Feuerwehren im Dauereinsatz
„Niklas“ fegt durchs Weserbergland: Eine Person verletzt - Bahn prallt gegen Baum

Von Maximilian Wehner

Dienstag, 31. März 2015 – Weserbergland (wbn). Mit Spitzengeschwindigkeiten von 115 Stundenkilometern und Windstärke 11 hält dieser Sturm das ganze Land in Atem. „Niklas“ weht über Deutschland hinweg und schon nach der ersten Hälfte des angekündigten Unwetter-Zeitraums gibt es erhebliche Schäden. Dazu Verkehrsbehinderungen sowohl auf der Straße als auch auf der Schiene.

In Coppenbrügge krachte gegen 8.15 Uhr eine Bahn in einen umgestürzten Baum. In Höhe „Apfelkamp“ erwischte der Personenzug der NordWestBahn den Baum, sodass der Zug nicht weiter fahren konnte. Personen kamen nicht zu Schaden. Behinderungen auch in Minden auf der Strecke zwischen Lübbecke und Espelkamp: Dort behinderte ein auf die Gleise gestürzter Baum den Schienenverkehr. Außerdem kam es in Lübbecke zu einem Ausfall der Schranke. Die S-Bahn Hannover hat am Nachmittag alle Verbindungen bis auf weiteres gestrichen (Die Weserbergland-Nachrichten.de berichteten), darunter auch auf der Strecke Schieder-Bad Pyrmont. In Bad Salzuflen verletzte heute Vormittag ein umstürzender Baum eine Autofahrerin, als dieser auf ihr Auto fiel.

(Zum Bild: Absolut kein Durchkommen. Ein Triebwagen der NordWestBahn erfasste heute Morgen bei Coppenbrügge einen größeren Ast, kam rechtzeitig vor weiteren umgestürzten Bäumen zum Stehen. Feuerwehrleute kümmerten sich um die Beseitigung der Hindernisse. Foto: Frank Weber)

 

 

Fortsetzung von Seite 1

Im Kreis Lippe ist der Kleine Krisenstab im Feuerwehrausbildungszentrum zusammengetreten. Schon seit den frühen Morgenstunden weht der Wind mit mehr als 100 Stundenkilometern übers lippische Land. Bis jetzt verzeichnet die Feuerwehr in Lippe mehr als 120 Einsätze. Straßen mussten wegen zahlreicher entwurzelter Bäume gesperrt werden. Auch die Ost-West-Verbindung Bundesstraße 1 war aufgrund von Überschwemmungen für Fahrzeuge zeitweise nicht passierbar. Im Bereich Horn-Bad Meinberg sowie zwischen Waldschlößchen und Schlangen kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Bis morgen Früh soll die Kreisstraße 61 zwischen Blomberg und Eschenbruch gesperrt bleiben. Außerdem ist die Extersche Straße in Bad Salzuflen bis auf weiteres gesperrt.

Im Kreisgebiet Lippe sind derzeit 11 von 16 Feuerwehren in Alarmbereitschaft. Außerdem werden Maßnahmen für den Hochwasserschutz eingeleitet: Der Wasserstand liegt aktuell bei etwa 2,4 Metern. In Horn-Bad Meinberg wurde außerdem eine Photovoltaik-Anlage vom Dach geweht.

Minden: 12 Alarmmeldungen in 30 Minuten

Ähnliche Lage auch in Minden: Hier mussten bis zum frühen Nachtmittag mehr als 60 Einsätze gefahren werden. Einsatzkräfte mussten umgestürzte Bäume von der Fahrbahn entfernen. Deshalb wurden Straßen auch in Minden gesperrt, wie die Bergstraße zwischen Preußisch Oldendorf und Börninghausen, die Kreisstraße 60 zwischen Lübbecke und Hüllhorst und die Strecke durch das Wiehengebirge, die voraussichtlich noch bis Mittwochmorgen gesperrt bleibt. Ein Autobesitzer hatte bei einem umgestürzten Baum noch Glück: Der knorrige Stamm verfehlte das Auto nur um wenige Zentimeter.

Bei der Einsatzleitstelle der Polizei gingen aufgrund des Sturms ab 7.30 Uhr zahlreiche Anrufe – innerhalb von 30 Minuten mehr als 12 Meldungen – ein, die von Verkehrsbehinderungen oder ähnlichem berichteten. Unter anderem wurden Dächer teilweise abgedeckt und auf die Bundesstraße 65 geweht. In Porta Westfalica wehte ein Trampolin auf die Straße. Gegen 10.40 Uhr riss der Wind in Lübbecke einen Autoanhänger während der Fahrt um. Kurze Zeit später erwischte es einen LKW-Anhänger. Ein Baum beschädigte sieben Fahrzeuge, als er auf einen Parkplatz stürzte.

In Hüllhorst wurden Carportteile auf die Straße geweht. Die Abdeckung eines Glockenturmes drohte des Weiteren auf dem Gelände der Realschule an der Freiherr-von-Stein-Straße herunterzustürzen. Herabstürzende Äste beschädigten in Minden sieben parkende Autos, es entstand ein Sachschaden von mehreren tausend Euro.

Hameln: Feuerwehr seit 8 Uhr im Einsatz

Im Landkreis Hameln-Pyrmont registrierte die Polizei ab 8 Uhr zahlreiche Einsätze: Darunter wieder umgestürzte Bäume an vielen Stellen des Landkreises. Durch Äste oder Bäume wurden unter anderem eine Straßenlaterne, mehrere parkende Autos und ein Transporter beschädigt. Die Fahrzeugführer blieben aber unverletzt.

In Coppenbrügge und Hameln deckte der Sturm teilweise Dächer ab. In Nienstedt drohte ein Keller durch den Regen voll zu laufen und in Bad Münder wurde ein Zaun auf die Straße geweht.

In Holzminden musste die Feuerwehr insgesamt 22 mal ausrücken, doch die Sachschäden blieben im Kreis Holzminden insgesamt gering.

Landesforsten warnen vor Betreten des Waldes

Im Weserbergland hat Sturm „Niklas“ in den Wäldern erheblichen Schaden angerichtet. Daher sollten sowohl Autofahrer als auch Fußgänger die Wälder vorerst nicht betreten. Ein Baum stürzte heute Morgen in einem Waldgebiet bei Dassel (Landkreis Northeim) auf ein Auto. Der Fahrer blieb aber unverletzt. Der Wald sollte erst wieder nach dem Sturm betreten werden, heißt es. Doch auch dann müssen Wanderer noch mit auf den Waldwegen liegenden Ästen oder Bäumen rechnen.

Probleme bei der Müllabfuhr

Da auch in den nächsten Tagen noch starke Sturmböen mit teilweise mehr als 100 Kilometern pro Stunde erwartet werden, rät die Kreisabfallwirtschaft Hameln dazu, Gelbe Säcke oder Altpapier erst beim nächsten Abholtermin rauszustellen. Außerdem sollten leere Mülltonnen an einen windgeschützten Ort gestellt werden, damit keine Gefahr durch umherfliegende Mülltonnen entsteht.

(Zum Bild in der Mitte: Auf einem Supermarkt-Parkplatz in Minden hat ein Baum gleich sieben Autos beschädigt. Foto: Polizei | Zum Bild unten: Sturmschäden auch im Niedersächsischen Forstamt Dassel: Im Revier Sievershausen stürzte eine Fichte auf einen PKW, der auf der öffentlichen Forststraße zwischen Sievershausen und Silberborn unterwegs war. Foto: Ristau / Landesforsten)

 
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