Weiterbildung zum Case Manager Integration
Neues Studienangebot für Flüchtlingshelfer – Kreis Lippe wird Pilotregion

Dienstag 22. September 2015 - Detmold (wbn). „Wir müssen aus der Herausforderung eine Chance machen“, sagt Lippes Landrat Friedel Heuwinkel mit Blick auf die zunehmende Zahl der Flüchtlinge im Kreisgebiet. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen die Angebote und Hilfen für Flüchtlinge kreisweit vernetzt und vereinheitlicht werden.

Damit auch die Helfer selbst den Ansprüchen noch besser gerecht werden können, hat der Kreis Lippe jetzt eine Kooperationsvereinbarung mit der staatlich anerkannten, privaten Fachhochschule des Mittelstands (FHM) und dem Institut für den Mittelstand in Lippe (IML) unterzeichnet. Ab Januar 2016 können Sozialarbeiter und Mitarbeiter der Kommunen, die mit der Flüchtlingshilfe beauftragt sind, für sechs Monate „Case Management Integration“ studieren.

 

 

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Überall stehe derzeit die Erstversorgung mit den elementaren Grundbedürfnissen Unterkunft und Verpflegung im Vordergrund. „Das läuft auch sehr gut. Aber mittelfristig müssen wir überlegen, wie wir Unterstützungsleistungen effektiv koordinieren, um jeden einzelnen Flüchtling zielgerichtet fördern zu können“, so Heuwinkel.

Zurzeit gibt es eine Vielzahl von Hilfsangeboten vor Ort. „Ich finde, die Lipper sind hier wirklich vorbildhaft, nicht zuletzt weil viele dieser Angebote ohne den Einsatz von Ehrenamtlichen nicht durchführbar wären“, lobt Heuwinkel. In der Vielzahl liegt seiner Ansicht nach jedoch auch die Gefahr verborgen von Doppelstrukturen und das Angebote nicht genügend in Anspruch genommen werden, weil sie in den Nachbarstädten nicht bekannt sind.

Case Manager erste Ansprechpartner für Flüchtlinge

Um die Fallstricke zu vermeiden und ein umfangreiches Netzwerk aufzubauen, werden die neuen Case Manager hilfreich sein. Sie werden in verschiedenen Modulen ausgebildet. Zum Beispiel müssen sich diese Personen, die häufig die ersten und direkten Ansprechpartner für die Flüchtlinge vor Ort sind, bestens in den unterschiedlichen gesetzlichen Rahmenbedingungen auskennen.

Angefangen von gesundheitsrechtlichen Aspekten über Asyl- und Ausländerrecht bis zu Verwaltungsrecht in Bezug auf Jugendrecht, Schulpflicht oder Kindergärten. Bildung ist ein weiterer wichtiger Baustein bei der Integration der Flüchtlinge. Darunter fallen die verschiedenen Sprachzertifikate in einzelnen Institutionen, das Schulsystem, aber auch die Anerkennung von ausländischen Bildungsabschlüssen. Mit den psychologischen Herausforderungen ihrer Aufgabe sollen die zukünftigen Case Manager ebenfalls nicht alleine gelassen werden. So steht der Umgang mit traumatisierten Kindern und Erwachsenen auf dem Lehrplan.

Kreis Lippe als bundesweite Pilotregion

Prof. Dr. Richard Merk, Geschäftsführer der FHM, freut sich, den Kreis Lippe als Partner gefunden zu haben: „Unsere langjährige wissenschaftliche Kompetenz ergänzt sich hier ideal mit der praktischen Erfahrung des Kreises bei der Versorgung der Flüchtlinge.“ Der Kreis Lippe mit seinen 16 Städten und Gemeinden nimmt derzeit mit über 2.000 Plätzen in Notunterkünften eine führende Rolle in Ostwestfalen-Lippe bei der Unterbringung der Flüchtlinge ein. Ein vor wenigen Wochen installierter Flüchtlingsbeirat sowie ein wöchentlich tagendes Steuerungsteam organisieren die kreisweit notwendigen Aktivitäten und unterstützen die Akteure vor Ort. Daher habe sich Lippe als Pilotregion angeboten. „Die in Lippe gesammelten Erfahrungen sollen unter Einbindung des Instituts für den Mittelstand (IML) in Dörentrup aufbereitet und anschließend für weitere Angebote im Kreis Lippe wie auch für andere, bundesweit interessierte Kommunen genutzt werden“, so Prof. Dr. Anne Dreier, Rektorin der FHM.

Der Start des Programms ist für Anfang kommenden Jahres vorgesehen. Erste Absolventen, also ausgebildete Case Manager Integration, sollen noch vor der Sommerpause zur Verfügung stehen.

 
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