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Die Saison hat am Wochenende begonnen
Schon zwei schwere Motorradunfälle im Kreis Hildesheim – Polizei gibt Tipps

Montag 9. März 2015 - Hildesheim (wbn). Gute Straßenbedingungen und sommerliche Temperaturen haben am  Wochenende zahlreiche Zweiradfahrer auf die Straßen gelockt. Doch einige Biker scheinen sich erst wieder an die Maschine und das Fahrgefühl gewöhnen zu müssen – und auch die Autofahrer sollten im Verkehr jetzt wieder besonders aufmerksam sein. Denn: Im Landkreis Hildesheim sind bereits an den ersten Tagen der diesjährigen Motorradsaison Fahrer bei Verkehrsunfällen schwer verletzt worden.

Zweimal ereignete sich dort am Wochenende das, was die Polizei als „klassische Unfälle“ bezeichnet. Auf der Landesstraße 493 ist am Sonntagnachmittag ein 40 Jahre alter Motorradfahrer auf der Serpentinenstrecke Richtung Henneckenrode von der Straße abgekommen und gegen eine Leitplanke geprallt. Ein weiterer Unfall ereignete sich am Samstagmittag in der Ortsdurchfahrt Wülfingen. Ein Autofahrer hatte dort einen Motorradfahrer übersehen und ihn mit dem Wagen erfasst.

(Zum Bild: Diese Geschwindigkeit ist vorbildlich. Zu hohes Tempo kann insbesondere in den ersten Tagen der Motorradsaison zu schweren Unfällen führen, weil sich die Fahrer erst wieder an ihre Maschine gewöhnen müssen. Foto: Polizei Hildesheim)

 

 

Fortsetzung von Seite 1

Die gute Nachricht kommt unterdessen aus dem Weserbergland: Im gesamten Bereich der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden ist am Wochenende nicht ein einziger Motorradunfall gemeldet worden.

 

Nachfolgend der Polizeibericht aus Hildesheim:

„Kaum locken warme Witterungsbedingungen Motorradfahrer mit ihren Maschinen auf die Straße, schon kommt es zu den ersten schweren Unfällen unter Beteiligung von "Kradfahrern" im Hildesheimer Landkreis.

Zwei "klassische Unfälle" haben zu Anfang der Motorradsaison 2015 zu zwei "schwer Verletzten" geführt. Auf der Landesstraße 493 fährt am Sonntagnachmittag innerhalb einer Kradkolonne ein 40-Jähriger von Nette in Richtung Henneckenrode. Im angrenzenden Waldgebiet mit den dortigen Serpentinen kommt der Kradfahrer in der ersten Linkskurve nach rechts in den Grünstreifen und prallt gegen die Leitplanke. Dabei verklemmt sich das Krad unterhalb der Leitplanke, der Unfallfahrer  bleibt schwerverletzt im Wald liegen. Der zweite Motorradunfall ereignete sich bereits am Samstagnachmittag in Wülfingen, auf der Ortsdurchfahrt der Bundesstraße 3. Ein Linksabbieger übersieht den entgegenkommenden Kradfahrer, durch den folgenden Zusammenstoß der beiden Fahrzeuge erleidet der Kradfahrer schwere Verletzungen.

Tipps vom erfahrenen Biker

Als "erfahrener Kradfahrer" gibt Florian Constabel, 31 Jahre, Tipps und Anregungen, wie Kradunfälle vermieden werden können. "Nicht so mit dem Motorrad anfangen, wie es im letzen Jahr aufgehört hat". Eine Eingewöhnungszeit mit der Maschine ist notwendig. "Nicht in allen Fahr-Situation unbedingt "grüßen", schon gar nicht in Schräglagen". Die Kontrolle der Maschine in allen Situationen hat Vorrang vor dem "Gruß".

Florian Constabel wünscht sich mehr "Unterfahrschutz" an Leitplanken, die schwerwiegende Verletzungen minimieren können. Polizei und Verkehrswachten im Landkreis Hildesheim appellieren zu Beginn der Motorradsaison an alle Kradfahrer, sich selbst und dem Motorrad eine "Eingewöhnungsphase" zu gönnen.

Die Bekleidung ist lebenswichtig

Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat und der "Biker Union e.V." raten dazu, "mit Hirn zu fahren und Köpfchen zu beweisen", dabei "Runter vom Gas" zu gehen. Die Bekleidung ist für Motorradfahrer lebenswichtig, um frühzeitig erkannt zu werden und im Falle eines Unfalls die "Haut am Knochen zu behalten". Motorradfahrer sollten immer den Durchblick bewahren, sauberes Visier gibt Überblick. Motorrad und der Fahrer selbst sollten in einem "einwandfrei technischem und gesundheitlichem Zustand" sein, ein falscher Reifenluftdruck hat einen nachhaltigen "Einfluss" auf das Fahrverhalten der Maschine, das ein gesundheitlich angeschlagener Fahrer nicht immer ausgleichen kann.

Der klügere Motorradfahrer gibt nach, denn bei einer Kollision in einem Kreuzungs- / Einmündungsbereich mit einem Auto bleibt der Kradfahrer immer "zweiter Sieger", er hat keine verstärkte Fahrgastzelle, keinen Sicherheitsgurt und keinen Air-Bag, nur seine hoffentlich gut sichtbare abriebfeste Schutzkleidung mit eingearbeiteten Protektoren, Stiefel, Handschuhe, Helm und seine Reaktionsfähigkeit im freien Flug. Übereilte Überholmanöver bei kurvigen Strecken oder bei schlechter Sicht erhöhen die Gefahr, durch eine unerwartete Verkehrssituation "total überrascht zu werden". Die richtige Koordinierung von Hand- und Fußbremse ist vor allem "Kopfsache". Geduld und vorausschauendes Fahren zahlt sich für Zweiradfahrer immer aus, um am Leben zu bleiben.

Polizei reagiert mit Verkehrssicherheitsinitiative 2020

Mit der Verkehrssicherheitsinitiative 2020 versucht die Polizei, die Zahl der Getöteten und Schwerstverletzten im Straßenverkehr zu minimieren. Dies geschieht mit präventiven Aktionen, aber auch mit repressiven Überwachungsaktionen der "Kontrollgruppe Krad" der Hildesheimer Polizei an Unfallschwerpunkten im Landkreis sowie an unfallträchtigen Strecken, die von Motorradfahrern stark frequentiert werden.  Deshalb wünschen sich die Polizei und Verkehrswachten für Motorradfahrer schönes Bikerwetter und "Runter vom Gas um gesund zu Hause anzukommen".“

 

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