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Auswirkungen in Niedersachsen nicht so ernst wie befürchtet
Tag 2 des Lufthansa-Pilotenstreiks: Chaos am Flughafen Hannover bleibt aus

Hannover/Büren (wbn). Es ist Tag 2 im Arbeitskampf der Lufthansa-Piloten. Doch an Niedersachsens größtem Verkehrs-flughafen Hannover-Langenhagen ist das Chaos bisher ausgeblieben.

Zwar fallen auch heute 21 von 26 geplanten Flügen der Airlines Lufthansa und Germanwings aus, in den Abflughallen finden sich jedoch trotzdem keine Reisenden, die entnervt auf ihren Koffern oder in Feldbetten ausharren müssen. Ein möglicher Grund: Ab Hannover startet die Lufthansa ausschließlich zu innerdeutschen Zielen, etwa nach Frankfurt und München. Deshalb können betroffene Reisende vergleichsweise einfach auf alternative Transportmittel ausweichen und zum Beispiel mit der Bahn fahren.

(Zum Bild: Kein Chaos: Am zweiten Tag des Piloten-Streiks ist die Lage am Airport Hannover vergleichsweise entspannt. Archivfoto: Weber)

 

 

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Während in Hannover Einschränkungen in vergleichsweise erträglichem Maße zu spüren sind, läuft im nur 106 Kilometer Luftlinie entfernten Regionalflughafen Paderborn-Lippstadt auch am zweiten Tag bisher alles rund. Die „CityLine“-Flieger von Lufthansa Regional sind auch am Donnerstagvormittag pünktlich gelandet und wieder gestartet.

Anders in Frankfurt. Am dortigen internationalen Flug-Drehkreuz sind derweil zahlreiche Feldbetten für unfreiwillig gestrandete Fluggäste aufgestellt worden. Der Streik der Piloten macht sich an diesem Standort besonders bemerkbar, weil sich betroffenen Reisenden auf Interkontinental-Linien kaum alternative Reisemöglichkeiten anbieten.

Grund des Arbeitskampfes der Piloten ist nach Angaben der dazu aufrufenden Gewerkschaft „Vereinigung Cockpit“ übrigens nicht die Forderung nach höheren Gehältern. Vielmehr gehe es um den Erhalt der sogenannten Übergangsversorgung. Das Problem: Die Lufthansa verlagert angeblich seit Jahren aus Gründen der Gewinnmaximierung „sukzessive immer mehr profitable Arbeitsplätze von Deutschland ins Ausland“. In der Folge sei im vergangenen Jahr damit begonnen worden, auf die Übergangsversorgung aller Lufthansa-Mitarbeiter zuzugreifen. Die Gewerkschaft spricht von einem „Angriff auf die Versorgungssysteme“.

Der Hintergrund: Bisher wurde für jeden Piloten Geld in einen Topf eingezahlt. Dieser ermöglichte es den Piloten, ihren Beruf frühestens mit einem Alter von 55 Jahren aufgeben zu können – etwa wegen permanent hoher Belastungen durch Extremschichtdienste, Nachtflüge oder Klimaverschiebungen. Jetzt schöpft die Airline offenbar aus genau diesem Topf, will die Übergangsversorgung sogar ganz abschaffen. Das würde bedeuten, dass die Möglichkeit, nach frühestens 55 Lebensjahren aus dem Betrieb auszuscheiden, wegfiele. Gewerkschaft und Piloten befürchten mitunter Einbußen für die Sicherheit der Passagiere. Fällt die Übergangsversorgung ganz weg, hätten die Flugkapitäne über Jahre hinweg „umsonst“ in den Rückstellungs-Topf eingezahlt.

 

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