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Hohe Nachfrage bei Bürgern und Medizinern:
Giftinformationszentrum Göttingen hat im vergangenen Jahr 38.000 Anfragen beantwortet

Montag 4. September 2017 - Göttingen (wbn). Seltene und ungewöhnliche Vergiftungen zu erkennen, gehört zum Tagesgeschäft der Experten des Giftinformationszentrums-Nord (GIZ-Nord) an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG). Insgesamt 38.623 Anfragen zu Vergiftungen haben die ärztlichen Beraterinnen und Berater des GIZ-Nord im Jahr 2016 beantwortet.

Interessant: Der 24-Stunden-Service wurde zu 59 Prozent von Bürgerinnen und Bürgern und 41 Prozent von medizinischem Fachpersonal genutzt.

 

 

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„Die Zahl der Anfragen von über 38.000 zeigt, wie notwendig eine fachliche Beratung und der Notfallservice sind. Die Resonanz belegt zudem, wie gut das GIZ in der Bevölkerung und bei den Ärztinnen und Ärzten bekannt und akzeptiert ist“, teilen Dr. Martin Ebbecke und Prof. Dr. Andreas Schaper, die seit 2015 das GIZ-Nord leiten, in einem Schreiben mit.

Der Jahresbericht 2016 des GIZ-Nord analysiert detailliert die Vergiftungsursachen, die Altersgruppen der Betroffenen und die Schwere der Vergiftungen. Oft sind es Dinge aus dem täglichen Umfeld, die besonders für Kinder gefährlich werden können. Die größte Vergiftungsgefahr geht für Kinder von chemischen Produkten, Arzneimitteln und Pflanzen aus. Bei Erwachsenen überwiegen Vergiftungen mit Arzneimitteln.

Die Hauptaufgabe des GIZ-Nord ist die Beratung im akuten Vergiftungsfall. Mit dem Jahresbericht und der Erstellung detaillierter Spezialanalysen kommt das GIZ-Nord einer seiner zentralen Aufgaben nach: Es berichtet den Überwachungsbehörden und der Fachöffentlichkeit über die aktuelle Vergiftungssituation.

Vergiftungen mit Methotrexat besorgniserregend

Mit Sorge beobachtet das GIZ-Nord Vergiftungen mit dem Medikament Methotrexat. Dieses in der Krebs- und Rheumatherapie verwendete Medikament kann unter besonderen Umständen zu schweren Vergiftungen führen. Insbesondere in der Rheumatherapie wird die Behandlung mit einer Tablette pro Woche durchgeführt. Da es sich dabei um eine sehr ungewöhnliche Therapie handelt, kommt es immer wieder dazu, dass die Patienten die Tabletten jeden Tag, und nicht nur einmal pro Woche, einnehmen. Dies kann dann zu schweren Veränderungen des Knochenmarks und des Immunsystems führen. Das GIZ-Nord hat sich dieser Problematik angenommen und bereits die entsprechenden Arzneimittelüberwachungsbehörden informiert.

Das GIZ-Nord war im Jahr 2016 an 18 wissenschaftlichen Publikationen beteiligt. Zahlreiche Einladungen zu internationalen Konferenzen zeigen, wie gut die Institution auch im internationalen Umfeld anerkannt ist. 53 mal berichteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des GIZ-Nord in Kliniken, auf wissenschaftlichen Kongressen und bei der Europäischen Kommission über Themen wie Rauchgasvergiftungen, Drogennotfälle, Vergiftungen mit Giftpilzen und Haushaltschemikalien, toxikologische Laboranalytik sowie die Auseinandersetzung mit chemischen Kampfstoffen.

„Die Einbettung des GIZ-Nord in das Pharmakologisch-toxikologische Servicezentrum (PTS) der UMG mit seinen toxikologischen Laboren erweitert die Kompetenz des Zentrums ungemein“, so Ebbecke und Schaper in einer Mitteilung.

Die meisten Anfragen erreichen das GIZ-Nord über die

Notrufnummer 0551 - 19240

Vorsorgliche Anfragen können auch per E-Mail ( Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann. ) übermittelt werden.

Weitere Informationen, die aktuellen und die bisherigen Jahresberichte sowie verschiedene Warnmeldungen über aktuelle Vergiftungsgefahren sind abrufbar über die Internetseite: www.giz-nord.de
 

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