Ministerin macht sich ein Bild von extremen Witterungsfolgen

Forstministerin Barbara Otte-Kinast: „Wälder fit für die Zukunft machen“

Donnerstag 1. November 2018 - Hannover (wbn). Infolge der Sommerdürre sind zahlreiche Forstkulturen vertrocknet. Eine weitere Herausforderung für die Wälder: Borkenkäfer fanden durch die Folgen des Sturmes „Friederike“ viel Brutmaterial vor.

Die Käfer konnten sich massenhaft vermehren und viele stehende, stark geschwächte Fichten und Lärchen leicht zum Absterben bringen. Um sich ein Bild von den Auswirkungen der Wetterextreme und vom Fortschritt der Aufräumarbeiten zu machen, besuchte Niedersachsens Forstministerin Barbara Otte-Kinast heute die beiden schwer getroffenen Wälder der Oldershausen HOFOS GmbH und im Niedersächsischen Forstamt Riefensbeek.

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„Die großen baumfreien Freiflächen und die schweren Waldschäden im Privat- und im Landeswald haben mich tief beeindruckt“, sagte die Ministerin. „Wir lassen unsere Waldbesitzer nicht allein. Um sie in dieser schwierigen Lage beim Wiederaufbau und auch bei der Vermarktung des Holzes zu unterstützen, haben wir auf Landesebene und auf Bundesebene verschiedene Initiativen auf den Weg gebracht.“ Neben steuerlichen Erleichterungen für den Privatwald – zum Beispiel durch eine Anpassung der Vorauszahlung auf die Einkommens- und Körperschaftssteuer und die Bildung steuerfreier Rücklagen – zählen hierzu auch Vereinbarungen der Niedersächsischen Landesforsten mit den regionalen Verladebahnhöfen, um den Abtransport des Holzes zu sichern. Fördergelder für die Lagerung und die Konservierung der riesigen Holzmengen werden außerdem gewährt bei Erstinvestitionen von geeigneten Einrichtungen und Anlagen. Insgesamt stellt das Forst-Ressort für alle forstlichen Förderungen im Jahr 2019 Bundesmittel für Gemeinschaftsaufgaben sowie Landesmittel in Höhe von 11,5 Millionen Euro bereit.

Neben den Privatwäldern ziehen auch die Niedersächsischen Landesforsten (NLF) für 2018 eine düstere Gesamtbilanz. Die NLF hatten einen sofortigen Einschlagsstopp für Fichte verfügt und 130 Tausend Kubikmeter Sturmholz umweltfreundlich in Nass- und Folienlagern zwischengelagert. „Damit leisten die Landesforsten einen großen Beitrag zur Entlastung der Märkte“, lobte Ministerin Otte-Kinast. Bis die Spuren der Sturmes und der Trockenheit beseitigt sind, werde es jedoch noch Jahre dauern.

Ministerin Otte-Kinast: „Nun heißt es, den Blick nach vorn zu richten! Um unsere Wälder dauerhaft zu erhalten, müssen wir sie durch eine neue standortgerechte, klimaangepasste und strukturreiche Waldgeneration fit machen. Daher werden wir künftig auch die Baumarten Weiß- und Küstentanne und die Europäische Lärche in unsere Anbauempfehlungen aufnehmen.“ Bisher ist die Fichte in vielen Gegenden Niedersachsens der „Brotbaum“ schlechthin für die Waldbesitzer. Sie reagiert jedoch empfindlich auf Trockenheit, daher wird ihr Anbau in Teilen Niedersachsens zunehmend risikoreicher. Ministerin Otte-Kinast abschließend: „Mit der Öffnung des Kataloges der förderfähigen Waldentwicklungstypen um weitere leistungsfähige und klimasichere Wald-Mischungsformen bieten wir den Waldbesitzern gute Möglichkeiten, standortangepasst auf veränderte Umweltbedingungen zu reagieren.“

Der Hintergrund: Die Folgen der Witterungsbedingungen der vergangenen Monate in den niedersächsischen Wäldern sind massiv: Frühe Herbststürme sorgten zunächst mit 0,7 Millionen Kubikmetern Sturmholz für erste Schäden. Der Wintersturm „Friederike“ hatte noch weitreichendere Folgen: Im Solling, Harz und Weser-Leinebergland sowie im Osnabrücker Hügelland gab es innerhalb von nur wenigen Stunden über 2,5 Millionen Kubikmeter Sturmholz. Nach dem Sturm folgte eine außergewöhnlich langanhaltende Trockenperiode. Nun drohen als Folge der Witterungsextreme weitergehende Folgeschäden durch Borkenkäfer und Pilze in bislang unbekanntem Ausmaß. Zum Schutz der Wälder arbeiten die Förster täglich mit Hochdruck an einer Schadensbegrenzung. Vorsichtige Schätzungen der Schäden durch Borkenkäfer liegen nach Meldung aus den Forstrevieren derzeit bei rund einem Drittel des regulären Jahreseinschlages bei der Baumart Fichte. Dies entspricht einer Schadholzmenge von etwa 0,7 Millionen Kubikmeter Käferholz.

 
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