Durchbruch für den Tierschutz in Deutschland

Ein historischer Tag: Jetzt wird die Käfig-Haltung von Legehennen endgültig verboten

Freitag 6. November 2015 – Berlin/ Hannover (wbn). Ein Sieg für den Tierschutz! Mit dem heute getroffenen einmütigen und von der Bundesregierung mitgetragenen Beschluss des Bundesrats wird in Deutschland die tierschutzwidrige Käfighaltung von Millionen Legehennen beendet.

„Die sogenannte Kleingruppenkäfighaltung wird damit endgültig zum Auslaufmodell. Artgerechter Freilandhaltung gehört die Zukunft und nicht engen Käfigen“, sagte Niedersachsens Verbraucherschutzminister Christian Meyer. „Der Bundesratsbeschluss ist ein Durchbruch für den Tierschutz in Deutschland.“ Sobald der Bund nun die gemeinsame Verordnung in Kraft setzt, wird die Haltung von Legehennen in Käfigen verboten.

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Der Kompromiss von Bund und Ländern sieht für bestehende Anlagen einen Bestandsschutz bis 2025 und in eng begrenzten Härtefällen bis 2028 vor. Ab sofort wird zudem ein Neubau von Käfighaltungen für Hühner in ganz Deutschland nicht mehr genehmigt. In Niedersachsen und Rheinland-Pfalz gilt ein solches Verbot schon jetzt. „Das Ei mit der „3“ soll es in Deutschland ab 2025 nicht mehr geben“, sagte Meyer.

Der Minister ergänzte, die Kleingruppen-Käfige seien „kaum besser als die früheren konventionellen Käfige. Jedes Huhn hat gerade einmal den Platz von etwas mehr als einem DIN-A-4-Blatt.“ Staubbaden, ungestörte Eierablage oder gar Ruhen seien gar nicht möglich. „Zum ersten Mal lenkt der Bund jetzt ein und ist bereit, die Käfighaltung von Millionen Hühnern in Deutschland definitiv zu beenden. Das ist zugleich ein Eingeständnis, dass diese Art der Tierhaltung nicht mit dem Tierschutz vereinbar ist“, so Niedersachsens Landwirtschaftsminister. Der heutige Beschluss basiert auf einem gemeinsamen Antrag aus Niedersachsen und Rheinland-Pfalz. „Wir wären gerne früher ausgestiegen“, sagte Meyer. Aber angesichts dessen, dass der Bund erst 2035 die Käfighaltung habe beenden wollen, sei der jetzige Kompromiss ein „gemeinsamer Erfolg der rot-grün regierten Länder“. Niedersachsen hatte ursprünglich 2023 vorgeschlagen und sich dann auf das Ausstiegsjahr 2025 mit dem Bund geeinigt.

Meyer forderte den Bund auf, einen anderen Beschluss des Bundesrates endlich ebenfalls umzusetzen: „Auch verarbeitete Eier in Produkten wie Nudeln und Kuchen müssen nach der Haltungsform der Legehennen gekennzeichnet werden.“ Denn erst das ermögliche den Verbraucherinnen und Verbrauchern „die gleiche Entscheidungsfreiheit, die sie bereits jetzt beim Kauf von Frischeiern haben“. Meyer wies in dem Zusammenhang darauf hin, dass nahezu 90 Prozent der Verbraucher in Deutschland keine mit der Ziffer „3“ gekennzeichneten Käfigeier mehr kaufen. „Diese Wahlfreiheit brauchen sie auch bei verarbeiteten Produkten“, so der Minister. Eine entsprechende Kennzeichnung tierischer Produkte steht überdies in der kommenden Woche auf der Tagesordnung des Niedersächsischen Landtags. Meyer zeigte sich überzeugt, dass Niedersachsen von mehr Tierschutz in der Nutztierhaltung auch wirtschaftlich profitiere. „Unter Rot-Grün ist Niedersachsen bei der Produktion sowohl von Bio- als auch von Freilandeiern bundesweit zu einer Hochburg geworden“, so der Minister. Fast jedes zweite Bio- und konventionelle Freilandei stamme mittlerweile aus Niedersachsen. „Niedersachsen ist bundesweit Freilandei-Land Nummer 1“, sagte der Landwirtschaftsminister.

Von 2013 bis 2014 stieg in Niedersachsen die Zahl der Freilandhühner aus konventioneller Haltung um mehr als 20 Prozent.  Durch den Wunsch der Verbraucher nach Freilandeiern erlebt Niedersachsen als führendes Eierland derzeit einen Boom. Derzeit leben in Niedersachsen mittlerweile rund 5,4 Millionen Legehennen in konventioneller oder ökologischer Freilandhaltung. Das sind doppelt so viele wie die derzeit 2,7 Millionen Legehennen in Käfighaltung. Und es gibt auch drei Millionen mehr Legehennen in Niedersachsen als vor zehn Jahren. Es befinden sich aber nicht mehr 90 Prozent, sondern lediglich noch rund 15 Prozent aller Legehennen in Niedersachsen in den ab 2025 verbotenen Kleingruppenkäfigen. Die dort produzierten Eier werden als Käfigeier mit der Ziffer „3“ gekennzeichnet. Neuanlagen werden in Niedersachsen nicht mehr genehmigt. „Die Wende zu mehr Tierschutz schafft auch ökonomisch gute Perspektiven und Einkommen für unsere Betriebe“, sagte Meyer. „Mit dem heutigen Beschluss des Bundesrates werden in Zukunft sicher noch mehr Hühner außerhalb von Käfigen gehalten.“

 

 
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