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Kernkraftgegner gehen mit ihrem Protest auf die Überholspur:

Landesweiter Autobahn-Aktionstag erfolgreich: „Atomtransporte verbieten – Atomanlagen stilllegen“

Grohnde/Duisburg/Bonn (wbn). Der Protest ging gewissermaßen auf die Überholspur: Sieben regionale Anti-Atomkraft-Initiativen sowie verschiedene Umweltschutz-Organisationen haben den landesweiten „Autobahn-Aktionstag“ als Erfolg bezeichnet. Unter dem Motto „Atomtransporte verbieten – Atomanlagen stillegen“, zeigten die etwa 800 Aktivisten gegen Castor- und MOX-Transporte Flagge.

Schwerpunkt der bislang einmaligen Aktion waren die Autobahnen und Fernstraßen in Nordrhein-Westfalen. Unterstützung kam von AKW-Gegnern aus Niedersachsen und vor allem aus dem Weserbergland, mit Blick auf mögliche MOX-Lieferungen in das Kernkraftwerk Grohnde. Die Weserbergland-Nachrichten.de veröffentlichen nachfolgende ausführliche Wochenend-Bilanz der AKW-Gegner vom heutigen Nachmittag: „Rund 800 Atomkraftgegner aus ganz Nordrhein-Westfalen sowie dem angrenzenden Weserbergland haben gestern mit einem landesweiten Autobahn-Aktionstag für einen Stopp aller Atomtransporte und die sofortige Stilllegung sämtlicher Atomanlagen in der Region demonstriert.

(Zum Bild: Brummi-Protest gegen Castortransporte. An dem Aktionstag mit Schwerpunkt Nordrhein-Westfalen nahmen auch Aktivisten aus dem Weserbergland teil. Foto: Sauerwein)


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Mit drei Autokorsos, mehreren Kundgebungen sowie Mahnwachen an Autobahnbrücken und Autobahnraststätten verstärkten die Anti-Atomkraft-Initiativen ihren politischen Druck auf die Bundes- und Landesregierung und zeigten Aktionsbereitschaft. Die größte Protestversammlung fand mit 450 Atomkraftgegnern an der Atommüll-Konditionierungsanlage in Duisburg statt, rund 250 Atomkraftgegner demonstrierten auf dem Marktplatz von Jülich. Daneben fanden Kundgebungen in Oberhausen und am Atomkraftwerk Grohnde statt sowie mehrere Mahnwachen entlang der Autobahn-Transportstrecken, unter anderem auf der Autobahn-Raststätte Herford. Spektakulär war ein „Castor“-Konvoi mit vier LKW aus Bonn. Für große Empörung sorgte die Ankündigung der Ahauser Zwischenlager-Betreiber Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS) vor dem Ahauser Stadtrat, dass das Forschungszentrum Jülich sie schriftlich aufgefordert habe, die Vorbereitungen für die geplanten Castor-Transporte von 300 000 hochradioaktiven Brennelementkugeln von Jülich nach Ahaus mit „Hochdruck“ voranzutreiben. „Bundesforschungsministerin Schavan gibt sich öffentlich kompromissbereit, doch in Wirklichkeit setzt sie weiter auf die hochgefährlichen Castor-Transporte. Aber Atommülltransporte zur Leichtbauhalle in Ahaus bringen keine Lösung für die extrem problematische radioaktive Hinterlassenschaft des Forschungszentrums Jülich. Die Transporte müssen abgesagt werden,“ erklärten Heiner Möllers von der BI „Kein Atommüll in Ahaus“ und Siegfried Faust vom Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ gemeinsam.

Atommüll-Konditionierungsanlage in Duisburg-Wanheim stilllegen!

Die Atomkraftgegner forderten zudem von der Landesregierung in NRW die sofortige Stilllegung der GNS-Atommüll-Konditionierungsanlage in Duisburg-Wanheim. „Die Atomanlage steht nur 200 Meter von einem Wohnviertel entfernt und ist der Grund für zahlreiche Atommülltransporte mitten durch Duisburg. Eine solche Atomanlage hat in einem dichtbesiedelten Stadtgebiet nichts zu suchen,“ forderte Kerstin Ciesla vom BUND Duisburg.

Keine Plutonium-Brennelement-Transporte durch NRW zum AKW Grohnde !

Auf allen Kundgebungen wurde auch eine Absage der bereits für März geplanten Autobahn-Atomtransporte mit plutoniumhaltigen MOX-Brennelementen vom britischen Sellafield via Belgien und NRW zum AKW Grohnde an der Weser gefordert. „400 kg Plutonium für den Weiterbetrieb des AKW Grohnde über die Straßen zu fahren, ist unverantwortlich. Plutonium ist absolut tödlich und der Transport ist auch unter militärischen Aspekten ein großes Risiko. Bundes- und Landesregierung dürfen diese Plutoniumtransporte unter keinen Umständen genehmigen und durchführen,“ so Angelika Claußen von der Regionalkonferenz „Grohnde Abschalten“.

11. März: Fukushima-Großdemo in Gronau

Die Anti-Atomkraft-Initiativen rufen für den 11. März bereits zur nächsten Großaktion auf: In Gronau wird an der bundesweit einzigen Urananreicherungsanlage eine von bundesweit sechs Großdemonstrationen zum 1. Fukushima-Jahrestag stattfinden. Schon jetzt gibt es Sonderbusse aus NRW, Hessen und Niedersachsen. Auch Landwirte wollen mit Traktoren an der Demo teilnehmen (www.fukushima-jahrestag.de).

Weitere Protesttermine:

12.-16. März: Protest gegen einen geplanten Probe-Atommüll-Transport per Bahn von Duisburg zum Zwischenlager Ahaus

9. April: Ostermarsch zum Forschungszentrum Jülich

13.-15. April: Frühjahrskonferenz der bundesweiten Anti-Atom-Bewegung in Ahaus“

 

 

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