Nach Videoauswertung und Speichelproben
Landesumweltamt bestätigt: Wolf hat mehrere Ziegen in Lippe gerissen

Dienstag, 29. März 2016 – Lippe (wbn). Nach mehr als 150 Jahren ist er in Lippe zurück: Das Landesamt für Natur, Umwelt, und Verbraucherschutz hat die Sichtung eines Wolfes und den Riss von Ziegen bestätigt. Es ist der vierte Nachweis eines Wolfes seit 2009 in Nordrhein-Westfalen.

Das Umweltministerium kann nun nach den Auswertungen der Videoaufnahmen und den Speichelproben eindeutig sagen, dass es sich in Lippe um einen Wolf handelt, der die Ziegen gerissen hat. Dem betroffenen Landwirt werden die Ziegen entschädigt. Für den Riss eines Schafes am 23. Februar 2016 ist allerdings kein Wolf, sondern ein Haushund verantwortlich. Dies ergab die Auswertung der vorhandenen Speichelproben.

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Das Land Nordrhein-Westfalen bereitet sich schon seit 2010 auf die Rückkehr des Wolfes vor. Dazu erarbeitet der Arbeitskreis „Wolf in NRW“ des Landesumweltamtes ein Konzept für die eigenständige Rückkehr des Wolfes aus. Besonders Schaf- und Ziegenherden müssen vor dem Wolf geschützt werden: Dazu soll es ein sogenanntes „Herdenschutzset“ mit Elektronetzen geben.

Die Rückkehr des Wolfes nach mehr als einem Jahrhundert stellt für NRW eine große Herausforderung dar, denn der Mensch müsse, besonders in so einem dicht besiedelten Gebiet wie NRW, erst wieder lernen mit dem Wolf umzugehen. Angriffe von Wölfen auf Menschen sind in Europa extrem selten, sollte ein Spaziergänger jedoch einmal einem Wolf begegnen, sollte dieser nicht versuchen den Wolf anzufassen oder zu füttern. Außerdem solle der Spaziergänger nicht weglaufen, sondern stehen bleiben oder sich nur langsam zurückziehen. Ein Wolf kann durch lautes Ansprechen, Klatschen oder Winken mit den Armen vertrieben werden. Die Sichtung sollte außerdem direkt der zuständigen Behörde mitgeteilt werden.