozialpsychiatrischen Dienst oder vermitteln für BesucherInnen Termine bei den Beratungsstellen des Diakonischen Werkes. Doch niemandem wird Hilfe aufgezwungen: „Hingehen müssen sie schon selbst“; sagt Susanne Bräuer.

Zu den traditionellen Aufgaben der Bahnhofsmission gehört außerdem, Reisenden beim Umsteigen zu helfen, die sich nicht gut orientieren oder den Weg zum anderen Bahnsteig mit Gepäck allein nicht meistern können. Auch beim Bahn-Angebot „Kids on Tour“ leistet die Bahnhofsmission regelmäßig Hilfe und sorgt dafür, dass alleinreisende Kinder in den richtigen Zug steigen und dort ihrer Reisebegleitung übergeben werden. Die Deutsche Bahn stellt die Räume für die Bahnhofsmission kostenlos zur Verfügung. Die übrige Finanzierung übernimmt das Diakonische Werk Hildesheim als alleiniger Träger aus Mitteln der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers.

Wer sich für die Arbeit der Bahnhofsmission interessiert, kann sich beim Tag der offenen Tür am Freitag, 28. April, von 14 bis 16 Uhr darüber informieren. Aus Anlass des Tages der Bahnhofsmission unter dem Motto „Hoffnung geben wo Menschen leben“ laden Susanne Bräuer und die Ehrenamtlichen zum Kennenlernen bei Kaffee und Kuchen ein. Auch ein offenes Singen ist geplant. „Der Begriff Mission ist für manchen negativ behaftet“, weiß Susanne Bräuer, „aber für mich bedeutet es einfach, dass man Nächstenliebe vorlebt.“

 

 
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