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Die Polizei bleibt an der Szene dran

Für die Auto-Poser und Auto-Tuner in Hameln war das Pflaster noch nie so heiß

Donnerstag 26. August 2021 - Hameln (wbn). Für die sogenannten „Auto-Poser“ ist Hameln zum heißen Pflaster geworden.

Die Polizei beobachtet die Angeber auf vier Rädern an den einschlägigen Stellen und schlägt immer wieder zu wenn die Kraftmeier sich unerlaubte Autorennen liefern oder zu laut unterwegs sind. So auch am zurückliegenden Wochenende, wie jetzt ein weiterer Bericht der Polizeipressestelle aufzeigt:

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'"Beamte der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden haben am vergangenen Wochenende bei Kontrollen der sog. "Autoposer- und Tuningszene" im Hamelner Stadtgebiet, zahlreiche Verstöße festgestellt. Unterstützt wurden die heimischen Kollegen dabei von zwei Kollegen einer fachlichen Sondereinheit der Polizeidirektion Göttingen, sowie dem Landkreis Hameln-Pyrmont mit stationären Geschwindigkeitsmessungen. Darüber hinaus wurde technisches Fachpersonal in der Kraftfahrzeugwerkstatt der Polizeiinspektion eingesetzt.

Im Laufe der Kontrolle, die am frühen Samstagabend (22.08.2021) begann, wurden insgesamt 86 Verkehrskontrollen durchgeführt. Dabei wurden fünf Verkehrsstraften (u.a. Trunkenheit im Verkehr, sowie ein illegales Kraftfahrzeugrennen) und 15 Ordnungswidrigkeiten (u.a. 8x Erlöschen der Betriebserlaubnis) festgestellt. Dazu kamen 280 Geschwindigkeitsverstöße, die durch das mobile Team des Landkreises Hameln-Pyrmont (Straßenverkehrsamt) festgestellt wurden.

Bei den Kontrollen wurden u.a. auch zahlreiche Platzverweise ausgesprochen, da sich Personen mit ihren PKW, gegen den Willen der Eigentümer, auf privaten Stellflächen aufhielten.

Gegen 00.45 Uhr (23.08.2021) wurden Polizeibeamte Zeugen eines illegalen Kraftfahrzeugrennens zwischen einem VW Golf (geführt von einer 20 Jahre alten Hamelnerin) und einem Auto A5 (geführt von einem gleichaltrigen Hamelner) auf der Pyrmonter Straße in Richtung Fort Luise bzw. weiter auf der Wangelister Straße. Beide Fahrzeuge fuhren zeitweise eine Geschwindigkeit von 100 km/h bei erlaubten 50 km/h. Die Führerscheine der beiden Fahrzeugführer wurden mit dem Ziel der Entziehung der Fahrerlaubnis beschlagnahmt. Die Weiterfahrt wurde vor Ort untersagt.

Erst in der vergangenen Woche wurden die Führerscheine zweier Beteiligter an einem illegalen Kraftfahrzeugrennen, ebenfalls auf der Pyrmonter Straße Richtung Fort Luise beschlagnahmt (wir berichteten).

Gegen 01.00 Uhr kontrollierten die Beamten den BMW eines Hamelners (18). Dabei wurden erhebliche Fahrzeugmängel festgestellt, u.a. stimmte die erforderliche Rad-Reifen-Kombination nicht mit dem Eintrag des Fahrwerks überein. Das Fahrzeug des 18-Jährigen wurde zum Zwecke einer Untersuchung durch einen Sachverständigen sichergestellt. Ein Gutachter wird den BMW in den nächsten Tagen in Augenschein nehmen. Sollte dieser den Verstoß bestätigen, wird der junge Fahrer die ca. 700 Euro Gutachterkosten selbst zahlen müssen, zusätzlich zum Bußgeld des Ordnungswidrigkeitenverfahrens. Die Mängel am PKW muss der Besitzer natürlich beseitigen, wenn er sein Fahrzeug weiterhin nutzen möchte.

Um 01.40 Uhr wurde eine Streifenwagenbesatzung ebenfalls auf der Pyrmonter Straße auf einen Opel Zafira aufmerksam, dessen Fahrer augenscheinlich Schlangenlinien fuhr. Eine Überprüfung der Fahrtauglichkeit zeigte, dass der Fahrzeugführer unter Alkoholeinfluss stand und daher nicht in der Lage war, seinen Pkw sicher zu führen. Die Fahrerlaubnis des 31-Jährigen wurde beschlagnahmt, die Weiterfahrt wurde untersagt. Der Mann musste sich einen Fahrer organisieren, der ihn und seinen Pkw zurück nach Hannover fuhr.

Ein weiterer, bemerkenswerter Verstoß geht auf das Konto eines 30 Jahre alten Mannes aus Salzhemmendorf, der mit seinem Pick-Up ohne Schalldämpfer an der Abgasanlage den Hastenbecker Weg - deutlich hörbar - befuhr. Eine auf dem Hof der Polizeiwache durchgeführte Phonmessung ergab später, dass der erlaubte Geräuschwert von 86 dB um ca. 20% überschritten wurde. Aufgrund dieser deutlichen Geräuschpegelüberschreitung wurde dem 30-Jährigen die Weiterfahrt bis zum Rückbau der Originalabgasanlage untersagt. Zunächst konnte der Mann sich nicht erklären, warum sein PKW so laut sei, da er das Fahrzeug so gekauft habe.

Als ihm jedoch die Weiterfahrt untersagt wurde, fand der Salzhemmendorfer die Originalabgasanlage ganz zufällig unter der Ladeflächenabdeckung seines Pick-Up wieder. Da er ebenfalls ganz zufällig auch das entsprechende Werkzeug mit sich führte, konnte er den Originalauspuff vor Ort wieder montieren und durfte seine Fahrt fortsetzen. Ob das Verhalten des Mannes als Vorsatz ausgelegt wird und somit ein doppeltes Bußgeld fällig wird, entscheidet am Ende der Landkreis Hameln-Pyrmont.

"Bei dieser Kontrolle zeigt sich wieder deutlich, dass das gemeinsame Handeln insbesondere zwischen dem Straßenverkehrsamt, der Stadt Hameln und der Polizei zielführend ist, wenn gegen Gefahren durch unnötige Lärmbelästigung, Bauartveränderungen und Verkehrsstraftaten, wie "illegale Kraftfahrzeugrennen" oder das "Fahren unter dem Einfluss berauschender Mittel", vorgegangen werden muss", so Günther Köster, Leiter des Einsatz- und Streifendienstes in Hameln.

Einsatzleiter Lucas Vollbrecht war mit dem Ergebnis sehr zufrieden "Wir werden auch zukünftig Kontrollen der "Autoposer- und Tuningszene" durchführen. Wie die Kontrolle vom letzten Wochenende gezeigt hat, sind derartige Kontrollen notwendig und angebracht!"

Im Zusammenhang mit dieser Kontrolle konnten wieder Erkenntnisse über weitere Personen erlangt werden, die durch erhebliche und vermeidbare Lärmbelästigungen zum Nachteil der Anwohner aufgefallen sind. Zusammen mit der Stadt Hameln werde man diese "Gefährder" weiter im Auge behalten und prüfen, ob sogenannte Unterlassungsverfügungen mit Androhung eines Zwangsgeldes das geeignete Mittel sind, so Vollbrecht zum Thema Lärmbelästigung.

 

 

 

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