Shoppen bis der Arzt kommt

Greenpeace nimmt teure Marken-Kinderkleidung unter die Lupe und findet Krebs auslösende Substanzen

Hamburg/Hameln (wbn). Krebserregende Stoffe nicht nur in Kinderspielzeugen sondern auch in Kleidung für Kinder, die täglich getragen wird mit engem Hautkontakt. Greenpeace hat dies aufgedeckt.

Es kommt aber noch verrückter. Krebs auslösende Substanzen, deren Werte unter EU-Recht in Kinderspielzeug verboten sind, sind nicht unweigerlich auch in Kinderkleidung untersagt. Hier wird offensichtlich mit zweierlei Maß auf lebensgefährliche Weise gemessen. Werden jetzt verantwortungsbewusste Mütter mit anderen Augen in den teuren Lagen der Modehäuser „shoppen“? Oder werden sie weiterhin shoppen "bis der Arzt kommt"?

 

 

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"Teure Klamotten sind nicht sauberer produziert als billige. Der teure Kinderbadeanzug von Burberry war genauso belastet wie der billige von Primark. Der Badeanzug von Adidas war sogar am stärksten verunreinigt. Wir fordern diese Firmen auf, saubere Kleidung herzustellen und Kinder und Umwelt besser zu schützen", sagt Manfred Santen, Chemie-Experte von Greenpeace.

Ein in Deutschland gekauftes T-Shirt der Modekette Primark enthielt 11 Prozent Weichmacher (Phthalate), in einem Baby-Body der Firma American Apparel waren 0,6 Prozent Weichmacher enthalten. Beide Werte wären unter EU-Recht für Kinderspielzeug verboten, diese Regelungen greifen jedoch nicht für Kinderkleidung. Weichmacher fanden sich insgesamt in 33 von 35 getesteten Kleidungsstücken mit Plastisol-Aufdrucken.

Die getesteten Produkte von Adidas waren vor allem mit PFC belastet, unter anderem mit der als krebserregend geltenden Perfluoroctansäure (PFOA) oder Substanzen, die zu PFOA abgebaut werden können. Ein Badeanzug enthielt 15 Mikrogramm PFOA pro Quadratmeter. Der Badeanzug überschreitet damit die von Adidas selbst gesetzte Höchstmarke für PFOA um das Fünfzehnfache. Auch in Kleidungsstücken von Marken wie Nike, Puma, Burberry und H&M wurden diese Stoffe festgestellt. Einige PFC können das Immunsystem und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und zu Schilddrüsenerkrankungen führen. PFC sind extrem langlebig und reichern sich in der Umwelt und im Körper an.

Ein Shirt der Luxusmarke Burberry war stark Nonylphenolethoxylaten (NPE) belastet (780 Milligramm pro Kilogramm). Noch höhere Werte wurden in Schuhen von C&A und Kleidungsstücken von Disney und American Apparel nachgewiesen. Insgesamt kam NPE in 50 von 82 getesteten Artikeln vor. NPE wird in der Umwelt zu Nonylphenol abgebaut, das hormonell wirksam und besonders für Wasserorganismen schädlich ist.

Mit der Detox-Kampagne hat Greenpeace 18 Textilhersteller von Mango über H&M bis Adidas überzeugt, sich bis zum Jahr 2020 auf eine Produktion ohne Risiko-Chemikalien zu verpflichten. Doch an der Umsetzung hapert es oft noch. "Kinderkleidung ist genauso belastet wie Mode für Erwachsene – nur schaden diese Chemikalien den Kindern viel mehr. Unser Test zeigt den Eltern, dass sie ihre Kinder mit teurer Kleidung nicht schützen. Was hilft, ist beim Kauf auf Textil-Siegel vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft IVN oder vom Global Organic Textile Standard GOTS zu achten", sagt Santen.

 

 
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