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Nachrichten-Video der Weserbergland-Nachrichten.de zeigt erstmals unveröffentliches Filmmaterial zum Großfeuer im Klütviertel
Zwei Experten wagen die offene Kritik: Bei einem der größten Wohnhausbrände in Hameln war 90 Minuten kein einziger Notarzt zur Stelle 

Von Ralph Lorenz

Hameln (wbn). Die Flammen schlugen haushoch in den Mitternachts-Himmel und signalisierten schon deshalb für Feuerwehrleute und Anwohner des Reihenhaus-Großbrandes am Klüt akute Lebensgefahr. In einer Einsatz-Nachbetrachtung zweier Notärzte, wenige Tage nach dem Großfeuer, das gleich drei Wohnhäuser erfasst hatte, nimmt sich darum die fachliche Kritik am medizinischen Rettungssystem um so schwerwiegender aus. Der Hamelner Einsatzleiter wurde zu einer Stellungnahme aufgefordert, hat diese aber ohne Begründung abgelehnt.


Geschlagene eineinhalb Stunden ist bei einem der größten Brandeinsätze der Hamelner Feuerwehr demnach kein einziger Notarzt vor Ort gewesen! Mehr noch: Während des ganzen Brandeinsatzes im Hamelner Klütviertel - von kurz vor Mitternacht bis in die Morgenstunden – ist auch keine offizielle Notarztalarmierung erfolgt. Kaum zu glauben: Der diensthabende Notarzt in  Hameln hatte keine Ahnung von der Feuerglocke über den Klüt-Reihenhäusern. Ganz einfach - weil ihm niemand Bescheid gegeben hatte.  Kein Alarm, kein Einsatz. Dabei standen drei Wohngebäude in Flammen, irrten die durch das Feuer überraschten Bewohner zeitweise barfuß im Schlafanzug in winterlicher Kälte auf der Straße umher.

Sohn hatte SMS ins Krankenhaus nach Bielefeld geschickt


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Wenn dann geschlagene 90 Minuten nach Brandausbruch doch noch zwei Ärzte in Notarztjacken auftauchten, so war das nicht etwa der Regieleistung der Hamelner Einsatzleitung sondern dem schlichten Umstand zu verdanken, dass es sich einfach nur um Anwohner gehandelt hat, die normalerweise an Bielefelder Krankenhäusern ihren Dienst verrichten und die nachts in privater Mission über die Autobahn von Bielefeld nach Hameln ins Klütviertel geeilt waren, weil ihr Sohn per SMS die eigenen Eltern herbeialarmiert hatte. Schließlich ging es um das eigene Hab und Gut.

Als sie dann am Brandort auftauchten – zu einem Augenblick, als das Feuer auf ihr eigenes Gebäude überzugreifen drohte – waren sie letztlich zunächst als betroffene Anwohner vor Ort, nicht aber als offiziell beauftragte Notärzte. Doch was macht ein Notarzt, wenn er außer Dienst ist, aber sieht, dass es im wahrsten Sinne des Wortes „brennt“? Er switcht auch nach Dienstschluss im Kopf unaufgefordert vom Feierabend-Modus  in den Notarzt-Modus und hilft ungefragt wo er kann. So geschehen im Falle von Ilka Schmidt-Deubig und Oliver Kersting, den Eltern von Jonathan, der mit zwei unmittelbaren Nachbarn  auf der Straße am eigenen Haus vor einer haushohen Flammenwand stand. Ein aus dem nachbarlichem Carport brennend herausrollender Wagen hatte den in der Sackgasse nunmehr eingeschlossenen Personen den Fluchtweg versperrt. Szenen, wie aus einem Horrorfilm.

15-Jähriger atmet frei, Feuerwehr trägt schweres Atemschutzgerät

Der 15-Jährige hat mit seiner Video-Kamera reflexartig die Flammenbarriere im Bild festgehalten. Es sind Filmdokumente, die zum ersten Mal gezeigt werden als exklusiver Dokumentarbestandteil in dem Weserbergland-Nachrichtenvideo. Schemenhaft neben dem Jungen steht ein weiteres, mit einer Plane bedecktes Fahrzeug. Eine Durchzündung von Brandgasen hätte jederzeit dieses Auto in einen weiteren Feuerball verwandeln können. Höchste Gefahr also, Lebensgefahr für drei Menschen, die zu diesem Augenblick geschockt buchstäblich mit dem Rücken zur Wand stehen.

Eine Evakuierung zumindest dieser Menschen hat zu diesem Zeitpunkt und auch nicht später stattgefunden. Man hört ihre Stimmen. Hinter der Feuerwand hebt sich eine Gestalt ab, als Feuerwehrmann mit schwerer Atemschutzausrüstung erkennbar. Der Junge indessen, der nur wenige Meter vor der Feuersbrunst mit seinem Handy ohne Zoomfunktion filmt, atmet zwangsläufig die rauchgasgeschwängerte Luft ein. Und nicht nur er. Die beiden Nachbarn ebenfalls. Keiner der Feuerwehrmänner oder Rettungssanitäter wird sie später fragen, wie sie sich fühlen, wird sie medizinisch betreuen wollen und klären ob sie toxische – also hochgiftige – Gase eingeatmet haben. Geschweige denn einen entsprechenden aussagefähigen Soforttest an der Haut machen. Und hier setzt der Kritikpunkt der beiden auf eigene Faust und in eigener Sache aus Bielefeld zum Brandort geeilten Notärzte ein.

