Gutgläubige Seniorin aus Aerzen wäre drauf reingefallen
Enkeltrick-Betrüger bestellt eine Taxifahrerin aus Salzhemmendorf für das Opfer - doch die Taxifahrerin macht cool 'nen Strich durch die Rechnung
Freitag 24. April 2020 - Aerzen / Salzhemmendorf (wbn). Eine Taxifahrerin aus Salzhemmendorf ist die Heldin des Tages. Sie hat eine 86 Jahre alte Frau aus Aerzen geistesgegenwärtig davor bewahrt einem Enkeltrick-Verbrecher zum Opfer zu fallen.
Der hatte nämlich die gutgläubige Seniorin in Aerzen angerufen und behauptet, dass „ihr Enkel“ eine größere Bargeldsumme benötige weil er einen Unfall gehabt habe. Und das sofort.
Da die 86-Jährige die geforderte fünfstellige Summe nicht zu Hause hatte, bestellte der Anrufer der arglosen Dame ein Taxi, welches sie zu ihrer Bank fahren sollte.
Glücklicherweise kam die Seniorin mit der Taxifahrerin, eine 62 Jahre alte Frau aus Salzhemmendorf, ins Gespräch. Die Insassin erzählte ihr von dem Anruf und dem Grund für ihre Fahrt zur Bank. Die 62-Jährige schöpfte Verdacht, dass es sich um einen sog. „Enkeltrick" handeln könnte und informierte umgehend die Polizei.
Der aufmerksamen Taxifahrerin ist es zu verdanken, dass die Seniorin nicht um ihr Erspartes gebracht wurde!
Die Polizei rät in Fällen wie diesen:
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht
selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern
fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst
zu nennen.
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als
Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht
erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige
Verwandte/Bekannte wissen kann.
- Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen
Verhältnissen preis.
- Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie
sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie
die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an
und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
- Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert:
Besprechen Sie dies mit Familienangehörige oder anderen Ihnen
nahestehende Personen.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an
unbekannte Personen.
- Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie
unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110.
- Sind Sie bereits Opfer eines Enkeltricks geworden, zeigen Sie
die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der Polizei
helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend
zu sensibilisieren und die Täter zu überführen.
- Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta
Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt). So können die Täter Sie
gar nicht mehr ausfindig machen. Zum Ändern eines
Telefonbucheintrags wenden Sie sich an die Telekom.“