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Klarer Mordversuch - aber Tatverdächtiger kommt gegen Kaution wieder aus U-Haft
Raser hält auf Polizisten zu und gibt extra nochmals Gas
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Mittwoch 14. Oktober 2015 - Leopoldshöhe/ Lage (wbn). Unglaublich: Ein 23-Jähriger, ohne Führerschein (!), ist wiedermal viel zu schnell unterwegs und soll von der Polizei nach mehrmaligen vergeblichen Anhaltezeichen gestoppt werden. Doch der Raser gibt nochmals Gas und hält direkt auf den Polizisten zu, der ihn anhalten will.

Der Beamte kann gerade noch zur Seite springen. Für den Amtsrichter in Detmold ist das ein Mordversuch. U-Haftbefehl! Doch dieser Haftbefehl wurde nach Zahlung einer Kaution ausgesetzt.

Spontan-Kommentar der Redaktion: Die Weserbergland-Nachrichten.de fragen sich: Kann man mit Geld alles machen? Wer als Wiederholungstäter viermal ohne Führerschein am Steuer erwischt wird, einen Menschen gezielt über den Haufen fahren will und damit kaltblütig dessen Tod in Kauf nimmt – hält der sich ausgerechnet jetzt an bürokratischen Auflagen, die mit einer Kaution verbunden sind? Was soll der Polizist empfinden, wenn er dem Verkehrs-Rowdie demnächst auf der Straße wieder begegnet. Soll er erneut um sein Leben fürchten müssen?

Fortsetzung von Seite 1

Nachfolgend der Polizeibericht zu diesem unglaublichen Vorgang: „Im Juli dieses Jahres führten Polizeibeamte aus Bad Salzuflen eine Geschwindigkeitsmessung in Leopoldshöhe-Greste durch. Einer der betroffenen „Temposünder“ wollte aber nicht anhalten.

Die Beamten stellten einen Mercedes mit erheblich überhöhter Geschwindigkeit fest und beabsichtigten den Fahrer anzuhalten, um ihn zu kontrollieren. Trotz mehrmaliger deutlicher Anhaltezeichen stoppte der Mann jedoch nicht. Vielmehr fuhr er mit unverminderter Geschwindigkeit weiter auf einen der Polizisten zu. Dieser konnte sich im letzten Moment nur durch einen Sprung zur Seite retten. Kurze Zeit später meldeten die Tochter und der Sohn des Fahrzeughalters das Auto als gestohlen.

Etwa zwei Stunden nach dieser Anzeigeerstattung wurde das Auto durch den Sohn und einen Freund unweit vom Kontrollort aufgefunden. Bei der Spurensicherung im PKW fanden die Ermittler der lippischen Kripo schließlich Beweismittel, die den Sohn als Fahrzeugführer bei der Geschwindigkeitsmessung überführten. Dieser ist seit mehreren Jahren nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis. Das hinderte ihn jedoch nicht daran, auch nach dieser Tat noch mindestens vier Mal unerlaubt mit einem Auto zu fahren.

Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass der 23-jährige Leopoldshöher vor Erreichen des kontrollierenden Polizeibeamten seine Fahrt noch einmal beschleunigte und somit gezielt auf diesen zu fuhr. Das Amtsgericht Detmold erließ gegen den Fahrer einen Untersuchungshaftbefehl wegen versuchten Mordes. Dieser wurde nach wenigen Tagen gegen Zahlung einer Kaution außer Kraft gesetzt.“

 

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