„Die Rettungsmedizin hatte hier keinen Stellenwert“

„Die Rettungsmedizin hatte hier keinen Stellenwert“, sagt  Ilka Schmidt-Deubig kurz und bündig, die zum Brandort geeilte Mutter des 15-Jährigen. In dem  analysierenden Gespräch mit den Weserbergland-Nachrichten.de weiß sie um die Tragweite dieser Aussage. Und deshalb wägt sie jeden Satz ab.  „Es war kein Kollege vor Ort“, konstatiert der Lebensgefährte Oliver Kersting lakonisch. Der Mann weiß aus Erfahrung, dass es geradezu bundesweiter Alarmierungsstandart ist bei einem Wohnhausbrand den Notarzt zeitgleich mit ausrücken zu lassen und nicht erst vor Ort zu erkunden, ob vielleicht und wenn ja in welchem Umfang, Bedarf bestehen könnte. Denn diese vertane Zeit könnte Menschenleben kosten. Auch in Fällen, in denen erst in der Anfahrt erkannt wird, dass ein Wohnhaus in Flammen steht, wird unverzüglich in der Nachalarmierung das komplette Ausrücken veranlasst.

Bei "Menschen in Notlage" rückt immer der Notarzt mit aus...

Das Schlüsselwort der Alarmierung lautet hier: „Menschen in Notlage“.  Nach Kerstings Worten werden in solchen Fällen Notarzt, Leitender Notarzt, Organisatorischer Leiter Rettungsdienst alarmiert. Mehrfach stellt der Bielefelder Notarzt Kersting im Gespräch mit den Weserbergland-Nachrichten.de sachlich und mit Nachdruck  fest: „Meiner Ansicht nach sind nicht die erforderlichen Maßnahmen getroffen worden.“

Auch die anwesenden Rettungssanitäter hätten nicht eine der betroffenen Personen während des gesamten Einsatzes medizinisch untersucht. Kersting selbst konnte nur das machen, was nach 90 verstrichenen Minuten für ihn noch zu tun war. Ohne offiziellen Einsatzauftrag, ohne Weisungsberechtigung, ohne Versicherung nahm er sich – eher im vagen Rahmen einer Art Nachbarschaftshilfe – der Betroffenen an.  Er betreute zwei Personen, die Anzeichen eines Nervenzusammenbruchs erkennen ließen, er befragte systematisch die Betroffenen nach ihrem Befinden.

Zumindest drei Personen haben Rauchgase einatmen müssen


Doch das Erkunden des Ausmaßes der Rauchgasinhalation, die Ermittlung des Kohlenmonoxyd-Gehaltes im Blut, die schon mit kurzzeitigen Tests wenige Minuten nach Auffinden der Betroffenen hätte erfolgen müssen, war in den entscheidenden Minuten nach dem Feuerausbruch, aus welchen Gründen auch immer, unterblieben. So die Feststellung des Arztes. So weiß das Ärztepaar nicht einmal in welchem Ausmaß der eigene Sohn und die neben ihm stehenden Nachbarn toxische Gase einatmen mussten.  Dass zumindest die drei Personen diese inhaliert haben, daran besteht nach dem vorliegenden Filmdokument aufgrund der Nähe und der Bedrohung durch das Brandgeschehen  für die erfahrenen Notärzte keinerlei Zweifel.

Unterschiedliche Wahrnehmung beim selben Großbrand

Zwischen der Wahrnehmung offizieller Stellen und der Sicht der Betroffenen scheint auch Tage danach eine erstaunliche Diskrepanz zu bestehen. Darstellungen, denen zufolge die Polizei „mehrere Häuser“ evakuiert habe, konnten die Betroffenen nicht bestätigen. Vielmehr hätten sich Nachbarn gegenseitig herausgeklingelt. Der Leiter der hauptamtlichen Wachbereitschaft der Hamelner Feuerwehr, Brandoberamtsrat Andreas Zerbe, hatte ohnehin eine eigene Lesart. Die Lokalzeitung zitiert ihn mit der Aussage, es habe gottseidank keine Verletzten gegeben. Und deshalb habe auch keine Notwendigkeit bestanden, Notärzte anzufordern. Zerbe habe angesichts der Kritik von Kersting „abgewinkt“ schreibt die Hamelner Zeitung.

Ist Kerstings Kritik schon so etwas wie "üble Nachrede"?

Die Weserbergland-Nachrichten.de haben Zerbe die Möglichkeit gegeben den Video-Nachrichtenbeitrag der Weserbergland-Nachrichten.de vorab in Ruhe anzuschauen. Zerbe hat daraufhin eine Stellungnahme abgelehnt. Dies hat der Pressesprecher der Stadt, Thomas Wahmes, den Weserbergland-Nachrichten.de am Freitag mitgeteilt. Eine entsprechende Meldung wird separat im Anschluß an diesen Bericht veröffentlicht. Hat also der Notarzt Oliver Kersting Recht, wenn er lakonisch feststellt, dass sich „bisher niemand für meine Ausführungen interessiert hat“? In der faktendürren Stellungnahme von Wahmes heißt es, Kerstings Kritik käme einer „üblen Nachrede gleich“. Ein Terminus, der gern für juristische Drohungen verwendet wird.
 

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